Pirot

Pirot
Пирот
Pirot
Wappen von Pirot
Pirot (Serbien)
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Basisdaten
Staat: Serbien
Okrug: Pirot
Koordinaten: 43° 9′ N, 22° 35′ O43.15305555555622.586111111111368Koordinaten: 43° 9′ 11″ N, 22° 35′ 10″ O
Höhe: 368 m. i. J.
Fläche: 1.232 km²
Einwohner: 63.791 (2002)
Bevölkerungsdichte: 52 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+381) 10
Postleitzahl: 18300
Kfz-Kennzeichen: PI
Struktur und Verwaltung (Stand: 2007)
Gemeindeart: Stadt
Bürgermeister: Vladan Vasić (SDP)
Webpräsenz:
Pirot (rotes Viereck) - Serbien - Nachbarorte: Dimitrovgrad, Montana, Berkowiza, Sofia

Pirot (kyrillisch Пирот) ist ein Ort und eine Gemeinde im gleichnamigen Verwaltungsbezirk im Südosten Serbiens. Nach der Volkszählung von 2002 leben in der Gemeinde Pirot 63.791 Einwohner, davon 93,8 % Serben, 3,0 % Roma und 0,8% Bulgaren. Etwa zehn Kilometer nordöstlich der Stadt liegt der Zavoj-See. Größter Gewerbebetrieb ist Tigar, ein Hersteller von Autoreifen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits in der Antike verlief dort die wichtige römische Straße Via Militaris (auch Via Diagonalis genannt). Im 8. Jahrhundert geriet die Region unter bulgarische Herrschaft. Im 11. Jahrhundert wurde die Region Grenzgebiet zwischen den Bulgaren und Serben mit wechselnder Herrschaft. Um 1385 eroberten die Osmanen die Region.[1]

Im Zuge der Tanzimat-Reformen von 1834 konnte sich eine bulgarische Gemeinde bilden, welche die erste neubulgarische Schule eröffnete. 1870 wurde die Stadt durch einen Erlass des Sultans (Berât) Sitz einer Eparchie und eines Metropoliten des Bulgarischen Exarchats. Erster Metropolit wurde Partenij Sografski. In den 1870er wurde auch ein Tschitalischte eröffnet. 1875 gründete Todor Kableschkow in Pirot ein revolutionäres Komitee der Inneren Revolutionären Organisation (IRO).

Pirot wurde 1878 im Russisch-Osmanischen Krieg von der serbischen Armee besetzt und nach dem Frieden von San Stefano Bulgarien zugesprochen. Die serbischen Truppen zogen jedoch nicht ab, was zu Protesten bei der bulgarischen Bevölkerung führte, die vom bulgarischen Metropoliten Ewstatij angeführt wurden. Die bulgarischen Einrichtungen wurden geschlossen und 48 Bürger der Stadt, darunter der Metropolit Ewstatij wurden festgenommen und interniert. Zum diesen Zeitpunkt umfassten die bulgarischen Bildungseinrichtungen zwei Grundschulen, ein Vorgymansium und eine Mädchenschule. Nach dem Berliner Kongress wurde Pirot dem nun unabhängigen Fürstentum Serbien zugesprochen und ein Teil der Bulgaren flüchtete im nahen Zaribrod (heute Dimitrovgrad), welches Bulgarien zugesprochen war. Am 27. Januar 1909 wurde in Pirot die Bibliothek eröffnet.

Pirot wurde im Serbisch-Bulgarischen Krieg von 1885/1886 nach der Niederlage Serbiens in der Schlacht von Pirot, von der bulgarischen Armee erobert. Auch im Ersten und im Zweiten Weltkrieg besetzte Bulgarien Pirot, die Stadt verblieb aber nach den Kriegen bei Jugoslawien. Nach einem Abkommen mit dem Dritten Reich, wurden während des Zweiten Weltkrieges 158 Juden aus der Region Pirot [2] ins Vernichtungslager Treblinka deportiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Pirot ein Gymnasium für die bulgarische Minderheit in der Region eröffnet, das jedoch in den 1980ern geschlossen wurde.

Verkehr

Die Bauarbeiten zur Autobahn Niš–Dimitrovgrad, die dem Verlauf der alten römischen Straße Via Militaris (auch Via Diagonalis genannt) folgen soll, wurden aufgenommen. Die Autobahn wird von der Ausfahrt der Autobahn Belgrad–Preševo bei Niš bis nach Sofia und der bulgarischen A1 führen. Der nächstgelegene Flughafen ist der internationale Flughafen Sofia (ca. 70 km entfernt).

Persönlichkeiten

Söhne der Stadt

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Stadt (serbisch) auf der offiziellen Webseite
  2. Sigrun Comati,Radka Vlahova: Bulgarische Landeskunde: ein Lehr- und Textbuch, S. 102

Weblinks


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