- Forbidden Planet
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Filmdaten Deutscher Titel: Alarm im Weltall Originaltitel: Forbidden Planet Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1956 Länge: 99 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: Fred M. Wilcox Drehbuch: Cyril Hume Produktion: Nicholas Nayfack Musik: Bebe,
Louis BarronKamera: George J. Folsey Schnitt: Ferris Webster Besetzung - Walter Pidgeon: Dr. Morbius
- Anne Francis: Altaira Morbius
- Leslie Nielsen: Kapitän Adams
- Warren Stevens: Leutnant Dr. Ostrow
- Jack Kelly: Leutnant Farman
- Richard Anderson: Quinn
- Earl Holliman: Koch
- Bob Dix: Grey
Synchronisation Alarm im Weltall ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film von 1956. Der Film kam im Jahr 1957 in die deutschen Kinos.
Die Besatzung des Raumschiffs C57D findet auf dem Planeten Altair 4 die Überlebenden des vor 20 Jahren verschwundenen Raumschiffs Bellerophon.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Raumkreuzers C57D ist auf einer Such- und Rettungsmission unterwegs zum vierten Planeten des Zentralsterns Altair. Dort ist vor zwanzig Jahren das Raumschiff Bellerophon mit Kolonisten verschwunden. Die Crew des Kreuzers kann auf dem erdähnlichen Planeten Altair 4 kein Anzeichen von Zivilisation entdecken - das Raumschiff wird jedoch mit Radar gescannt. Kurz darauf meldet sich ein überlebender Wissenschaftler namens Dr. Morbius, der dem Kapitän rät, nicht auf dem Planeten zu landen. Kapitän Adams zwingt Morbius jedoch, ihm die Landekoordinaten durchzugeben, und ignoriert Morbius' weitere Warnungen. Auf dem Planeten werden sie von Morbius' Roboter Robby begrüßt. Er bringt den Kapitän, den Schiffsarzt Dr. Ostrow und den 1. Offizier Leutnant Farmann zu Dr. Morbius' Domizil.
Morbius und seine Tochter Altaira, die auf dem Planeten geboren wurde, sind die einzigen Überlebenden. Dr. Morbius, ein Philologe, erklärt Adams, dass die Anwesenheit der Rettungsmannschaft nicht erforderlich sei, da er und seine Tochter durch den von Morbius selbst konstruierten Robby mit allem versorgt werden, was sie brauchen. Die Kolonisten seien alle durch eine unerklärliche Kraft getötet worden. Nur Morbius und seine Frau seien gegen diese Kraft immun gewesen, jedoch starb Morbius' Frau wenige Monate nach der Geburt der Tochter Altaira eines natürlichen Todes. Einige Überlebende (außer Dr. Morbius und seiner Familie) versuchten, mit der Bellerophon zu fliehen, die jedoch kurz vor Erreichen des Weltalls verdampfte.
Die Besatzung von C57D kann vorerst nicht abreisen, so sehr Morbius auch darauf drängt. Adams vermutet hinter dem seltsamen Auftreten des Doktors ein Geheimnis. Während sich Adams und Altaira näherkommen und sich in einander verlieben, geschehen merkwürdige Dinge. Wichtige Teile des Raumschiffs werden zerstört und der Antrieb des Schiffes sabotiert. Adams will Morbius zur Rede stellen und entdeckt dabei dessen Forschungsunterlagen und einen Geheimgang, welcher sich in Morbius' Labor befindet. Widerstrebend gibt Morbius eine Erklärung: Vor mehreren hunderttausend Jahren lebte auf dem Planeten eine den Menschen technologisch und ethisch überlegene Rasse, die Krell, die vor langer Zeit untergegangen ist. Auf der Oberfläche sind keine Zeichen ihrer Zivilisation zurückgeblieben, alle Städte und Bauten wurden vernichtet. Unter der Planetenoberfläche befinden sich jedoch noch riesige funktionierende Maschinenanlagen, Labore und gewaltige Bibliotheken, in denen das Wissen der Krell gespeichert ist. Morbius ist es gelungen, sich einiges Wissen der Krell anzueignen und die Maschinen zu bedienen. Während Adams Morbius drängt, seine Erkenntnisse der Erde mitzuteilen, wird die Crew des Raumkreuzers von einem unsichtbaren Lebewesen angegriffen, welches das Besatzungsmitglied Quinn ermordet. Adams und der Schiffsarzt rätseln über das Wesen, von dem man Fußabdrücke gefunden hat. Bei Quinns Beerdigung erscheint Morbius und warnt Adams vor einem weiteren Angriff auf das Schiff, der auch prompt erfolgt. Das Schiff wird von einem Energiewesen angegriffen. Die Mannschaft kann sich nur mit Mühe des Angriffs erwehren, weitere Besatzungsmitglieder sterben.
