- Columbia University
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Columbia University Motto In lumine tuo videbimus lumen („In deinem Licht werden wir Licht sehen“)
Gründung 31. Oktober 1754 Trägerschaft privat Ort New York City, Vereinigte Staaten Präsident Lee C. Bollinger Studenten 26.399 (2009)[1] Mitarbeiter 14.766 (2009)[2] davon Professoren 3.630 (2009)[3] Jahresetat 3,221 787 Mrd US-$ (1. Juli 2008 bis 30. Juni 2009)[4] Stiftungsvermögen 5,892 798 Mrd US-$ (30. Juni 2009)[5] Hochschulsport Lions (Ivy League) Website www.columbia.edu Die Columbia University (offiziell Columbia University in the City of New York oder Columbia-Universität in der Stadt New York) zählt zu den ältesten und renommiertesten Universitäten der USA. Die Einrichtung ist älter als die Vereinigten Staaten selbst. Die Columbia University liegt in Morningside Heights im New Yorker Stadtteil Manhattan. Sie ist Teil der Ivy League und Mitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund führender forschungsintensiver nordamerikanischer Universitäten. Columbia schneidet regelmäßig in Hochschulrankings unter den 10 besten Hochschulen der Welt ab. Derzeit sind rund 25.000 Studenten eingeschrieben.
Das Motto der Universität ist in lumine tuo videbimus lumen (Ps. 35:10 in der Vulgata; dt. In deinem Licht werden wir Licht sehen).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Columbia University wurde 1754 als King's College unter königlichem Erlass von König Georg II. gegründet. Es ist die älteste höhere Schule im Staat New York und die fünftälteste in den Vereinigten Staaten. Columbia gilt als eine der angesehensten Universitäten der Welt.
Im Juli 1754 fand die erste Vorlesung durch Samuel Johnson (1696–1772) in einem Gebäude, das mit der Trinity Church verbunden war, statt. Heute befindet sich dort der untere Broadway in Manhattan. Die Vorlesung wurde vor acht Studenten gehalten. 1767 wurde dem King's College gestattet, als erste amerikanische medizinische Hochschule den Doktor der Medizin zu verleihen.
Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde der Lehrbetrieb ab 1776 für acht Jahre unterbrochen. Zu den ersten Studenten und Kuratoren des King's College gehörten John Jay, der erste Chief Justice of the United States, Alexander Hamilton, der erste Finanzminister der Vereinigten Staaten und Robert R. Livingston, einer der fünf Männer, die die Unabhängigkeitserklärung entwarfen.
1784 wurde das College als Columbia College wieder eröffnet. 1849 zog das College vom Park Place, in der Nähe der heutigen City Hall, in die 49. Straße und Madison Avenue, wo es für die nächsten fünfzig Jahre verblieb. Während der letzten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts nahm das Columbia College die Züge einer modernen Universität an. Die Law School wurde 1858 gegründet und die ersten akademischen Vorlesung im Bergbau, als Vorgänger der heutigen Fu Foundation School of Engineering and Applied Science, wurden 1864 gehalten. Das Barnard College, das zunächst nur Frauen vorbehalten war, wurde an Columbia 1889 angegliedert. Die Medical School wurde 1891 unter die Schirmherrschaft der University gestellt, gefolgt vom Teachers College 1893.
Die postgraduierten Fakultäten der Politikwissenschaft, Philosophie und Wissenschaftstheorie wurden im Columbia College zu einem der ersten Zentren für postgraduierte Weiterbildung.
1896 wurde durch die Kuratoren der neue Name des Colleges nach der weiblichen nationalen Personifizierung der USA, „Columbia“, auf „Columbia University“ festgelegt. Zur gleichen Zeit zog der Campus von der 49. Straße zum 10,5 Hektar großen Campus in den Morningside Heights (von der 114. bis zur 120. Straße, Broadway bis Amsterdam Avenue West), wo die Universität sich noch heute befindet. Der Campus wurde durch die bekannten Architekten der Firma McKim, Mead und White gestaltet.
