- Philanthropinismus
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Der Philanthropismus (nur Singular, auch Philanthropinismus) kommt vom griechischen φιλος (Freund) und ανθροπος (Mensch) und ist die Lehre von der Erziehung zur Natürlichkeit, Vernunft und Menschenfreundschaft.
Johann Bernhard Basedow gründete 1774 in Dessau die erste Erziehungs- und Unterrichtsanstalt, die nach den Grundsätzen der Philanthropie eingerichtet wurde, das Philanthropinum Dessau. Noch heute gibt es Einrichtungen, die sich „Philanthropin“ nennen.
Ziel der basedowschen Philanthropie war es, Jugendliche durch freundliche, liebevolle Unterweisung in allem für das Leben Notwendigen, verbunden mit planmäßiger sportlicher Betätigung, zu tüchtigen lebensfrohen Menschen zu erziehen. Dabei ging es Basedow anders als seinem Mitarbeiter Joachim Heinrich Campe nicht um eine Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse, sondern um eine Vorbereitung auf die bestehenden Verhältnisse. In der Konsequenz achtete Basedow die Vermittlung von Spezialwissen als wichtiger an als eine (Allgemein-)bildung, was ihn z. B. mit Herder in Konflikt brachte.
Auch wenn Basedows Konzept sich nicht dauerhaft durchsetzte, hat es auf die Reformpädagogik einen enormen Einfluss gehabt. Einer der ersten Kritiker war Friedrich Immanuel Niethammer.
Literatur
- Hanno Schmitt: Vernunft und Menschlichkeit. Studien zur philanthropischen Erziehungsbewegung. Bad Heilbrunn 2007. ISBN 978-3-7815-1549-9
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