- Persicaria vivipara
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Knöllchen-Knöterich Systematik Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige (Rosopsida)Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae) Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae) Gattung: Wiesenknöteriche (Bistorta) Art: Knöllchen-Knöterich Wissenschaftlicher Name Bistorta vivipara (L.) Delarbre Der Knöllchen-Knöterich (Bistorta vivipara, Basionym Polygonum viviparum, Syn. Persicaria vivipara) gehört zur Gattung der Wiesenknöteriche (Bistorta). In Österreich wird diese Art auch als Lebendgebärender Knöterich oder Otterwurz bezeichnet. Das Epipheton vivipara leitet sich vom lateinischen viviparus = Lebende Junge gebärend ab.
Es handelt sich bei dieser Art um eine alte Glazialpflanze, deren Reste in eiszeitlichen Ablagerungen der Dryas (Silberwurz-Tonen) gefunden wurden.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von fünf bis 25 Zentimeter. Die kahle Staude hat einfache Stängeln. Die unteren Blätter sind unten lang gestielt und lanzettlich mit einer Länge von 1,5 bis fünf Zentimeter, sowie 0,5 bis zwei Zentimeter breite. Die oberen Blätter sind lineal-lanzettlich und sitzend, mit oft umgerolltem Rand. Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite graugrün.
Die fünfzähligen Blüten sind weiß bis hellrosa und sitzen zu vielen in einer lockerblütigen endständigen Scheinähre. Im unteren Teil sitzen fast immer rotbraune oder purpurne Brutknospen, die oft schon kleine Laubblätter entwickeln. Die Frucht wird 2,7 bis 3 Millimeter lang, fehlt aber oft (Apomixis)
Blütezeit ist von Juni bis August.
Vorkommen
Die Pflanze ist in Europa, Asien und Nordamerika (artkisch-alpin) verbreitet und kommt in einer Höhe von 1000 bis 3000 m NN vor.
Als Standort bevorzugt diese Art Rasen, Steingrund, Weiden, Schneetälchen und Moore.
Ökologie
Der Knöllchen-Knöterich besitzt direkt unter dem Blütenstand Brutknospen mit Stärke gefüllte Knöllchen. Aus den Knöllchen treiben im Sommer kleine Blättchen aus, im Herbst fallen sie als fertige Pflanzen auf den Boden oder werden vom Wind verrachtet. Die Pflanze gilt als Lieblingsnahrung der Schneehühnern die über den Kropf zu ihrer Ausbreitung beitragen. Vom Weidevieh wird die Pflanze verschmäht.
Obwohl die häufige, anpassungsfähige Pflanze in vielen Rasentypen vorkommt, ist sie düngerfeindlich und verschwindet bei starker Beweidung.
Aberglaube
Wenn die Kühe verhext waren und keine Milch mehr gaben, verfütterten die Sennen dieses Kraut und die versiegte Milch floss wieder (daher die Namen "Bring ma’s wieder", "Wiederkumm" und "Verloren-Kehrwieder").
Literatur
- Fischer, M. A., Adler, W. & Oswald K.: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz, 2005, ISBN 3-85474-140-5
- Wendelberger: Alpenpflanzen - Blumen, Gräser, Zwergstäucher, München 1984, ISBN 3-7632-2975-2
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
Weblinks
- Verbreitungskarte für Deutschland bei Floraweb
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