1902 wurde durch den New Yorker Zeitungsmagnaten Joseph Pulitzer eine hohe Summe an die Universität gespendet, um einen Fachbereich für Journalismus einzurichten. 1912 öffnete die Graduate School of Journalism - der einzige journalistische Fachbereich der Universitäten in der Ivy League. Die Schule verleiht jährlich den Pulitzer-Preis und den Dupont Award im Rundfunkjournalismus.
1928 wurde mit dem Columbia-Presbyterian Medical Center der zweite Campus der Columbia University in den Washington Heights (von der 165. bis zur 168. Straße, Riverside Drive bis Audubon Avenue) eröffnet.
Die Columbia Business School wurde 1916 hinzugefügt, zum Teil durch die Initiative des damaligen Präsidenten der Chase Manhattan Bank, Alonzo Barton Hepburn.
Die atomare Forschung durch die Fakultätsmitglieder I. I. Rabi, Enrico Fermi und Polykarp Kusch rückte die physikalische Fakultät in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit in den 1940er Jahren, nachdem der erste Kernreaktor gebaut worden war und so das Manhattan-Projekt begonnen hatte.
Im Frühjahr 1968 hielten protestierende Studenten fünf Gebäude eine Woche lang besetzt. Sie protestierten gegen den Bau einer Sporthalle im Morningside Park, die Präsenz von Offizieren und Regierungsbeamten auf dem Campus zur Rekrutierung von Vietnamkämpfern und gegen die Universitätsverwaltung generell. Der Entwurf für die Sporthalle hatte viele Studenten und örtliche Aktivisten empört, da das Gebäude einen kleineren Eingang im hinteren Westteil für die Öffentlichkeit haben sollte. Da die meisten Leute in der Gegend schwarz waren, erinnerten die Pläne an das gehasste Jim-Crow-System, d. h., die Rassentrennung im Süden, wo die Schwarzen immer die Rücksitze in den Bussen besetzen sowie streng getrennte Schulen, Parks, Wasserbrunnen, Restaurants, Hotels und so weiter benutzen mussten. Angeordnet durch den damaligen Universitätspräsident Grayson Kirk wurde die Besetzung der Universitätsgelände durch die New Yorker Polizei gewaltsam beendet. Kirk selbst musste jedoch zurücktreten, nachdem die Studenten daraufhin die Abschlussfeier boykottiert hatten.
Der Stern der Columbia University sank zwischen den 1970er und 1980er Jahren. Während der 1990er eroberte die Universität unter ihrem Präsidenten George Rupp eine der Spitzenpositionen in der Reihe der führenden Universitäten des Landes zurück.
Die Universität leidet stark unter der Einengung durch das urbane New York. Die Universität plant zurzeit, im Laufe des kommenden Jahrzehnts schrittweise die Gelände nördlich des heutigen Morningside Heights-Campus und westlich des Broadways aufzukaufen und sie zum dritten Campus der Universität umzubauen, was allerdings bisher einige Proteste der in der Umgebung lebenden Bevölkerung zur Folge hatte. 2007 hielt Mahmud Ahmadinedschad eine umstrittene Rede anlässlich des alljährlichen World Leaders Forum.[6]
Organisatorische Gliederung
- Allgemeine Studien
- Postbaccalaureate Premedical Program
- Architektur, Planung und Erhaltung (Graduate School)
- Ingenieurwesen und Angewandte Wissenschaften (The Fu Foundation School of Engineering and Applied Science)
- Internationale und Öffentliche Angelegenheiten
- Journalismus (Graduate School)
- Künste
- Künste und Wissenschaften (Graduate School)
- Medizin (College of Physicians and Surgeons)
- Öffentliche Gesundheit (Mailman School of Public Health)
- Pflege
- Rechtswissenschaften
- Sozialarbeit
- Weiterbildung
- Wirtschaftswissenschaften (Graduate School)
- Zahn- und Mundchirurgie
- Columbia College
Weitere mit der Columbia verbundene Einrichtungen:
- Barnard College
- Jüdisches theologisches Seminar (Affiliate)
- Lamont-Doherty Earth Observatory
- School of International and Public Affairs (SIPA) mit dem 1948 von Ernst Jäckh gegründeten Middle East Institute
- Teachers College (Affiliate)
- Union Theological Seminary (Affiliate)
Studenten
Von den 24.417 im akademischen Jahr 2005/2006 eingeschriebenen Studenten waren rund 51 Prozent Frauen und 49 Prozent Männer.[7]
Nach Ethnizität/Herkunft gegliedert:[8]
- 19.480 US-Amerikaner
- 4.937 Internationale Studenten aus 142 Ländern (die meisten aus China, Südkorea, Kanada, Indien und Japan)
Sport
Die Columbia University gehört zu der sog. "Ivy League", einer Sportliga im Nordosten der USA, in der mehrere bekannte Eliteuniversitäten (wie Harvard, Yale, Princeton) vertreten sind . Die Sportteams werden die Lions genannt.
