- Peter Wunderlich
-
Der Kärntner Bauernaufstand war ein Bauernaufstand in Kärnten/Österreich im Jahr 1478. Die unter der Türkengefahr (Osmanen) und hohen Rüststeuern leidenden Bauern schlossen sich zum Kärntner Bauernbund unter der Führung von Peter Wunderlich zusammen. Die Bauern rebellierten nicht nur gegen die Obrigkeit, sondern stellten sich selbst den türkischen Reitertruppen entgegen.
In den Jahren zwischen 1473 und 1483 kam es zu fünf Türkeneinfällen in Kärnten. Weil die Bauern angesichts der Untätigkeit ihrer Herren sich nicht weiteren Angriffen wehrlos ausgesetzt sehen wollten, organisierten sie sich in einem Kärntner Bauernbund unter der Führung von Peter Wunderlich. Zu der Gründung dieses Bundes 1478 bei Spittal an der Drau in der Herrschaft Ortenburg schrieb der Chronist Jakob Unrest: „Do man zahlt nach Christi gepurt 1478 umb Lichtmeß machten die Pawren pey der Traa unter Spital einen Pundt. Sy machten iren punt in kurzen Tagen grosz und ye langer, je grozer und weyter - dersleb Pundt wuch in kurtz als ain klains wasser von ainem groszen Wolckenpruch“[1] Der Bauernbund konnte, als die Türken am 25. Juni des Jahres 1478 über den Predil zum dritten Mal eindrangen, auf der „Goggauer Wiese“ bei Coccau in der Nähe von Tarvis im Kanaltal 3000 Bewaffnete mobilisieren.[2] Angesichts der anstürmenden Reiter ergriff ein großer Teil jedoch die Flucht, so dass die verbliebenen etwa 600 Mann in kurzer Zeit überwältigt wurden. Den Türken stand damit Kärnten offen und sie plünderten bis weit nach Oberkärnten hinauf. Die St. Georgsritter verließen den zur Festung ausgebauten Stift Millstatt sichheitshalber nicht, während das Umland verwüstet wurde. In weiterer Folge wurde der Bauernaufstand niedergeschlagen, Peter Wunderlich bei Gmünd gefasst und beim Litzlhof bei Lendorf am Lurnfeld durch Vierteilen grausam hingerichtet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Matthias Maierbrugger: Die Geschichte von Millstatt. Herausgegeben von der Marktgemeinde Millstatt, Klagenfurt. 1964, S. 105 f.
- ↑ Naturpark Dobratsch: Geschichte und Geschichten, Jänner 2006, S. 55.
Wikimedia Foundation.