Perpendicular Recording

Perpendicular Recording

Perpendicular Recording oder Senkrechtaufzeichnung bzw. senkrechte Aufzeichnung, auch Perpendicular Magnetic Recording (PMR), ist eine Aufzeichnungstechnik bei magnetischen Datenträgern. Der Effekt wurde 1976 an der Universität Tōhoku in Japan nachgewiesen und 2005 erstmals kommerziell eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsweise

Funktionsprinzip

Bei Perpendicular Recording stehen die magnetischen Momente, die zusammen mit den verwendeten logischen Schreibverfahren wie PRML jeweils ein logisches Bit repräsentieren, nicht parallel zur Oberfläche des Datenträgers (longitudinal), sondern senkrecht dazu (perpendikular). Salopp formuliert gehen die Daten gewissermaßen in die Tiefe. Dies führt zu einer potenziell wesentlich höheren Datendichte (etwa drei Mal so dicht)[1]; bei gleicher Oberfläche lassen sich also mehr Daten unterbringen.

Die bei Festplatten vorher vorherrschende longitudinale Aufzeichnungstechnik ermöglichte eine maximale Datendichte von 100 bis 200 Gigabit pro Quadratzoll (15,5 bis 31 Gigabit pro Quadratzentimeter). Sie wird beschränkt durch den superparamagnetischen Effekt, der dazu führt, dass benachbarte Bits aufgrund der Nähe zu Nachbarbits ihre Magnetisierung ändern (Datenverlust). Perpendicular Recording ermöglicht dagegen eine Datendichte von bis zu einem Terabit pro Quadratzoll (155 Gigabit pro Quadratzentimeter).

Festgestellt wurde dies erstmals 1976 von Professor Shun-ichi Iwasaki am Tohoku Institute of Technology in Japan.

Nachteilig ist, dass die kleineren Weiss-Bezirke auch einen kürzeren Abstand zwischen Schreib-Lese-Kopf und der Magnetoberfläche bedingen, um die Daten noch schreiben und lesen zu können. Daher ist diese Aufzeichnungstechnik technisch schwieriger zu realisieren.

Das Gegenstück zum Perpendicular Recording ist das bisher eingesetzte Longitudinal Recording (englisch für Längsaufnahme).

Die Festplattenkapazitäten können durch diese neue Aufzeichnungstechnik um das max. Zehnfache gesteigert werden. Zudem wird durch die deutlich höhere Datendichte ein Zuwachs der Lese-Schreib-Geschwindigkeit erreicht, da der Lesekopf pro Umdrehung mehr Daten liest und damit bei gleicher Umdrehungszahl die Datenrate steigt.

Das Verfahren wird in modifizierter Form inzwischen auch bei magnetischen Weg- und Winkelmesssystemen zur Verbesserung der Messgenauigkeit angewandt.[2]

Geschichte

Bei Disketten mit erweiterter Aufzeichnungsdichte (engl. Extended Density (ED)) wird dieses Aufzeichnungsverfahren seit Einführung 1991 benutzt, um auf einer 3,5"-Diskette eine Kapazität von 2,88 MB (FAT12-formatiert) bzw. 4 MB (unformatiert) unterzubringen, was der doppelten Kapazität einer gewöhnlichen, mit Longitudinal Recording beschreibbaren, HD-3,5"-Diskette selbiger Größe entspricht. Weitere Verbreitung fand dieser Datenträger jedoch nicht.

Im August 2005 hat Toshiba als erster Festplattenhersteller eine Festplatte für den Endverbraucher mit dieser Technik ausgeliefert. Dieser erste veröffentlichte Typ ist eine 1,8"-Festplatte mit einer Speicherkapazität von 40 GB und einer Drehgeschwindigkeit von 4200 Umdrehungen pro Minute.

Siehe auch

Quellen

  1. [1]
  2. Webseite Fa. Highresolution mit Erklärung des Messverfahrens

Weblinks


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