Berühmte Persönlichkeiten
Gewonnene Preise
- Nobelpreise: 72[9]
- MacArthur Foundation Award: 20
- National Medal of Science: 10
- National Academy of Sciences: 32
- American Academy of Arts and Sciences: 107
Liste bedeutender Absolventen und Professoren
- Max Abramovitz, Architekt
- Mortimer Adler, Philosoph und Schriftsteller
- Madeleine Albright, US-Außenministerin unter Bill Clinton
- Emre Gönensay, türkischer Außenminister und Ökonom
- Hafizullah Amin
- Virginia Apgar, medizinische Fakultät 1933
- Isaac Asimov, Biochemiker
- Paul Auster, Schriftsteller
- David W. Ball, Schriftsteller
- Jacques Barzun
- Nora Stanton Blatch Barney, Bauingenieurin, Architektin und Suffragette
- James Blish
- Konrad Emil Bloch
- Franz Boas
- Sorrell Booke, Schauspieler
- Ann Brashares, Schriftstellerin
- Klaus vom Bruch
- Warren Buffett, US-amerikanischer Investor
- Nicholas Murray Butler, Präsident der Universität, US-Präsidentschaftskandidat 1920, Friedensnobelpreisträger 1931
- Whittaker Chambers
- Homer Collyer
- Langley Collyer
- Andrew Cordier, Präsident der Universität 1968–1970
- Sidney Darlington, Physiker und Ingenieur, Erfinder der Darlington-Schaltung
- Gray Davis, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Gouverneur von Kalifornien
- Melvil Dewey (1851–1931), Bibliothekar
- Theodosius Dobzhansky
- Nikiforos Diamandouros, Europäischer Bürgerbeauftragter seit 2003
- Abba Eban, israelischer Außenminister und UN-Botschafter
- Dwight D. Eisenhower, Präsident der Universität 1948–1953, 34. US-Präsident 1953–1961
- Enrico Fermi, Kernphysiker
- Dan Flavin, Künstler
- Crispin Freeman, Synchronsprecher
- Milton Friedman, Ökonom
- Lou Gehrig, 1922–1925, Baseballspieler
- Nicholas Georgiadis, Maler, Kostüm- und Bühnenbildner
- Allen Ginsberg, 1948
- Ruth Bader Ginsburg, Rechtswissenschaftliche Fakultät
- Benjamin Graham, Begründer der fundamentalen Wertpapieranalyse
- Jake Gyllenhaal
- Maggie Gyllenhaal
- Richard Hamilton, Mathematiker
- Roald Hoffmann
- Herman Hollerith
- Charles Evans Hughes, Gouverneur von New York, US-Außenminister
- Jim Jarmusch
- Arthur Jensen, Psychologe
- Ernst Jäckh, deutsch-amerikanischer Publizist, 1940 Professor für Politikwissenschaft, 1948 Gründung des Middle East Institute
- Dakis Joannou, zyprischer Industrieller, Kunstsammler
- Mary Jobe Akeley, Naturforscherin und Kartografin
- Radovan Karadžić, Psychiater, Dichter und mutmaßlicher Kriegsverbrecher
- Jack Kerouac
- Grayson L. Kirk, Präsident der Universität 1953–1968
- Fritz Klein, Psychiater und Therapeut, Pionier der Bi-Bewegung
- Shulamith Koenig, UN-Menschenrechtspreisträgerin
- Stephen D. Krasner, amerikanischer Politologe
- Polykarp Kusch
- Irving Langmuir
- Paul Lazarsfeld, österreichisch-amerikanischer Soziologe
- Ursula K. Le Guin, Autorin
- Anna Di Lellio, Soziologin
- Juan Linz
- Seth Low
- Li Lu, Rechts-/Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Führer des Protestes auf dem Tiananmen
- Sid Luckman, American-Football-Spieler, Unternehmer
