Pestalozzi + Co

Pestalozzi + Co
Pestalozzi + Co AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1788
Sitz Dietikon, Schweiz
Leitung Dietrich Pestalozzi
(CEO und VR-Präsident)
Mitarbeiter 280 (31. Dezember 2007)
Umsatz 180 Mio. CHF (2007)
Branche Metall- und Stahlhandel
Website www.pestalozzi.com

Die Pestalozzi + Co AG mit Sitz in Dietikon ist ein in den Bereichen Stahltechnik, Haustechnik, Spenglerei und Dachdecker tätiges Schweizer Handelsunternehmen. Sie beliefert schweizweit das baunahe Gewerbe und die metallverarbeitende Industrie mit Halb- und Fertigfabrikaten. Die Unternehmensgruppe beschäftigt 280 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2007 einen Umsatz von 180 Millionen Schweizer Franken.

Inhaltsverzeichnis

Tätigkeitsgebiet

Die Pestalozzi Gruppe umfasst die beiden Bereiche Stahltechnik und Haustechnik sowie die beiden Tochtergesellschaften Gabs AG und Transstahl AG.

Im Stahlbereich bietet Pestalozzi für die verarbeitende Industrie Blankstähle, Edelstähle und Stahlrohre. Für den Metallbau bietet Pestalozzi Beschlägesysteme, Beschattungsysteme, Walzprodukte, Form- und Rundstahlrohre, Geländersysteme und Tore.

Der Haustechnikbereich umfasst Produkte und Systeme zur Wärmeverteilung und -abgabe, Komponenten und Systeme für den Sanitärbereich sowie Produkte für die Gas- und Wasserversorgung.

Die Gabs AG ist auf den Bereich Spenglerei spezialisiert. Ihr Produktangebot beinhaltet Spenglerei-Halbfabrikate und Metalle, Baubleche, profilierte Scharen, Bedachungs-Artikel, Flachdach-Zubehör, Blitzschutz-Artikel, Ornamente und Werkzeuge.

Die Transstahl AG führt als Transportunternehmen Transporte für Stahl-, Haustechnik-, Spengler- und Kunststoffprodukte aus. Sie verfügt über eine Flotte von 65 Fahrzeugen mit einer Nutzlast von bis zu 15,9 Tonnen.

Geschichte

Das Unternehmen wurde von Johann David Wiser gegründet, der 1788 von seinem Vater eine kleine Eisenhandlung übernahm. Diese befand sich in einem Schopf direkt am Zürcher Fraumünster. Das Übernahmeinventar ist im Original heute noch erhalten. Die Geschäftstätigkeit der Eisenhandlung umfasste den Handel mit Messing, Stahl, Gusseisen, Werkzeuge und Eisenwaren.

1807 trat Sohn Heinrich Wiser-Balber als Angestellter in das Geschäft seines Vaters ein, welches er ab 1827 als Teilhaber führte. 1935 erwarb Wiser das Haus Zur Farb am Münsterhof in Zürich, welches bis 1980 als Hauptsitz der Gesellschaft diente.

Zwischen 1850 und 1884 wurde das Unternehmen durch den Schwiegersohn von Heinrich Wiser, Rudolf Alexander Pestalozzi, geführt. Durch die Industrialisierung wurde Stahl zum meistgefragten Industriegut. Zu den damaligen Lieferanten zählten Schweizer Pionierunternehmen wie die Von Roll'schen Eisenwerke oder Georg Fischer Schaffhausen.

Ab 1870 stiegen Rudolf Alexander Pestalozzis Söhne, Friedrich Otto und Ernst Pestalozzi, schrittweise in den Betrieb ein und leiteten diesen bis 1920. Neben dem Zukauf von Gebäulichkeiten am Münsterhof wurde in Zürich-Wollishofen ein Eisenlager eingerichtet. 1891 wurde die Firma in Gebr. Pestalozzi umbenannt.

