Perseiden

Perseiden
Perseiden[1]
Aktivitätszeitraum 17. Juli bis 24. August
Aktivitätsmaximum 13. August
Radiantenposition
des Maximums
RA: 3 h 12 m
DE: +58°
ZHR 100
Populationsindex 2,2
geozentrische Geschwindigkeit 59 km/s

Die Perseiden ([pɛrzeˈiːdn̩], Laurentiustränen, Tränen des Laurentius) sind ein jährlich in der ersten Augusthälfte wiederkehrender Meteorstrom, der in den Tagen um den 12. August ein deutliches Maximum an Sternschnuppen aufweist. Der scheinbare Ursprung dieses Stroms, der Radiant, liegt im namensgebenden Sternbild Perseus.

Inhaltsverzeichnis

Ursprung und Auftreten

Das Sternbild Perseus kann am Nachthimmel folgendermaßen gefunden werden: von der fünf Mal verlängerten Hinterachse des Großen Wagens über den Polarstern bis zur Kassiopeia (Himmels-W) und dann im rechten Winkel nach rechts, auf etwa halbem Weg zur Capella im Fuhrmann.

Die Perseiden bestehen aus den Auflösungsprodukten des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Die Erde kreuzt auf ihrer Bahn immer um den 12. August die Staubspur, die dieser Komet im All hinterlassen hat. Die Staubteilchen rasen dabei mit hoher Geschwindigkeit in die Atmosphäre und bringen die Luftmoleküle zum Leuchten. Die Sternschnuppe ist daher nicht das verglühende Staubkorn selbst, sondern wird durch das Rekombinationsleuchten der ionisierten Luft sichtbar.

Der gesamte Aktivitätszeitraum der Perseiden erstreckt sich vom 17. Juli bis zum 24. August. Die Zahl der Meteore wird immer dann größer, wenn die Erde auf ihrer Umlaufbahn der früheren Bahn des Kometen besonders nahe kommt, wie es 1992 der Fall war. Dann erreicht der Meteorschauer ein Maximum von zirka 110 Meteoren pro Stunde unter Idealbedingungen (ZHR).

Geschichte

Die erste bekannt gewordene Beobachtung der Perseiden fand vor etwa zwei Jahrtausenden in China statt. Danach gibt es Berichte aus Japan und Korea. In Europa stammt die erste bekannte Beobachtung aus dem Jahr 811.[2]

Da das Erscheinen der Perseiden mit dem Todes- und Namenstag des Märtyrers Laurentius (10. August) zusammenfällt, der im Jahre 258 mehrfach auf einem eisernen Grillrost gefoltert worden sein soll, werden sie im Volksmund auch Laurentiustränen beziehungsweise Tränen des Laurentius genannt. Kurz vor seinem Tod soll Laurentius der Legende nach seinem Widersacher, dem römischen Kaiser Valerian, die folgenden Worte gesagt haben: „Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle, dir aber bringt es ewige Pein.“

Sichtbarkeit

Weil der Perseus zur Zeit des Maximus der Perseiden um etwa 06 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) kuliminiert (er steht dann fast exakt im Zenit, es wird aber in den gemäßigten Breiten um 5 in der Früh schon hell), liegt die beste Beobachtungszeit zwischen etwa 02:00 und 04:00 (Kassiopeia im Zenit, Perseus gegen Osten daneben) – dann sind fast alle Perseiden am Himmel zu sehen, und der sichtbare Nachthimmel ist auch der, der in Bewegungsrichtung der Erde liegt (also die Stoßfront in den Perseidenschwarm bildet). Auch in den Tagen davor und danach sind nach Mitternacht meist viele Perseiden-Schnuppen zu sehen.[3]

Weil die Zeit und Intensität des Optimums des Stroms so günstg mit der Zenitlage des Radianten zusammenfällt, gehören die Perseiden mit zu den eindrucksvollsten Schnuppenschwärmen, und haben in der Geschichte einige Ausnahmeereignisse hervorgebracht.

Aktuell

Die Perseiden im Jahr 2011[4][5][3] haben ihr Maximum am 13. August gegen 9.09 Uhr MESZ.[4] Zu diesem Zeitpunkt erreichen die Perseiden in der Spitze eine ZHR von etwa 100 Meteoren pro Stunde.[4]

Beste Beobachtungszeit ist in Mitteleuropa am 13. August gegen Morgendämmerung hin, das Maximum ist aber breit, daher verteilt es sich auf die ganze Nacht des 12. auf den 13. (Freitag auf Samstag).[3] Es fällt aber der Vollmond auf den 13., daher sind die Beobachtungsbedingungen insgesamt ausnehmend wenig ideal, zu sehen sind wohl hauptsächlich die helleren Meteore des Schwarms.[3]

Aufnahmen

Literatur

Weblinks

 Commons: Perseiden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IMO Meteor Shower Calendar 2011
  2. Feuerwerk am Nachthimmel – Tagesspiegel vom 10. August 2010
  3. a b c d Die Perseiden – Die Tränen des Laurentius: Sichtbarkeit, WAA Astropraxis online (mit Himmelskarten)
  4. a b c Perseids 2011 (HTML-Datei, feraj.narod.ru, englisch, abgerufen am 7. August 2011)
  5. Perseiden: Die Perseiden 2011, leoniden.net (mit weiterführender Linksammlung)

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Synonyme:

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