Peter Gleichmann

Peter Gleichmann

Peter Reinhart Gleichmann (* 2. März 1932 in Berlin; † 13. November 2006 in Hannover[1]) war ein deutscher Soziologe.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Nach dem Studium der Architektur an den Technischen Hochschulen Hannover[2] und Graz wurde Gleichmann 1958 Diplom-Ingenieur. Anschließend studierte er Soziologie an der Universität Göttingen. Bereits 1960 wurde Gleichmann wissenschaftlicher Mitarbeiter von Hans Paul Bahrdt. Er wurde 1962 promoviert, war Gastdozent an der University of Manchester und anschließend wissenschaftlicher Oberassistent in Hannover. Dort habilitierte er sich 1970 für Soziologie und wurde anschließend erst Gastdozent an der University of Leicester und dann außerplanmäßiger Professor in Hannover. 1978 wurde er ordentlicher Professor ebendort. 1979/80 hielt er Gastvorlesungen an der Universität Amsterdam.

Werk

Anfangs lieferte Gleichmann empirische Beiträge zur Stadtsoziologie, arbeitete über Tourismusprobleme und formulierte soziologische Architekturkritik. Ab Ende der 1970er Jahre war er (neben Hermann Korte) maßgeblich an der Rezeption des Werks von Norbert Elias in Deutschland beteiligt. Daraus resultierten auch seine Kontakte nach Amsterdam, wo Norbert Elias seine letzten Lebens- und Schaffensjahre verbrachte und wo der Elias-Schüler Johan Goudsblom lehrte, mit dem Gleichmann und Korte gemeinsam Studien zur Elias-Soziologie (Figurationssoziologie) heraus gaben.

Schriften (Auswahl)

  • Sozialwissenschaftliche Aspekte der Grünplanung in der Grossstadt. 1963.
  • mit Johan Goudsblom und Hermann Korte: Materialien zu Norbert Elias' Zivilisationstheorie. 1978.
  • mit Johan Goudsblom und Hermann Korte: Macht und Zivilisation. 1982.
  • mit Wolfram Fischer-Rosental, Rolf Henrich und Rudolf Woderich: Biographien im Umbruch. 1996.
  • Soziologisches Orientierungswissen. Beiträge zu einer Zivilisierungstheorie. 1999.
  • mit Eva Barlösius, Elçin Kürşat-Ahlers und Hans-Peter Waldhoff: Distanzierte Verstrickungen. 2001.
  • mit Thomas Kühne (Hrsg.): Massenhaftes Töten. Kriege und Genozide im 20. Jahrhundert. 2004.
  • mit Hans-Peter Waldhoff: Soziologie als Synthese. Zivilisationstheoretische Schriften über Architektur, Wissen und Gewalt. 2006.

Literatur

  • [o. V.]: Gleichmann, Peter R., in: Wilhelm Bernsdorf/Horst Knospe (Hgg.): Internationales Soziologenlexikon, Bd. 2, Enke, Stuttgart ²1984, S. 288.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karl-Siegbert Rehberg: In memoriam Peter R. Gleichmann (1932–2006). In: Soziologie. 36, Nr. 2, VS Verlag für Sozialwissenschaften, März 2007, (Print) 1862-2550 (Online) ISSN 0340-918X (Print) 1862-2550 (Online), S. 222–224.
  2. Gleichmann war ganz überwiegend an ein und derselben Hochschule tätig, nur wurde diese in wenigen Jahrzehnten mehrfach umbenannt: Er studierte Archiktektur an der Technischen Hochschule Hannover und wurde dort auch promoviert, er habilitierte sich an der Technischen Universität Hannover, war Professor an der Universität Hannover und schließlich Emeritus an der Leibniz Universität Hannover.

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