Adams entschließt sich, Altair 4 zu verlassen und Morbius und seine Tochter zu deren Sicherheit mitzunehmen. Zunächst werden sie von Robby am Betreten des Hauses gehindert, schließlich gelangen sie mit Altairas Hilfe aber doch ins Innere. Dr. Ostrow findet das Geheimnis der Krell und zugleich das Geheimnis Morbius' heraus. Der einzige Hinweis, den Dr. Ostrow vor seinem Tod geben kann, ist das Wort „Id“. Adams spricht Morbius darauf an. Dieser erklärt nur widerstrebend, dass das Id die Struktur des Unterbewussten beschreibt. Es stellt sich heraus, dass die Krell durch ihre unterdrückten aggressiven Gefühle mit Hilfe der riesigen Maschinen Lebewesen manifestierten, durch die sie schließlich ausgerottet wurden. Morbius, der mit diesen Maschinen experimentierte, hat durch seinen unterbewussten Hass die Phantome und Energie-Lebensformen geschaffen, die nicht nur die Kolonisten töteten, sondern auch fortwährend Kapitän Adams' Raumschiff angreifen. Altaira entschließt sich aufgrund der abfälligen Reaktion ihres Vaters auf Dr. Ostrows Tod mit Adams den Planeten zu verlassen. Bald darauf wird Morbius von seinem eigenen Monstrum bedroht. Zusammen mit Kapitän Adams und Altaira flieht Morbius ins Innere des Krell-Labors. Doch das Monstrum brennt sich mit ungeheurer Hitze ein Loch in das widerstandsfähige Tor und dringt so in das Labor ein. Erst jetzt erkennt Morbius die verdrängte Wahrheit, gesteht seine Schuld ein und besiegt so sein eigenes Monster. Geschwächt und verzweifelt sieht er die Gefahr, die in den Maschinen der Krell steckt, und aktiviert deren Selbstzerstörung. Mit letzter Kraft bittet er Kapitän Adams, er solle seine Tochter retten. Durch die Kettenreaktion der Selbstzerstörung verglüht Altair 4. Das Raumschiff mit der verbliebenen Mannschaft, Altaira und Robby an Bord wird in sichere Entfernung gebracht.
Anmerkungen
Irving Block schrieb die Originalstory zu Alarm im Weltall. Wie er selbst ankündigte, bediente er sich bei Shakespeares Der Sturm. Aus der Insel wurde Altair 4, Prospero wurde Morbius, Miranda wurde Altaira, und Ariel mutierte zum Roboter Robby.
Alarm im Weltall mutet aus heutiger Sicht naiv an. Man muss jedoch berücksichtigen, dass der Film in dem Jahr in die deutschen Kinos kam, als der erste Satellit Sputnik 1 gestartet wurde. Es gab damals weder Raumfahrt noch lagen verwertbare Kenntnisse über den Weltraum vor. Alarm im Weltall hatte großen Einfluss auf die Science-Fiction, insbesondere auf Star Trek. Dessen Schöpfer Gene Roddenberry hat zugegeben, vom Film inspiriert gewesen zu sein. Ein Beispiel dafür ist die synthetische Herstellung von Nahrungsmitteln und Gebrauchsgegenständen. War in Alarm im Weltall noch Robby der Roboter dafür zuständig, gibt es bei Star Trek sogenannte Replikatoren. Dazu kommen unter anderem die Kommunikatoren, die „einfachen Strahlenwaffen“ und die „vereinten Planeten“. Auffallend ist zudem, dass hier wie dort der Captain, der Schiffsarzt und der erste Offizier an Außenmissionen teilnehmen; und die Geschichte mit der untergegangenen außerirdischen Zivilisation, bedrohlichen Energiewesen und der obligatorischen Liebschaft des Captains hätte auch eine typische Star-Trek-Folge bilden können. Auch George Lucas wurde durch den Film und seine visuellen Effekte inspiriert. So bildeten die Maschinenhallen der Krell zum Beispiel das Vorbild für Innenaufnahmen des Todessterns in Krieg der Sterne und der Generatorhalle in Die dunkle Bedrohung. Auch die schmelzenden Panzertüren vom Ende des Films finden sich hier wieder.
