- Petra Kelling
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Petra Kelling (* 26. August 1944 in Reitendorf, Landkreis Mährisch Schönberg) ist eine deutsche Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kelling absolvierte ihr Schauspielstudium von 1962 bis 1965 an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam in Potsdam-Babelsberg. Ihr erstes Theaterengagement hatte sie von 1965 bis 1967 am Theater Rostock. Von 1967 bis 2007 arbeitete sie kontinuierlich am Theater der Freundschaft in Berlin. Gastengagements hatte Kelling in Hamburg und am Theater unterm Dach in Berlin. Wichtige Bühnenrollen spielte sie einer Bühnenfassung von Das Tagebuch der Anne Frank und 1994 am Theater der Freundschaft in dem Einpersonenstück Santa Cecilia des kubanischen Autors Abilio Estévez.
Im Verlaufe ihrer Karriere entwickelte sich Kelling „vom umkomplizierten jungen Mädchen zu einer ausdrucksstarken Charakterdarstellerin“. Kelling spielte häufig bodenständige Frauen aus dem Volke, Arbeiterinnen und kleine Beamtinnen. Diesen Rollentypus verkörperte sie auch in verschiedenen Folgen der Kriminalserie Polizeiruf 110.
Nach der Wende arbeitete Kelling schwerpunktmäßig für das Fernsehen, insbesondere war sie in zahlreichen Fernsehserien zu sehen. Kelling übernahm hierbei durchgehende Serienrollen, Episodenrollen und auch Gastrollen. Eine durchgehende Serienhauptrolle hatte sie als Oberschwester Kathi in der SAT1-Serie Kurklinik Rosenau. Außerdem war sie in Episodenrollen in den Fernsehserien Für alle Fälle Stefanie, Der letzte Zeuge, Küstenwache, Kommissar Stolberg und Der Landarzt zu sehen.
2010 spielte sie in der Krankenhausserie In aller Freundschaft die Rolle der Rentnerin Gerlinde Rössler, die sich auf eine gemeinsame Mittelmeerkreuzfahrt mit ihrem Ehemann freut und diesen dazu drängt, sich vorher nochmals durchchecken zu lassen. Ebenfalls 2010 war sie in der Familienserie Familie Dr. Kleist zu sehen; Kelling verkörperte die Rolle der Patientin Helga Thaller, die sich aufgrund ihrer früheren negativen Erfahrungen mit Ärzten zunächst kategorisch weigert, sich behandeln zu lassen.
Kelling wirkte auch in zahlreichen Fernsehfilmen mit. In dem zweiteiligen Fernsehfilm Das Geheimnis des roten Hauses (2005) hatte sie die Rolle der mitfühlenden und besorgten Haushälterin und Wirtschafterin Johanna Bode. In der Filmbiografie Neger, Neger, Schornsteinfeger! (2006) übernahm sie die Rolle der Nachbarin Elisabeth Möller, die sich liebevoll um den kleinen Hans-Jürgen kümmert und Teil der Familie Baetz wird. In der Fernsehkomödie Zwei Millionen suchen einen Vater (2006) spielte sie an der Seite von Johanna Christine Gehlen die Rolle von Edda Krüger; sie verkörperte die „gute Seele“ eines renovierungsbedürftigen Hotels. 2009 übernahm sie die Rolle der Königin Dorothea in der Märchenneuverfilmung Die Gänsemagd, die erstmals Weihnachten 2009 im Weihnachtsprogramm der ARD ausgestrahlt wurde. Das ZDF besetzte Kelling 2010 in der Rolle der unkonventionellen und lebenslustigen Kitty Anson, der ehemaligen Kinderfrau und Ziehtante der (von Felicitas Woll gespielten) weiblichen Hauptrolle, in dem romantischen Katie Fforde-Liebesfilm Glücksboten. 2011 war sie in dem ZDF-Zweiteiler Schicksalsjahre, einer Verfilmung der Lebenserinnerungen von Uwe-Karsten Heye, in der Rolle der in Rostock lebenden Tante Anni, bei der die Familie Heye Zuflucht findet, zu sehen.
Außerdem wirkte sie in mehreren Episoden der Krimireihe Tatort mit, so als Dorfbewohnerin und Bäuerin Berta Mommsen in dem Charlotte Lindholm-Tatort Vergessene Erinnerung (2010); zuletzt 2011 als Sprechstundenhilfe Karin Diestel in dem Tatort-Fernsehfilm Edel sei der Mensch und gesund (2011).
Kelling ist auch als Sprecherin und Rezitatorin tätig. Sie nahm auch verschiedene Hörbücher auf; unter anderem sprach sie bei dem Label Buschfunk die Titelrolle in Oma Else, „eine Hör-Geschichte in Liedern“, mit Texten und Liedern von Gerhard Gundermann.
Kelling wohnt in Berlin. Ihre Tochter Nadja Engel arbeitet ebenfalls als Schauspielerin.
Filmografie
- 1964: Der geteilte Himmel
- 1964: Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen
- 1966: Die Reise nach Sundevit
- 1970: Wir kaufen eine Feuerwehr
- 1974: Bunnebacke
- 1976: Philipp der Kleine
- 1977: Polizeiruf 110: Trickbetrügerin gesucht
- 1982: Polizeiruf 110: Schranken
- 1984: Weiße Wolke Carolin
- 1985: Polizeiruf 110: Traum des Vergessens
- 1985: Polizeiruf 110: Der zersprungene Spiegel
- 1987: Vernehmung der Zeugen
- 1990: Polizeiruf 110: Zahltag
- 1991: Der Verdacht
- 1992: Stilles Land
- 1995: Kurklinik Rosenau (Fernsehserie)
- 1996: Polizeiruf 110: Der schlanke Tod
- 1997: Polizeiruf 110: Der Tausch
- 1999: Einmal Himmel und retour
- 2004: Sehnsucht nach Liebe
- 2004: Die Blindgänger
- 2005: Sophie Scholl – Die letzten Tage
- 2005: Das Geheimnis des roten Hauses
- 2006: Zwei Millionen suchen einen Vater
- 2006: Zores
- 2006: Die Frau im roten Kleid
- 2006: Neger, Neger, Schornsteinfeger!
- 2007: Meine schöne Bescherung
- 2007: Der falsche Tod
- 2007: Ein verlockendes Angebot
- 2008: Polizeiruf 110: Taximord
- 2008: Im Meer der Lügen
- 2009: Die Gänsemagd
- 2010: In aller Freundschaft
- 2010: Familie Dr. Kleist
- 2010: Tatort: Vergessene Erinnerung
- 2010: Tatort: Familienbande
- 2010: Homevideo
- 2010: Katie Fforde: Glücksboten
- 2011: Schicksalsjahre
- 2011: Tatort: Edel sei der Mensch und gesund
- 2011: Fischer fischt Frau
- 2011: 4 Tage im Mai
Literatur
- F.-B. Habel und Volker Wachter: Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2002, S. 184. ISBN 3-89602-391-8
- F.-B. Habel: Lexikon. Schauspieler in der DDR, Verlag Neues Leben, Berlin 2009, S. 205. ISBN 978-3-355-01760-2
Weblinks
- Petra Kelling in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Petra Kelling bei filmportal.de
- Petra Kelling (Agenturprofil)
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