- Frederick R. Macaulay, Namensgeber der Macaulay-Duration
- Dan Maffei, Politiker
- Mahmood Mamdani, Anthropologe, Politikwissenschaftler
- Martin Manulis, TV-Produzent
- Tom DeMarco, Autor
- Jerrold Nadler, Politiker
- Isamu Noguchi, Bildhauer
- Barack Obama, Columbia College 1983, 44. US-Präsident
- Katherine Pancol, französische Journalistin und Schriftstellerin
- Anna Paquin, kanadisch-neuseeländische Schauspielerin
- George Pataki, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Gouverneur von New York
- Mario van Peebles, Schauspieler und Regisseur
- Edmund S. Phelps, Wirtschaftswissenschaftler
- Isidor Isaac Rabi
- Hyman Rickover
- Manuel Rivera-Ortiz, Dokumentarfotograf
- Paul Robeson
- Franklin D. Roosevelt, Rechtswissenschaftliche Fakultät 1907
- Theodore Roosevelt, Rechtswissenschaftliche Fakultät
- Ben Rosen, Gründer von Compaq
- Saskia Sassen, Soziologin
- Simon Schama, Kunsthistoriker
- Laura Schlessinger, Radiomoderatorin, Lebensberaterin
- Muzaffer Şerif, türkischer Sozialpsychologe
- John Siegal, US-amerikanischer American-Football-Spieler
- Benjamin Spock, Kinderarzt, medizinische Fakultät 1929
- David Stern, Rechtswissenschaftliche Fakultät, NBA-Commissioner
- Fritz Stern, Historiker deutscher Herkunft
- John Cox Stevens, Geschäftsmann und Segler
- Julia Stiles, Schauspielerin
- Stephen Strimpell, Jurist, Schauspiellehrer, Schauspieler
- Hunter S. Thompson
- John Kennedy Toole, Schriftsteller
- Lionel Trilling, Literaturkritiker
- Mark Van Doren
- Suzanne Vega
- Walter Wager, US-Schriftsteller
- Duncan Watts, Soziologe
- Ernst Florian Winter, Politikwissenschaftler, Historiker, Diplomat
- Herman Wouk, Schriftsteller
- Donald Yamamoto, Diplomat
Literatur
- Robert A. McCaughey: Stand, Columbia. A History of Columbia University in the City of New York, 1754–2004. Columbia University Press, New York u. a. 2003, ISBN 0-231-13008-2.
- Wm. Theodore de Bary (Hrsg.): Living Legacies at Columbia. Columbia University Press, New York u. a. 2006, ISBN 0-231-13884-9.
Weblinks
Commons: Columbia University – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website
- Columbia through Time (Teil der Seite zur 250-Jahresfeier)
- Columbia Spectator (unabhängige Studenten-Zeitung)
- Columbia Magazine (Alumni-Zeitschrift)
Einzelnachweise
- ↑ http://www.columbia.edu/cu/opir/abstract/enrollment_fte_school_all.htm
- ↑ http://www.columbia.edu/cu/opir/abstract/employee_2009.htm
- ↑ http://www.columbia.edu/cu/opir/abstract/full_time_faculty.htm
- ↑ http://www.finance.columbia.edu/controller/resources/financials2009.pdf, S. 3
- ↑ http://www.finance.columbia.edu/controller/resources/financials2009.pdf, S. 18
- ↑ NZZ: Ein unwillkommener Gast 27. September 2007
- ↑ http://www.columbia.edu/cu/opir/abstract/enrollment_gender_2005.html Enrollment Gender 2005
- ↑ http://www.columbia.edu/cu/opir/abstract/enrollment_ethnicity_2005.html Enrollment Ethnicity 2005
- ↑ Siehe Columbia Nobelpreisträger, 1906-2004.
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