- Pertrochantäre Femurfraktur
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Klassifikation nach ICD-10 S72.10 Femurfraktur: Trochantär, nicht näher bezeichnet ICD-10 online (WHO-Version 2011) Pertrochantäre Femurfraktur ist der medizinische Fachbegriff für einen Knochenbruch des Oberschenkelknochens im Bereich zwischen Trochanter major (großer Rollhügel - siehe Oberschenkelknochen) und Trochanter minor (kleiner Rollhügel).
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Die Fraktur kommt meist bei älteren Menschen bei Sturz auf die entsprechende Hüfte vor. Bei Hochenergietraumen (z.B. Verkehrsunfällen oder Stürzen größerer Höhe) tritt die Fraktur auch bei jüngeren Personen auf.
Symptome
Meist bestehen spontane Schmerzen mit Verstärkung der Beschwerden durch Bewegung im Bereich der betroffenen Hüftregion. Das betroffene Bein ist bei Vorliegen einer Frakturverschiebung (=Dislokation) verkürzt und/oder nach außen rotiert. Die Außenrotation und Verkürzung ist meist nicht so ausgeprägt wie beim Vorliegen einer dislozierten, medialen Schenkelhalsfraktur. Die Beweglichkeit ist meist schmerzbedingt deutlich eingeschränkt bis komplett aufgehoben. Es besteht eine Druck- und Klopfschmerzhaftigkeit über dem Trochanter major. Im Bereich des proximalen (=körpernahen) Oberschenkel kann durch eine Einblutung in die Muskulatur eine ausgeprägte Schwellung entstehen.
Diagnostik
Eine Röntgenaufnahme des Hüftgelenkes in zwei Ebenen bestätigt die Diagnose.
Behandlung
Früher erfolgte die Behandlung von Oberschenkelfrakturen mit einer Streckvorrichtung. Die damit verbunden Komplikationen durch die lange Bettlägerigkeit wie Lungenentzündungen (Pneumonie) und Thrombose führten zu einer hohen Sterblichkeit.
Heute erfolgt die Versorgung chirurgisch durch eine Osteosynthese. Häufig angewendete Implantate sind der Gammanagel, der proximale Femurnagel, Gleitnagel oder ähnliche sowie die dynamische Hüftschraube (DHS) oder eine perkutane Kompressionsplatte (PCCP).
Komplikationen
Durch den Blutverlust im Bereich des Knochenbruches kann es zu einem Blutmangel kommen, so dass Blutübertragungen notwendig werden können. Weitere mögliche Komplikationen sind Wundheilungsstörungen, Thrombosen, Pneumonien, Ausbrechen des Osteosynthesematerials und andere.
Weblinks
- Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
- Intertrochanteric Fractures Wheeless' Textbook of Orthopaedics (englisch)
Siehe auch
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