Pfarrkirche St. Bartholomäus (Bartholomäberg)

Pfarrkirche St. Bartholomäus (Bartholomäberg)
Pfarrkirche St.Bartholomäus

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Bartholomäus ist eine römisch-katholische Kirche im Montafon. Sie ist im barocken Stil in Bartholomäberg gebaut. Sie steht an einer beherrschenden Stelle in der Siedlung am Berghang.

Bereits 1383 nennt eine Urkunde die Erhebung und Abtrennung Bartholomäbergs von Bludenz. Um das Jahr 1100 war Bartholomäberg die erste Pfarre im Montafon. Grund dafür war die weite Entfernung zur Mutterkirche Hl. Laurentius in Bludenz. Somit zählt die Pfarre und Gemeinde Bartholomäberg zu den ältesten Montafons und war bis ins Spätmittelalter der Hauptort des Tales.

Inhaltsverzeichnis

Patrone

Die Pfarrkirche ist dem Hl. Bartholomäus und der Hl. Anna geweiht. Die Wahl der Patrone weist schon auf einen möglichen Zusammenhang mit dem Bergbau hin, der im Montafon betrieben wurde. Auch hat die Dorfkirche eine ungewöhnlich prunkvolle Ausstattung was dafür ein Indiz sein könnte.

Baugeschichte

Die ursprüngliche romanische Kirche

Von der ersten, ursprünglichen romanischen Kirche zeugt heute nur noch eine Gruft im Osten (Totenkapelle), sowie ist aus dieser Zeit ein romanisches Vortragskreuz erhalten.

Gotischer Seitenaltar

Die gotische Kirche

1418 wurde die zweite Kirche im gotischen Stil erbaut. Von ihr ist noch der spätgotische Flügelaltar vorhanden. Auch berichtet ein Ablassbrief, den fünf Kardinäle des Konzils von Konstanz im Jahre 1418 für die Kirche ausgestellt hatten.

Später beschreibt ein Visitationsprotokoll von 1721 diese Kirche als "uralt, baulos und für eine so volkreiche Gemeinde allzuklein"

Die heutige, barocke Kirche

Aufgrund des Protokolls beauftragte Bischof Ulrich von Chur die Pfarre und Gemeinde, die Kirche neu im Stil des Barock zu bauen. Der Grundstein für diese Kirche wurde am 26. Mai 1729 von Pfarrer Johann Franz Marent gelegt. Die Maurerarbeiten führten die Bartholomäberger Meister Sebastian Zumkeller und Christian Bitschnau aus, die Zimmermannsarbeiten ebenfalls ein einheimischer Meister, Hans Ganahl. Auch arbeiteten unter anderen Jakob Bertle und drei Tiroler Künstler in den Jahren 1736 bis 1746 an ihr: der Kunsttischler und Altarbauer Georg Senn, der Bildhauer Andreas Kölle aus Vendels und der Maler Anton Wille aus Fiss. Von ihrer Kunstfertigkeit zeugen die drei Altäre, die drei großen Reliefgruppen an der Chorbogenwand und die Kanzel.

Die feierliche Einweihung war am 6. Juni 1743 von Bischof Benedikt von Rost aus Chur.

1966 erfolgte eine Innenrestaurierung, 1973 wurde auch die Orgel einer Restaurierung unterzogen. In den Jahren 1998/1999 wurde die ganze Kirche noch einmal restauriert. Diese Restaurierung verschlang rund 13 Millionen Schilling (fast eine Million €).

Schätze

Die Kassettendecke mit den vierzehn Nothelfern, die Chorbogenfiguren, die Kirchenpatrone, Altäre und das Fresko im Chor machen diese Kirche in Vorarlberg unvergleichbar.

Romanische Relikte

Romanisches Vortragskreuz
Der älteste und kostbarste Kunstschatz der Kirche ist das romanische Vortragekreuz aus dem Jahre 1150 (in Limoges, Südfrankreich gefertigt). Ein Duplikat ist in der Pfarrkirche Bartholomäberg zur Besichtigung ausgestellt. Das romanische Vortragekreuz von Bartholomäberg war Denkmal des Monats Juni 2003. Es wird zurzeit aus Sicherheitsgründen in der Diözese Feldkirch aufbewahrt.
Barocker Hochaltar der Pfarrkirche

Gotische Relikte

Sakristei und Sakristeitüre
Nebenraum, in dem Gegenstände, die für den Gottesdienst wichtig sind, aufbewahrt werden können.
St. Annaaltar
Der künstlerisch sehr wertvoll geltende St. Annaaltar auf der rechten Seite des Kirchenschiffes, der damals der Hauptaltar war, wurde nach Überlieferung von hiesigen Bergknappen gestiftet. Auf ihm sind Figuren, sowohl St. Anna als Patronin der Bergleute, als auch der Walserheilige Theodul dargestellt.
Über dem breitem Mittelschrein (hier geschlossen) erhebt sich der in drei Stockwerken konstruierte Aufsatz mit fein gearbeitetem Ornamentwerk bestehend aus Baldachinen, Türmchen, fein geschwungenen Fialen und abschließenden Kreuzblumen.

Barocke Relikte

Hochaltar
Der Hochaltar der Pfarrkirche wurde von Georg Senn 1737 gebaut.
Orgel
Die Orgel der Pfarrkirche St. Bartholomäus (Bartholomäberg) ist eine der klangschönsten einmanualigen Orgeln in ganz Österreich. Sie wurde vom Orgelbauer Johann Michael Graß in den Jahren von 1746 bis 1809 gebaut. 1973 wurde auch die Orgel einer Restauration unterzogen.

Literatur

Weblinks

 Commons: Pfarrkirche St. Bartholomäus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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