- Phalaris arundinacea
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Rohrglanzgras Systematik Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida) Unterklasse: Commelinaähnliche (Commelinidae) Ordnung: Süßgrasartige (Poales) Familie: Süßgräser (Poaceae) Gattung: Glanzgräser (Phalaris) Art: Rohrglanzgras Wissenschaftlicher Name Phalaris arundinacea L. Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea L.) ist eine dem Schilfrohr ähnelnde, aber wesentlich kleinere Pflanzenart aus der Familie der Süßgräser.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Das Rohrglanzgras ist in den gemäßigten Breiten Europas, Asiens und Nordamerikas heimisch, geht aber kaum über Höhen von 1.500 m NN. Es wächst oft in großen Trupps an oder in fließenden, sauerstoffreichen Gewässern, verträgt aber kein stagnierendes Wasser. Das Rohrglanzgras bevorzugt kräftige Standorte und deshalb besonders nährstoffreiche Ton- und Schlammböden (Auwaldböden). Gelegentlich kommt es auch auf trockenen Standorten vor, diese dürfen jedoch nicht verdichtet, zu nährstoffarm oder zu rohhumusreich (sauer) sein. Es ist eine lichtliebende, jedoch auch Halbschatten vertragende Art.
Das Rohrglanzgras erreicht Höhen von 0,5 bis 2,0 m und hat ein fleischiges, mit unterirdischen Ausläufern versehenes, Wurzelsystem.
Blattmerkmale
Das jüngste Blatt ist meistens gerollt. Die derben Blattspreiten der älteren Blätter sind über 15 mm breit, ungerieft und kahl. Sie besitzen mehr oder weniger deutliche Queradern. Der Blattgrund ist ohne Öhrchen und hat ein schmutzigweißes, großes, in eine Spitze hochgezogenes Blatthäutchen (im Gegensatz zum Haarkranz des Schilfrohres). Die Blattscheiden sind offen, kahl und mit deutlichen Queradern versehen.
Blütenmerkmale
Die Blüten des Rohrglanzgrases sind 10 bis 20 cm lange allseitswendige echte Rispen. Während der Blüte ist die Rispe gespreizt, sonst jedoch zusammengezogen. Auf der untersten Spindelstufe kommen immer zwei Äste vor. Schilfrohr und Landreitgras haben hier mehrere Äste und das Gemeine Knaulgras nur einen Ast. Die unbegrannten, einblütigen und lanzettlichen Ährchen des Rohrglanzgrases stehen büschelig gehäuft zusammen. Jedes Ährchen hat vier gekielte Hüllspelze. Die Blütezeit ist im Juni und Juli.
Kultursorten
Für tiefgründige, feuchte Standorte wurden Kultursorten des Rohrglanzgrases gezüchtet. Als massenwüchsiges Mähgras ist es sehr ertragreich, bildet jedoch nur ein verhältnismäßig grobes, früher als Pferdeheu bezeichnetes, Futter. Rohrglanzgras hat eine frühe Schnittreife.
Rohrglanzgras ist DMT-haltig. Wegen der schädlichen Wirkung, die DMT auf grasende Nutztiere wie z.B. Schafe hat, wurden im Laufe der letzten Jahrzehnte die DMT-haltigen Rohrglanzgräser durch DMT-arme Kultursorten ersetzt. Dadurch ist das wilde Rohrglanzgras von den Wiesen Europas überwiegend verschwunden.
Rechtsstatus in Deutschland
Der Wirkstoff DMT ist in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund seiner Aufführung in der Anlage 1 BtMG ein nicht verkehrsfähiges Betäubungsmittel. Der Umgang ohne Erlaubnis ist grundsätzlich strafbar. Weitere Informationen sind im Hauptartikel Betäubungsmittelrecht in Deutschland zu finden.
Quellen
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora Bd.2 13. Aufl. 1987 Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin ISBN 3-06-012557-0
- Herbert Hesmer/Jürgen Meyer: Waldgräser. 2. Aufl 1950 Verlag M.u.H.Schaper Hannover
- K.Dörter: Süßgräser, Riedgras- und Binsengewächse. 2. Aufl. 1977 Urania-Verlag Leipzig . Jena . Berlin
- J.Krejča: Aus unserer Natur (Pflanzen). 1. Aufl. 1978 VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin (jetzt ISBN 3-570-09856-7)
- Robert Zander (Enke/Buchheim/Seybold): Handwörterbuch der Pflanzennamen. 12. Aufl. o.J. (1981) VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin (entspr. Eugen Ulmer GmbH&Co KG Stuttgart 1980 ISBN 3-8001-5017-4)
Weblinks
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