Peter Müller (Boxer)

Peter Müller (Boxer)
Peter Müller Boxing pictogram.svg
Daten
Geburtsname Peter Müller
Gewichtsklasse Mittelgewicht
Nationalität Deutsch
Geburtstag 24. Februar 1927
Geburtsort Köln-Sülz
Todestag 22. Juni 1992
Todesort Köln-Bayenthal
Stil Linksauslage
Kampfstatistik
Kämpfe 176
Siege 133
K.-o.-Siege 68
Niederlagen 26
Unentschieden 14
Keine Wertung 3

Peter Müller (* 24. Februar 1927 in Köln-Sülz; † 22. Juni 1992 in Köln-Bayenthal) war ein deutscher Boxer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren und aufgewachsen ist Peter Müller in der Palanterstraße 22 in einem damals berüchtigten kinderreichen Arbeiterviertel zwischen der Berrenrather- und der Zülpicher Straße. Das typische Dreifensterhaus Haus steht noch heute, Nachbarhäuser fielen dem Bombenkrieg zum Opfer.

1949 heiratete er Greta Thelen, die Tochter seines Trainers Jupp Thelen. Nach seiner Boxkarriere stieg er ins Spielautomaten-Geschäft ein.

Peter Müller starb im Alter von 65 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.[1] Er wurde auf dem Kölner Südfriedhof beigesetzt.

Kölsches Original

Berühmt wurde Peter Müller, der wegen seiner gebückten Kampfhaltung und seines fröhlichen Aussehens dä Aap (Kölsch für „der Affe“) oder auch Müllers Aap genannt wurde, als er am 8. Juni 1952 in Köln im Kampf um die Mittelgewichtsmeisterschaft gegen Hans Stretz den Ringrichter Max Pippow aus Berlin, der ihn zuvor wegen Klammerns ermahnt und, nach Müllers eigener Angabe, einen „Zigeuner“ genannt hatte, mit einem rechten Haken ausknockte („Da hab ich ihn ausgemacht!“). Auch die vier Sekundanten, die eingreifen wollten, bezwang er und er griff sogar seinen Manager und Schwiegervater, Jupp Thelen, an, der schlichtend eingreifen wollte. Auf Bildaufzeichnungen des Kampfes ist allerdings diese Szene nicht zu sehen. Müller stand dort nicht alleine vor dem Ringrichter, sondern boxte mit Hans Stretz weiter, bis die Helfer versuchten den Kampf zu unterbrechen. Es scheint als habe er den Ringrichter zufällig getroffen.[2]

Grabstein mit Boxhandschuhen

Darauf hin erhielt Müller eine lebenslange Sperre, die allerdings bereits zehn Monate später wieder aufgehoben wurde. In der Zwischenzeit wie auch später nach seinem Karriereende arbeitete er gelegentlich als Catcher und versuchte sich als Schlagersänger („Ring frei, zur ersten Runde, Ring frei, jetzt komme ich….“ und „Rädebomm, dä Jong dä fällt nit om…“). Bei Kölner Karnevalsveranstaltungen war er gern gesehener Gast.

Ebenfalls überliefert ist, dass er 1953 in den USA sich eine Mundharmonika in den Ring geben ließ und statt der deutschen Nationalhymne das Horst-Wessel-Lied intonierte, was er fälschlicherweise für die deutsche Hymne hielt.[3]

In Köln kursierten mehrere wahre oder gut erfundene Müller-Anekdoten. Als Beispiel sei die Persiflage eines Waschmittel-Werbespots zitiert: Der Omo-Reporter fragt Peter Müller: Was halten Sie von OMO? Antwort: Dä schlahn ich in der ersten Rund kapott.

Erfolge

Peter Müller wurde fünfmal deutscher Meister im Mittelgewicht. Doch den Titel eines Europameisters konnte er nie erringen. Beim ersten Anlauf 1959 gegen Bubi Scholz war der Kampf bereits nach zwei Minuten in der ersten Runde durch K.O. beendet. Beim erneuten Versuch gegen den dreimaligen ungarischen Olympiasieger Laszlo Papp verlor er 1963 in der vierten Runde ebenfalls durch Knockout, obwohl er zuvor angekündigt hatte: „Dä Papperlapapp, dä hau ich vor die Schnüss“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Anne Meyer: Ring frei zur nächsten Runde in Kölner Stadt-Anzeiger vom 20./21. August 2011 (Immobilienteil)
  2. Video Youtube
  3. http://www.zeit.de/1980/13/der-tote-hebt-seine-muede-hand

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