Pflock

Pflock
Ein kurzer Gartenpflock

Ein Pflock ist ein (oft) an einem Ende zugespitztes, meist zylindrisches Stück Holz. Bei größeren Objekten spricht man von Pfahl. Mit dem spitzen Ende kann der Pflock so weit in den Boden getrieben werden, dass er festen Halt findet und als Steher, also freistehend als Pfosten oder stützend als Ständer verwendet werden kann.

Umgangssprachlich wird Pflock auch gerne als Schimpfwort anstelle von Idiot (oder Ähnlichem) verwendet.

Verwendung

Die Anwendungen sind im historischen Kontext durchweg ursprünglich Anwendungen von massivem Rundholz, von kurzen Schwachholz-Abschnitten bis zu Langholz (ganzen Stämmen). Es kann aber auch eine Formatbearbeitung vorausgegangen sein, etwa auf kantigen Pflock. Heutzutage kommen für Pflöcke auch andere Materialien zum Einsatz, z.B. Metall, Beton, Kunststoffe. Trotzdem ist Holz in vielen Bereichen, sofern es ausreichend vor Verwitterung geschützt ist, als billiger und robuster Werkstoff noch im Einsatz.

Einige Einsatzmöglichkeiten von Pflöcken besitzen auch besondere Bezeichnungen.

  • Zaunpfahl, so dass sein oberes Ende zum Befestigen von Draht- oder Lattenzäunen dienen kann.
  • Dalben zum Befestigen von Schiffen an Anlegestellen.
  • Poller sind diverse querstabile Bauteile ähnlich der Dalbe oder ähnlich dem Zaun als Absperrung oder Anfahrschutz im Straßenverkehr.
  • Hering: besonders robuste Bauteile für größere Zelte.
  • Holznagel in der Zimmerei zur Sicherung von Holzverbindungen.
  • Belegnagel in der Schifffahrt: zur leicht variierbaren Befestigung von Tauwerk
  • Mast – zumindest bis zu der Größe eines Baums (für Telefonleitungen oder im Mittelspannungsnetz der Energieversorgung), darüber hinaus sind technische Fachwerke nötig.
  • Rammpfahl: bei Gebäuden als (Pfahlgründung), da hölzerne Gründungen die einfachste Bautechnik für schlecht tragfähigen Grund sind. Es werden in der modernen Technik aber durch eiserne oder Betonpfähle ersetzt - dann tragen sie auch Wolkenkratzer oder Bohrinseln. Der Pfahl im Wasserbau wird Pilot genannt, das sind die Steher, auf denen Stege oder Gebäude am Wasser (Stelzenbauten) stehen. Historisch seit dem Neolithikum erfolgt der Pfahlbau am oder auch im Wasser oder bis heute als Bootshaus.
  • Palisaden sind eine historische Wehrbefestigung, die rund um Siedlungen oder als Überwindungshindernis durch dicht nebeneinandergesetzte Pfähle aufgebaut wurden.

Daneben finden sich im Alltag Pflöcke und Pfähle in vielfältiger Verwendung, beispielsweise im Gartenbau als Bohnenstange oder Tomatenspalier.

Der „Marterpfahl“ ist aus der sogenannten Wildwestromantik bekannt, wobei es sich tatsächlich um Totempfähle handelt, wie sie in etlichen Kulturen verbreitet sind, die sowohl dem Ahnenkult als auch dem Binden von Feinden dienen.


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