Perlmuschel

Perlmuschel
Perlmuscheln
Pinctada margaritifera

Pinctada margaritifera

Systematik
Klasse: Muscheln (Bivalvia)
Unterklasse: Autolamellibranchiata
Teilklasse: Pteriomorphia
Ordnung: Pterioida
Familie: Flügelmuscheln (Pteriidae)
Gattung: Perlmuscheln
Wissenschaftlicher Name
Pinctada
Röding 1798
Rechts unten eine geöffnete Perlmuschel
Schale einer Perlmuschel

Unter Perlmuscheln werden die Arten der Gattung Pinctada zusammengefasst. Die Gattung gehört zur Ordnung der Pterioida innerhalb der Klasse der Muscheln. Einige Arten der Gattung Pinctada sind mehr oder weniger wichtig für die Produktion von Perlen.

Inhaltsverzeichnis

Charakterisierung

Die Arten der Gattung sind fast alle grob berippt. Die Schlossleiste ist gerade mit wenigen Zähnen. Die Gehäuse sind mit Byssus ans Substrat angeheftet. Das Ligament ist extern.

Systematik

Die Gattung umfasst ca. 15 Arten, von denen 6 Arten eine Bedeutung für die Perlenzucht haben. Diese werden hier kurz aufgelistet.

  • Pinctada maxima (Jameson, 1901): Bei der Perlmuschelart Pinctada maxima handelt es sich um eine außerordentlich große Muschel. Sie kann über 5 kg Gewicht erreichen. Sie kommt im östlichen Indischen Ozean bis hin zum tropischen westlichen Pazifik vor. Die Perlen dieser gut zur Zucht geeigneten Muschel können bis 20 mm groß werden.
  • Pinctada margaritifera (Linnaeus, 1758): Diese Muschel ist an der Ostküste Afrikas, dem Roten Meer, im Persischen Golf, Indischen Ozean, westlichen und mittleren pazifischen Raum beheimatet. Die Art besteht aus mehreren Unterarten, zu denen die Schwarzlippige Perlmuschel (Pinctada margaritifera cumingi) aus dem polynesischen Raum zählt. Die kostbarsten und berühmtesten Perlen der Antike (wie etwa die legendären Perlenohrringe der Königin Kleopatra) dürften von dieser Muschelart stammen.
  • Pinctada radiata (Leach, 1814) ist im Persischen Golf, Roten Meer, Indischen Ozean und, seit dem Bau des Sueskanals stellenweise auch im Mittelmeer beheimatet. Die meisten Perlen der Antike dürften dieser Muschelart zu verdanken gewesen sein. Diese Art wird nur in geringem Umfang gezüchtet. Ihre Naturperlen genießen jedoch noch heute einen hohen Stellenwert.
  • Pinctada imbricata Röding, 1798: Bei der Art Pinctada imbricata handelt es sich um jene Perlmuschel, welche für die ersten Perlen aus der Neuen Welt (Amerika) sorgte. Der Weltentdecker Kolumbus hatte Perlen dieser Muschelart bei Indianern an der Küste Venezuelas vorgefunden. Sie wird auch als „Atlantische Perlmuschel“ bezeichnet, da sie im westlichen Atlantik beheimatet ist (Bermuda, Florida und nördliches Südamerika). Die natürlichen Bestände dieser Muschelart gelten durch Überfischung vielerorts als ausgerottet oder sehr gefährdet, zumal sie nicht kultiviert wird.
  • Pinctada fucata (Gould, 1857) könnte als die bedeutendste Perlmuschelart in der Geschichte der Perlenzucht gelten. Mit dieser Perlmuschelart eröffnete der japanische Perlenzüchter Mikimoto bereits Anfang des 20. Jahrhunderts den Weltmarkt der Zuchtperlen. Sie ist auch als die „Akoya-Perlmuschel“ bekannt. Die Bezeichnung Pinctada fucada ist wissenschaftlich noch etwas unstabil. Sie ist in den Meeresgewässern von Japan, China, Taiwan, Vietnam und Australien beheimatet.
  • Pinctada mazatlanica (Hanley, 1855) wird manchmal auch als die „La Paz Perlmuschel“ bezeichnet. Die wohl berühmteste tropfenförmige (halbbarocke) Perle aller Zeiten, La Peregrina, dürfte vermutlich von dieser Perlmuschelart stammen. Das Verbreitungsgebiet dieser ostpazifischen Perlmuschelart erstreckt sich von der Westküste Mexikos (Baja California) bis nach Peru. Sie kann eine Größe von über 20 cm erreichen. Natürliche Perlen können über 10 mm groß sein. Neben weißen Perlen bringt diese Perlmuschelart auch dunkelfarbige Perlen hervor.

Literatur

  • Michael Amler, Rudolf Fischer & Nicole Rogalla: Muscheln. Haeckel-Bücherei, Band 5. Enke Verlag, Stuttgart 2000 ISBN 3-13-118391-8.

Weblinks


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