- Peter Bienewitz
-
Peter Apian, auch Petrus Apianus (* 16. April 1495 in Leisnig; † 21. April 1552 in Ingolstadt) war ein deutscher Renaissance-Gelehrter und Hofmathematiker, der sich durch vielseitiges wissenschaftliches und editorisches Schaffen auszeichnete.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Sein ursprünglicher Name lautete Peter Bennewitz (auch: Bienewitz, 'Biene-witz' im Sinne von „Bienen-dorf“, lat. apis = Biene).
Er war Mathematiker, Astronom, Geograf sowie Kartograf und erwarb sich in dieser Eigenschaft die Gunst von Kaiser Karl V., der ihn und seine Brüder (Georg, Gregor und Niclas) am 20. April 1541 auf dem Reichstag zu Regensburg durch Ernennung zu „rittermäßigen Edelleuten“ (= Reichsritterstand) adelte. Nur wenig später wurde er zum Hofpfalzgrafen ernannt.
Apian studierte in Leipzig und in Wien. Er wurde 1527 Professor der Mathematik in Ingolstadt, obwohl er nur zum Bakkalaureus graduiert war.
Apian entwickelte eine Methode zur Messung geografischer Längen mittels Mondentfernungen. 1527 veröffentlichte er als erster Abendländer, und somit vor Blaise Pascal, eine Variante des Pascalschen Dreiecks, das bereits zeitiger bei arabischen und chinesischen Autoren vorkommt. Er fand 1531/32 durch Beobachtung heraus, dass der Schweif der Kometen diametral von der Sonne wegzeigt. Obwohl dies 1531 auch Girolamo Fracastoro (um 1478–1553) in Verona entdeckte, war Peter Apian zumindest der erste, welcher dieses Phänomen grafisch darstellte.
Peter Apian ist der Vater von Philipp Apian.
Die Peter-Apian-Mittelschule Leisnig trägt seinen Namen.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Cosmographicus Liber. (Landshut 1524)
- Ein newe und wolgegründete underweisung aller Kauffmanns Rechnung ….. (1527) (ISBN 3-928671-11-1); im Gemälde "The Ambassadors" (1533) von Hans Holbein d. J. (National Gallery, London) wiedergegeben
- Instrument Buch. (1533)
- Astronomicum Caesareum. (1540)
Literatur
- Helfricht, Jürgen: Astronomiegeschichte Dresdens. Dresden: Hellerau 2001, S. 13/14 ISBN 3-910184-76-6
- Röttel, Karl (Hrsg.): Peter Apian. Astronomie, Kosmographie und Mathematik am Beginn der Neuzeit. Mit Ausstellungskatalog. 2. Aufl., Eichstätt 1997 (ISBN 3-928671-12-X) (Inhalt: http://www.bingo-ev.de/~ks451/ingolsta/api-01.htm)
- Christian Bruhns: Apian, Peter. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 505 f.
- Willy Hartner: Apian, Peter. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 325 f.
- Christian Kahl: Peter Apian. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 107–114.
Weblinks
- Literatur von und über Peter Apian im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://home.arcor.de/apian/geschichte/peter.htm
- Elektronische Facsimile-Editionen der Buchsammlung der Universitätssternwarte Wien: Astronomicum Caesareum 1540
- La cosmographia de Pedro Apiano, corregida y anadida por Gemma Frisio, Antwerpen 1575, Digitalisat
Personendaten NAME Apianus, Petrus ALTERNATIVNAMEN Apian, Peter; Bennewitz, Peter; Bienewitz, Peter KURZBESCHREIBUNG deutscher Astronom und Geograf GEBURTSDATUM 16. April 1495 GEBURTSORT Leisnig STERBEDATUM 21. April 1552 STERBEORT Ingolstadt
Wikimedia Foundation.