- Attributierung
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Der Ausdruck Attribut (von lat. attribuere, zuteilen) bezeichnet in philosophischer Verwendung eine Eigenschaft eines Gegenstands bzw. ein Prädikat. Die Verwendung ist i.A. unspezifisch, es kann sich um wesentliche oder akzidentelle Eigenschaften handeln. Im Kontext formaler Logik sind „Attribut“ und Prädikat bzw. Prädikator ebenfalls weitgehend synonym. (Ein „Attribut“ kann ein einstelliger Prädikator sein oder auch eine Relationen, also ein n-stelliges Prädikat).[1] In einigen Kontexten finden sich auch spezifischere Verwendungsweisen.
Inhaltsverzeichnis
Begriffsgeschichte
Mittelalter
Die lateinische Scholastik verwendete den Ausdruck „attributum“ meist spezifisch in Anwendung auf die göttlichen Eigenschaften. Dabei sprach beispielsweise Wilhelm von Ockham von Gottes Vollkommenheit als einer „attributalen Vollkommenheit“ (perfectio attributalis).[2]
Neuzeit
Eine Unterscheidung zwischen Attribut und Akzidenz ist bei Baruch de Spinoza (1632-1677) zu finden: nur die Attribute sind die notwendigen Eigenschaften einer Substanz.
Einzelnachweise
- ↑ Peter Prechtl / Frank-Peter Burkard: Metzler Philosophielexikon. Begriffe und Definitionen. Stuttgart / Weimar 1996, S. 46, ISBN 3-476-01257-3.
- ↑ Hubert Schröcker: Das Verhältnis der Allmacht Gottes zum Kontraditionsprinzip. Akademie Verlag, Berlin 2003, S. 393, ISBN 3-05-003747-4. Google Books
Literatur
- H. K. Kohlenberger / L. Oeing-Hanhoff: Art. Attribut, in: HWPh, Bd. 1, 612-614
- D. J. O'Connor: Art. Substance and Attribute, in: Encyclopedia of Philosophy, Bd. 9, 294-300
Weblinks
- Rudolf Eisler: Art. Attribut, in: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Bd. 1, 103f
- Noa Shein: „Spinoza's Theory of Attributes“ in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (englisch, inklusive Literaturangaben)
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