- Peter M. Blau
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Peter Michael Blau (* 7. Februar 1918 in Wien; † 12. März 2002 in New York City) war ein US-amerikanischer Soziologe österreichischer Herkunft.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Blau war Österreicher jüdischer Abstammung und hatte gerade sein Abitur abgeschlossen. Da wurde er nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Wien von deutschen Soldaten gestellt, als er versucht hatte, vor den Nazis über die tschechische Grenze zu fliehen. Er wurde zwei Monate lang in einem grenznahen Gefangenenlager festgehalten, bis ihn ein gutmütiger deutscher Offizier dort entließ. 1939 emigrierte er zunächst nach Frankreich, wo er durch die französische Armee nach Bordeaux gebracht wurde, um dort Weintrauben zu verarbeiten. Von hier aus ging er nach Le Havre, von wo aus er in die Vereinigten Staaten übersetzen wollte und lernte hier einige Absolventen des theologischen Elmhurst Colleges kennen. Diese waren so begeistert von ihrem Europaaufenthalt, dass sie einem jüdischen Flüchtling ein Stipendium anbieten wollten und Blau erhielt den Zuschlag. Blau selbst war stets Atheist. Bei seiner Ankunft in New York traf er auf Paul Lehman, den Sohn des Elmhurst-College-Präsidenten, seinen späteren Mentor und Ersatzvater. Sein Collegestudium schloss er im Mai 1942 mit dem Titel B.A. ab. Im selben Monat wurden seine Eltern im KZ Auschwitz ermordet.[1]
Nach dem Erhalt der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft nahm er als Armeeangehöriger von 1943 bis 1945 am Kriegseinsatz in Europa teil, wofür er eine militärische Auszeichnung erhielt.
1952 promovierte er an der Columbia University in New York City zum Ph. D., lehrte von 1953 bis 1970 an der University of Chicago und danach als Professor der Soziologie bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1988 wieder an der Columbia-Universität.
Sein Schwerpunkt lag in der Organisationssoziologie, insbesondere in der Soziologie der Bürokratie, von wo aus er jedoch durch seine Beiträge zur Theorie des Tauschs weit in die amerikanische und europäische Soziologie hinein wirkte. Er legte ferner Beiträge zur allgemeinen Soziologie vor, etwa zum sozialen Aufstieg.
1974 wurde er zum 65. Präsidenten der American Sociological Association gewählt.
Werke
- Exchange and Power in Social Life, [1964], New York u. a.: John Wiley ²1967
- The American Occupational Structure, 1967
- A Formal Theory of Differentiation in Organizations, 1970
- Inequality and Heterogeneity : A primitive theory of social structure, 1977
- (mit Joseph E. Schwartz) Crosscutting Social Circles: Testing a Macrostructural Theory of Intergroup Relations 1984
Weblinks
- Literatur von und über Peter Blau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ASA centennial: Peter Michael Blau (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ University Gazette: Peter Michael Blau, professor emeritus of sociology, 8. Mai 2002.
Personendaten NAME Blau, Peter ALTERNATIVNAMEN Blau, Peter Michael KURZBESCHREIBUNG Soziologe GEBURTSDATUM 7. Februar 1918 GEBURTSORT Wien STERBEDATUM 12. März 2002 STERBEORT New York City
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