- Piastówski-Kanal
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Kanał Piastowski, übersetzt Piastenkanal [1], ist seit 1945 Name des 1875 bis 1880 als Kaiserfahrt erbauten und heute in Polen gelegenen Kanals, der die Swine (poln. Swina) südlich der Hafenstadt Świnoujście (Swinemünde) mit dem Stettiner Haff verbindet.
Die zwölf Kilometer lange Schifffahrtstraße mit einer Wassertiefe von etwa zehn Metern umgeht den schwer befahrbaren östlichen Lauf der Swine. Durch die Begünstigung der Schifffahrt zwischen der Ostsee und Stettin (Szczecin) bewirkte sie einen Aufstieg des Hafens von Stettin und einen Niedergang des Hafens von Swinemünde, da seither Hochseeschiffe bis nach Stettin fahren können. Andererseits trug die 1875 eröffnete Bahnstrecke von Berlin nach Swinemünde über die Brücke bei Karnin (seit 1945 unterbrochen) zum Aufstieg Swinemündes und seiner Nachbarorte als Seebäder bei.
Durch den Bau der Kaiserfahrt wurde ein östlicher Teil der Insel Usedom um das Dorf Karsibór (Kaseburg) abgetrennt und zur Insel zwischen Kaiserfahrt und alter Swine. Die Insel Karsibór ist heute über eine kleine Brücke mit der Insel Wolin verbunden.
- ↑ Die 1675 in ihrem letzten (schlesischen) Zweig ausgestorbenen Piasten haben freilich am Bau des Kanals keinen Verdienst, außer vielleicht dem, dass ein alter Erbvertrag mit schlesischen Piasten dem Königreich Preußen zum Vorwand diente, sich im 18. Jahrhundert Schlesien anzueignen. Dadurch vermehrte das Königreich seine Bevölkerung um die Hälfte und gelangte in den Besitz fast des gesamten Oderlaufes. Vgl. Erster Schlesischer Krieg.
53.83444444444414.302777777778Koordinaten: 53° 50′ 4″ N, 14° 18′ 10″ O
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