- Pfahlramme
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Eine Ramme ist eine Maschine oder ein Werkzeug, mit dessen Hilfe man Gegenstände verformen, bewegen oder zerstören kann, indem man die Ramme mit dem Gegenstand stoßen lässt. Die Ramme funktioniert nach dem Prinzip der Energie- / Impulserhaltung. Man macht sich zunutze, dass die Ramme einfacher zu beschleunigen ist als der betreffende Gegenstand und meist relativ viel Masse hat.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eine funktionsfähige Ramme findet sich bereits ca. 1475 im Skizzenbuch Trattato di Architectura des italienischen Künstler-Ingenieurs Francesco di Giorgio Martini.[1] Die Rammen wurden ursprünglich durch Menschenkraft angetrieben. Die erste nicht mehr durch Menschenkraft, sondern durch eine Dampfmaschine angetriebene Ramme wurde durch den Schotten James Nasmyth erfunden.
Bauarten
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten von Rammen:
Schlagramme
Das Rammgut wird mit einzelnen Schlägen in den Boden getrieben. Die Schlagenergie kann durch ein Fallgewicht (Kolben) erzeugt werden. Das Fallgewicht wird angehoben und auf das Rammgut fallen gelassen. Um das Rammgut zu schonen wird auf eine Schlagplatte, die auf dem Rammgut sitzt, geschlagen. Die Schlagenergie kann durch Treibstoffzündungen verstärkt werden. Es gibt langsam schlagende Rammen und Schnellschlagrammen. Man unterscheidet folgende Antriebstechniken:
Dampframme
Bei der Dampframme wird die Ramme über eine Dampfmaschine angetrieben. Der Dampf hebt den Schlagkolben im Gehäuse bis an seinen Endpunkt an, der Dampf entweicht durch ein seitliches Ventil, und der Kolben fällt nach unten und treibt das Rammgut in den Boden.
Explosionsramme
Pressluftramme
Funktionsprinzip wie bei der Dampframme. Mit diesem Rammtyp können keine sehr hohen Rammleistungen erreicht werden. Diese Rammen werden häufig eingesetzt um zum Beispiel Leitplankenpfosten an Straßen einzurammen. Alternativ können mit einer Pressluftramme auch Stahlrohre vorgetrieben werden. Siehe Rohrvortrieb
Dieselramme
Die Funktionsweise einer Dieselramme entspricht der eines Zweitaktmotors. Schlägt der Kolben auf den Pfahl auf so explodiert das Diesel-Luft-Gemisch, wodurch der Kolben erneut nach oben geschleudert wird.
Hydraulikramme
Hydraulikrammen werden hydraulisch angetrieben, dadurch können sie dort eingesetzt werden, wo die Verwendung einer Dieselramme nicht möglich ist, etwa zum Eintreiben von Stahlträgern von Bohrinseln.
Vibrationsramme
Es werden keine Einzelschläge erzeugt sondern eine Vibration um das Rammgut einzubringen.Vibrationsrammen werden meist hydraulisch angetrieben. Im Rammgehäuse sind Unwuchten auf einer Welle montiert. Durch das Drehen der Wellen und der Unwuchten werden senkrecht gerichtete Schwingungen erzeugt. Die Ramme wird auf das Rammgut gesetzt. Ramme und Rammgut werden mit hydraulischen Zangen (Klemmzange) verbunden. Durch diesen Verbund werden die Schwingungen in das Rammgut übertragen. Es gibt hochfrequent und niederfrequent arbeitende Rammen. Da Vibrationsrammen das Rammgut klemmen können, sind sie auch geeignet, Rammgut (Spundwände, Stahlträger) zu ziehen.
Anwendungen
Schon seit Jahrhunderten werden Rammböcke benutzt, um Tore von Befestigungsanlagen durch Zerstörung zu öffnen, oder gar deren Mauern zu zerstören.
Es gibt aber auch weitere spezielle Rammen, die meistens maschinell angetrieben werden. Hierzu gehören Rammen,
- um Asphalt- oder Betonschichten von Straßen und Autobahnen aufzubrechen,
- um Spundwände, Rohre, Pflöcke oder Pfähle in den Boden zu treiben,
- um Eisen oder andere Metalle zu schmieden,
- um Boden und Untergrund zu verdichten.
Ramme für Zaunpfosten
Aus dem Jahre 1850 gibt es erste Unterlagen über den Einsatz einer Pfostenramme im Zaunbau. Schon damals war es wichtig, Handarbeit durch maschinellen Einsatz zu ersetzen. Das Prinzip ist über die Jahre immer noch das gleiche geblieben: Ein schweres Gewicht fällt im freien Fall auf den Zaunpfosten und treibt diesen in den Boden. Heute gibt es diverse Maschinen auf dem Markt mit einer Schlagkraft über 40 Tonnen.
Fußnoten
- ↑ Ladislao Reti, “Francesco di Giorgio Martini's Treatise on Engineering and Its Plagiarists”, Technology and Culture, Vol. 4, No. 3. (Summer, 1963), pp. 287-298 (297f.)
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