Der Film nutzt Asimovs Gesetze der Robotik für eine Schlüsselszene: Beim Angriff des Monsters auf die Villa von Morbius wird Robby instruiert, die Bewohner gegen das Wesen zu verteidigen. Der Roboter bleibt allerdings handlungsunfähig, da er das Monster als eine Manifestation von Morbius erkennt und deshalb nicht angreift, stattdessen erleidet er einen „Kurzschluss“.
Auch eine leise Kritik am Militarismus ist in Alarm im Weltall zu spüren, im Original sowie in der deutschen Synchronfassung, wenn Dr. Morbius sagt: „Nehmen Sie es nicht so tragisch, ein kommandierender Offizier braucht ja nicht soviel Verstand, nur eine laute und kräftige Stimme“.
(Quellen: u. a. The New York Times.)
Der im Film erstmalig auftretende Roboter Robby wurde zu einer eigenen Kultfigur und hatte noch Jahre später Gastauftritte in Filmen und Serien, u. a. Love Boat. Im Jahr 2004 wurde er in die Robot Hall of Fame aufgenommen.
Der Film wird in dem Eröffnungsong Science Fiction/Double Feature der Rocky Horror Picture Show besungen.
Bemerkenswert war auch der elektronische Soundtrack von Bebe und Louis Barron, einer der ersten seiner Art.
Ursprünglich hatte man MGM damit geködert, der Film werde billiger, da das Monster unsichtbar sei. Als man sich entschloss, die Umrisse des Wesens tricktechnisch anzudeuten, musste auf fremde Hilfe zurückgegriffen werden, da die MGM zu der Zeit kein eigenes Animationsstudio mehr besaß. In der Folge verteuerte sich die Produktion erheblich, was zum kommerziellen Misserfolg beitrug und das Science-Fiction-Genre auf Jahre hinaus bei Geldgebern diskreditierte. Jedoch sollte der Film viele nachfolgende Filme inspirieren, und so gewissermaßen ein Meilenstein im Science-Fiction-Genre darstellen. (Blade Runner zum Beispiel hatte im Kino auch keinen großen Erfolg, wurde später jedoch zu einem der bekanntesten Werke in der Filmgeschichte)
Sonstiges
- Der Film war der erste Film überhaupt, in dem ein von Menschen gesteuertes Raumschiff als fliegende Untertasse dargestellt wurde.
- Für den Film wurde ein originalgetreues, ungefähr 51 Meter großes Modell des Kreuzers C-57D gebaut. Dieses wurde von einer riesigen, originalgetreu nachgestellten Oberfläche von Altair umgeben.
- Alle Szenen, welche auf der Oberfläche des Planeten spielen, sind künstlich, wurden also aus mehreren Spezial-Effekten geschaffen.
- Robby der Roboter war damals der teuerste Effekt aller Zeiten: bei 4.900.000 Dollar Kosten des Films, verschlangen die Effekte von Robby allein 125.000 Dollar.
- Nach der Originalgeschichte sollte der Film im (damals noch weit entfernten) Jahre 1972 spielen. Da die Macher es allerdings für unrealistisch hielten, dass man in den 70er Jahren über derartige Technologien verfügen sollte, verlegte man die Handlung ins 23. Jahrhundert.
- Alarm im Weltall wurde am 1. April 1956 im Grauman's Chinese Theater in Hollywood uraufgeführt. Robby der Roboter trat unter anderem bei der Einweihung des Films in der Lobby des Kinos auf.
- Das Id-Monster wurde nach der Vorlage der bekannten Looney-Tunes-Figur "Gossamer" geschaffen.
- Der Film wurde für den Oscar für die besten Spezialeffekte nominiert, scheiterte allerdings bei der Ausscheidung.
- Robby der Roboter tauchte in der bekannten Fernsehserie Lost in Space als böser "robotoid" in der Episode 20 in der ersten Staffel auf.
- Robby der Roboter tauchte in der US-Kriminalserie Columbo als Hilfsmittel des Mörders auf (Folge 23; Teuflische Intelligenz, Mind over mayhem).
- Der Film stellte sich ähnlich wie Star Trek gegen den kalten Krieg. So wird der Bordarzt Doktor Ostrow als russischer Arzt identifiziert.
- Die Effekte des Films wurden vom Spezialeffekte-Veteranen Joshua Meador geschaffen, der sich unter anderem als Animator des Trickfilms Drei Caballeros und Macher der Effekte in dem Film Das Geheimnis der verwunschenen Höhle ausweisen kann.