Mit dem Eintritt der 5. Generation, Rudolf Pestalozzi und Fritz Burckhardt, als Teilhaber, wurde das Unternehmen 1911 in Pestalozzi&Co umbenannt und das Eisenlager in Wollishofen mit einem Geschäftshaus und weiterer Lagerflächen ergänzt.

Die 6.Genaration wurde 1941 mit Andres Burckhardt bzw. 1949 mit Heiner Pestalozzi Teilhaber. Der Standort am Münsterhof im Zentrum Zürichs sowie der schrittweise Zukauf von Geschäfts- und Lagerräumen leisteten einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des Betriebes. Als in den 1950er Jahren die Platzverhältnisse in Zürich-Wollishofen aber zu eng wurden, entschloss sich die 6. Generation zum Kauf von Land in Dietikon. Die ersten Landkäufe wurden 1955 getätigt.

Als erster Bereich zog 1959 die Biegerei von Wollishofen nach Dietikon, in der Folge wurden dort bis 1968 weitere acht Hallen erstellt und in Betrieb genommen. 1971 zogen die ersten Verkaufsabteilungen an den neuen Standort. Im gleichen Jahr wurde auch die neue Armierungsstahl-Biegerei mit erweiterter Kapazität erstellt. 1975 wurde in den Räumlichkeiten der alten Biegerei das Stahlträger-Center mit automatischer Zuschneideanlage für Träger und einer Lagerkapazität von bis zu 4'000 Tonnen gebaut.

1977 erfolgte mit Dieter Burckhardt und Dietrich Pestalozzi der Einstige der 7. Generation als Teilhaber. In der Zwischenzeit wurde 1979 die Pestalozzi&Co. in eine Familien- Aktiengesellschaft mit der Firma Pestalozzi+Co AG umgewandelt. Erster Verwaltungsrats-Präsident wurde Andres Burckhardt.

Anfangs der 1980er Jahre begann Pestalozzi, sich an anderen Handelsunternehmen zu beteiligen. So konnten die Standorte Tägerwilen, Rapperswil, Schaffhausen und Wallisellen dazugewonnen und die Geschäftstätigkeit ausgeweitet werden. 1981 wurde das Pestalozzihaus an der Riedstrasse 1 in Dietikon bezogen, womit alle Abteilungen wieder an einem Ort versammelt waren. 1987 wurden drei weitere Hallen für Stahlprodukte gebaut.

1988 feierte das Unternehmen sein 200-jähriges Jubiläum. Die Pestalozzi Gruppe erzielte mittlerweile einen Jahresumsatz von 200 Millionen Franken und beschäftigte 310 Mitarbeiter. Im gleichen Jahr übernahmen Dieter Burckhardt und Dietrich Pestalozzi die Aktien von ihren Vätern und gleichzeitig auch die Geschäftsleitung.

In den 1990er Jahren bekam Pestalozzi die Krise der Schweizer Stahl- und Maschinenindustrie zu spüren und musste sich einer Umstrukturierung unterziehen. Hierbei entwickelte sich das Unternehmen im Rahmen einer strategischen Neuorientierung zu einem spezialisierten Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Die Kunststoffabteilung wurde verkauft, das Trägergeschäft wurde mit einem Partner abgewickelt und die Maschinen/Werkzeug-Abteilung wurde im Rahmen eines Management-Buy-outs ebenfalls veräussert. Gleichzeitig baute Pestalozzi mit der Gabs AG in Tägerwilen im Handel mit Produkten für Spengler und Dachdecker eine Marktführerposition auf.

Seit Ende 2000 ist Dietrich Pestalozzi Alleininhaber und führt als Verwaltungsratsdelegierter die Pestalozzi-Gruppe in ihrer heutigen Form.

Literatur

  • Hans Pestalozzi-Keyser: Geschichte der Familie Pestalozzi. Selbstverlag, Zürich 1958 (Online-Version)

Weblinks


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