- Planet (Schiff)
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Schiffsklasse: PLANET-Klasse (751) Rufzeichen/Kennung: A 1437 Typschiff: Wehrforschungsschiff Entwicklungs-/Bauwerft: Thyssen Nordseewerke GmbH, Emden Kiellegung: Stapellauf: Indienststellung: 31. Mai 2005 Verbandszugehörigkeit WTD 71, Eckernförde Das Wehrforschungsschiff Planet ist ein hochseetaugliches Doppelrumpfschiff in SWATH-Bauweise (Small-Waterplane-Area Twin-Hull). Es wurde am 31. Mai 2005 in Eckernförde in Dienst gestellt.
Durch die Bauweise wird der Auftrieb hauptsächlich von den komplett unter Wasser liegenden Schwimmkörpern erzeugt. Die dünnen Streben, die beide Schwimmkörper mit dem Schiffskörper verbinden, tragen kaum zum Auftrieb bei. Auch bei schlechtem Wetter und rauer See ermöglicht das eine sehr ruhige Lage des Schiffes. Damit bietet es ideale Voraussetzungen für Forschungsarbeiten auf hoher See.
Die Planet steht sowohl der Wehrtechnischen Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen (WTD 71) in Eckernförde als auch der Forschungsanstalt der Bundeswehr für Wasserschall und Geophysik (FWG) in Kiel für marineorientierte Technologie- und Forschungsaktivitäten der Bundeswehr zur Verfügung.
Neben dem NATO-Forschungsschiff Alliance gehört die Planet zu den leisesten motorgetriebenen Überwasserschiffen der Welt.
Gebaut wurde die Planet von der Nordseewerke GmbH in Emden. Die Baukosten betrugen 90 Mio. Euro.[1]
Inhaltsverzeichnis
Daten
- Länge: 73 Meter
- Breite: 27 Meter
- Tiefgang: 6,8 Meter; kann auf 8,8 Meter erweitert werden
- Verdrängung: 3.500 Tonnen
- Antriebsleistung: 4.160 Kilowatt
- Generatorleistung: 2 × 1.250 Kilowatt und 2 × 1.700 Kilowatt
- maximale Geschwindigkeit: 15 Knoten
Vorgängerinnen
Insbesondere bei deutschen Forschungsschiffen ist es üblich, Traditionsnamen vor allem aus der Astronomie an die Nachfolgemodelle weiterzugeben. Bei der Planet handelt es sich um das dritte Schiff einer solchen Reihe.
Die erste Planet (1905–1914)
Die Planet war ein Vermessungsschiff aus der Kaiserzeit. Ihr Schwesterschiff war die SMS Möwe.
Die erste Planet wurde bei der Weser-Werft in Bremen gebaut (Stapellauf am 2. August 1905) und am 16. November 1905 in Dienst gestellt. Sie wurde vorwiegend im Bismarck-Archipel im Westpazifik eingesetzt. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde das Schiff am 7. Oktober 1914 durch die eigene Besatzung vor der Insel Yap versenkt. Unter Verwendung der Schiffsausrüstung wurde auf der Insel Yap eine Hilfsfunkstation errichtet, die beim Erscheinen japanischer Kriegsschiffe von den Deutschen selbst zerstört wurde.[2]
Achtung: Nicht zu verwechseln ist dieses Schiff mit dem namensgleichen Torpedoboot - Zerstörer der k. u. k. Marine „SMS Planet“.
Technische Daten[3]
- Konstruktion: Querspant-Stahlbau
- Länge: 49 m
- Breite: 9,8 m
- Tiefgang: 3,3 m
- Verdrängung: 650 t
- Geschwindigkeit: 10 kn
- Bewaffnung:2 × 3,7-cm-Revolverkanonen
- Antrieb: 2 stehende Einzelzylinder-Dreifach-Expansionsmaschine
- Besatzung:
- 6 Offiziere
- 4 Decksoffiziere
- 81 Unteroffiziere, Matrosen, Heizer, Handwerker
Die zweite Planet (1967–2004)
Die zweite Planet ist die unmittelbare Vorgängerin des 2005 in Dienst gestellten Doppelrumpfschiffs gleichen Namens. Sie wurde von der Forschungsanstalt der Bundeswehr für Wasserschall und Geophysik eingesetzt. Sie hat bei 575 Seereisen mit insgesamt 6.000 Seetagen 675.000 Seemeilen zurückgelegt.
Das Schiff wurde am 31. März 2004 außer Dienst gestellt und in Wilhelmshaven im Ausrüstungshafen vor dem Neuen Hafentor aufgelegt. Im Jahr 2006 wurde das Schiff an einen Käufer in St. Vincent und den Grenadinen verkauft, der es zu einer Großyacht umbauen lassen wollte. Seit April 2007 gehört es der Interessengemeinschaft zur Erhaltung historischer Fahrzeuge e.V. an und liegt an der Wiesbadenbrücke in Wilhelmshaven.
Technische Daten
- Länge: 80,6 m
- Breite: 12,6 m
- Tiefgang: 4,6 m
- Verdrängung: 1.943 t
- Geschwindigkeit: 12,5 kn
- Antriebsleistung: 1.020 kW
Weblinks
- PLANET in Fahrt
- Marineforum 10/2003 (PDF; 164 KB)
- PLANET (2005) (MMSI: 211909000) in marinetraffic.com
Einzelnachweise
- ↑ http://schwarzbuch09.steuerzahler.de/topten.php?idarticle=243
- ↑ Reinhard Klein-Arendt: „Kamina ruft Nauen!“ Die Funkstellen in den deutschen Kolonien 1904–1918. 3. Auflage, Wilhelm Herbst Verlag, Köln 1999, S. 262, ISBN 3-923-925-58-1.
- ↑ Christine Reinke-Kunze: Den Meeren auf der Spur : Geschichte und Aufgaben der deutschen Forschungsschiffe. Koehler, Herford 1986, ISBN 3-7822-0388-7.
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