- Alarm im Weltall ist der erste Film überhaupt, in dem ein Computer namentlich erwähnt wird (in der deutschen Fassung wurde Computer allerdings mit Bildplatte übersetzt): Als Dr. Morbius der Crew das Krell-Labor zeigt, sagt er: "Dies ist ein Computerbildschirm, von wo aus ich das gesamte Wissen der Krell projizieren kann".
- Viele Teile und Kostüme des Films befinden sich heute in einem Filmmuseum in Hollywood.
- Der Die nackte Kanone-Star Leslie Nielsen gab sein Debüt als Schauspieler in diesem Film.
- Ironischerweise wurde Leslie Nielsen durch Alarm im Weltall zu einem Star, für Anne Francis, die sich von Alarm im Weltall eine große Filmkarriere erhofft hatte, wurde es allerdings ihr erster und einziger bekannter Film; eine weitere, große Film-Karriere blieb ihr verwehrt.
- Die Sonne Altair ist keineswegs ein fiktiver Stern: sie ist der hellste Stern im Sternbild Adler. (Ob ein Planet mit der Konstellation wie Altair 4 existiert, ist allerdings zweifelhaft, jedoch nicht unwahrscheinlich)
- Robby der Roboter tauchte in Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung als Gaststar in Wattos Laden auf.
- In der Episode O'Briens Identität der Star-Trek-Serie Deep Space Nine tauchten Schiff und Captain als eine Art Insiderwitz in einer Ankunftsliste auf einem Computerdisplay auf.
- Dem Regisseur des Films, Fred M. Wilcox, schwebte so etwas wie "Lederstrumpf im Weltraum" vor, als er das Drehbuch las.
- Der Koch Earl Holliman ist vor allem durch seine Rolle in James Deans Giganten bekannt. Er ist unter anderem auch als "Jack Flagg" aus der Serie Die Dornenvögel berühmt geworden.
- Im Jahre 2004 gab es ein Treffen von allen (noch lebenden) Darstellern des Films auf einer Convention, wobei auch Robby der Roboter auftrat. Die Darsteller waren sichtlich gerührt, als jedem von ihnen eine nachgebaute Requisite ihrer ehemaligen Laserpistolen geschenkt wurde.
Synchronisation
Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1957 im MGM Synchronisations-Atelier Berlin-Tempelhof. [1]
Rolle Darsteller Synchronsprecher Dr. Morbius Walter Pidgeon Siegfried Schürenberg Kapitän Adams Leslie Nielsen Wolfgang Kieling Leutnant Dr. Ostrow Warren Stevens Herbert Stass Leutnant Farman Jack Kelly Harald Juhnke Koch Earl Holliman Wolfgang Gruner Roboter Robby (Stimme) Marvin Miller Hans Hessling Ingenieur Quinn Richard Anderson Ottokar Runze Joe Strong James Drury Peter Schiff Bootsmann (Bosun) George D. Wallace Kurt Waitzmann Kritiken
Alarm im Weltall war in kommerzieller Hinsicht kein großer Erfolg, doch bei Science-Fiction Fans äußerst beliebt. Die Spezialeffekte waren für die 1950er Jahre sensationell und die Geschichte glaubwürdig.
- „Teils phantastisch-interessant, teils allzu naiv.“ – 6000 Filme, 1963 [2]
- „(...) altmodisches SF-Abenteuer mit einem kuriosen Roboter.“ (Wertung: 2 Sterne = durchschnittlich) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“, 1990 [3]
Auszeichnungen
- 1956 Oscarnominierung (Beste Spezialeffekte) für A. Arnold Gillespie, Irving G. Ries, Wesley C. Miller
DVD-Veröffentlichung
- Alarm im Weltall. Special Edition. 2-Disc-Set. Warner Home Video 2006
Soundtrack
- Forbidden Planet. Original MGM Soundtrack. Electronic Music by Louis and Bebe Barron. Small Planet, GNP, Crescendo Records, ZYX Music; Beverly Hills, Hollywood und Merenberg o.J., PRD-001
Weblinks
- Alarm im Weltall in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Andreas Zellhuber, Segnungen und Gefährdungen moderner Technologie. Forbidden Planet (1956), in: FilmGeschichte(n) des 19./20. Jahrhunderts (Universität Augsburg).
Einzelnachweise
- ↑ Alarm im Weltall (1955) in der Synchrondatenbank von Arne Kaul; abgerufen am 1. November 2008
- ↑ 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 15/16
- ↑ Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“. Erweiterte Neuausgabe. Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 26
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