- Pfeifregister
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Das Pfeifregister (auch „Flageolettregister“ genannt) ist das höchste Register der menschlichen Stimme. Es wird normalerweise benutzt, um Töne ab etwa e’’’ (e3) zu produzieren. Diese Töne erlauben abgesehen von Vibrato keine Artikulation und Vokaldifferenzierung mehr, da das menschliche Gehör anhand der wenigen noch hörbaren Formanten zu keiner spektralen Differenzierung mehr fähig ist. Nur sehr wenige Menschen können in diesem Register singen.
Physiologie
Die Physiologie des Pfeifregisters ist das am wenigsten verstandene und erforschte Register der Stimme. Man nimmt an, dass diese Töne entstehen, wenn die Stimmlippen maximal angespannt sind und bis auf eine kleine Restöffnung geschlossen sind. Die Stimmbänder schwingen nicht oder kaum, der Ton wird ähnlich wie beim Pfeifen mit dem Mund durch die Luftverwirbelung hinter der Restöffnung hervorgerufen.
Verwendung des Pfeifregisters
In der europäischen klassischen Musik ist das Pfeifregister nur selten Bedingung. Falls doch, wird es durch Koloratursoprane gesungen, um Töne ab etwa dem dreigestrichenen e zu erzeugen. Das bekannteste Beispiel ist die Arie der „Königin der Nacht“ in der Mozart-Oper Die Zauberflöte. Diese verlangt nach einigen Tönen über c’’’, der höchste ist f’’’ (f3).
Bekannte Beispiele für das Pfeifenregister sind Betty Wright (bis g4), Mariah Carey (gis4), Rachelle Ferrell und Chanté Moore (bis dis4) sowie Georgia Brown über Lagen von h2 bis e4 bishin zu gis4 und gis5. Auch von Minnie Riperton und Broadway-Musicalstar Kristin Chenoweth existieren Tonaufnahmen, in denen sie zumindest einzelne Töne im Pfeifregister wiedergeben. Es gibt auch einige männliche Sänger, die dieses Register einsetzen, so z. B. Sebastián Vilas aus Argentinien, Philip Bailey (bekannt unter anderem durch die Band Earth, Wind and Fire), Noicola Sedda oder Adam Lopez, der im Guinness-Buch der Rekorde dafür steht, dass er den höchsten von einem Mann produzierten Ton erzeugt hat: Ein cis5 und im Rahmen einer Talkshow sogar ein dis5.
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