- Pleisenhütte
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Pleisenhütte Lage unterhalb der Pleisenspitze; Tirol, Österreich; Talort: Scharnitz Gebirgsgruppe Karwendelgebirge Geographische Lage 47° 23′ 40″ N, 11° 19′ 42″ O47.39444444444411.3283333333331757Koordinaten: 47° 23′ 40″ N, 11° 19′ 42″ O Höhenlage 1.757 m ü. A. Besitzer Siegfried Gaugg Hüttentyp Hütte Übliche Öffnungszeiten Anfang Juni bis Ende Oktober, sonst an Wochenenden (erstes Wochenende im Mai und November geschlossen) Beherbergung 0 Betten, 40 Lager Winterraum keiner Hüttenverzeichnis OeAV DAV Die Anfang der 1950er Jahre von Toni Gaugg errichtete Pleisenhütte ist eine privat geführte Schutzhütte in 1.757 Meter Höhe unterhalb der Pleisenspitze und hoch über der Ortschaft Scharnitz mit Blick auf die Gipfel des Karwendel- und Wettersteingebirges. Damit befindet sich die Hütte im westlichsten Teil des Karwendelgebirges in Tirol nicht weit entfernt von der Grenze zu Bayern.
Wegen der aussichtsreichen Lage und der reizvollen Tourenmöglichkeiten ist die Hütte für Bergsteiger ein wichtiger Stützpunkt bei mehrtägigen Touren, beispielsweise längeren Karwendeldurchquerungen, aber auch bei vielen Gipfelbesteigungen. Darüber hinaus erfreut sich die Hütte zunehmender Beliebtheit als Ausflugsziel bei Wanderern, die problemlos eine gemütliche Tagestour zur Hütte unternehmen können. Vorrangig ist die Pleisenhütte jedoch ein bedeutender Stützpunkt für Gipfelbesteigungen, Hüttentreks und Klettertouren. Sie ist wohl die einzige im Karwendel, die auch im Winter zumindest an Wochenenden bewirtschaftet wird und damit den zahlreichen Skitourengehern eine willkommene Rast- und Übernachtungsgelegenheit im Zuge ihrer Skitour bietet. Allerdings sollten lawinensichere Verhältnisse herrschen und eine solide Erfahrung vorhanden sein.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Legendär war der am 1. Februar 2007 im 88. Lebensjahr verstorbene Erbauer der Hütte, Toni Gaugg, genannt Pleisentoni. Er war der Senior-Hüttenwirt der Pleisenhütte und galt als der „Luis Trenker des Karwendels“. Er ist neben der Hütte bei der Kapelle begraben. Nachdem der Pleisentoni aus der Kriegsgefangenschaft im Zweiten Weltkrieg heimkam, verwirklichte er seinen Lebenstraum, auf seinem Lieblingsberg, dem Pleisen, eine Berghütte zu errichten. Es gab seinerzeit noch keinen befestigten Weg hinauf und das Schlagen von Holz auf dem Pleisen war aus Naturschutzgründen untersagt. Also brachte der Pleisentoni alle Baustoffe, die er nicht vor Ort fand, in Eigenregie hinauf- vorerst zu Fuß. Später verfügte er über einen Unimog. Anfang der 1980er Jahre wurde die Pleisenhütte ausgebaut. Heute bewirtschaftet sein Sohn Sigi die Hütte. Anton Gaugg war auch Höhlenforscher. Er fand 1951 in der Vorderkarhöhle ein 7000 bis 8000 Jahre altes Skelett eines Elchkalbes. Dies ist wegen seiner Erhaltung einzigartig.[1]
Zugang
- Von Scharnitz über den Hüttenweg, leicht, Gehzeit: 3 Stunden (nur für Geübte mit dem Mountainbike befahrbar; der Weg ist breit und befestigt, aber in großen Teilen sehr steil und voller Geröll). Bis zu einer Stunde vor der Hütte sind viele Quellen und Wasserläufe mit Trinkwasser vorhanden.
Übergänge
- Karwendelhaus über Hinterkar, Breitgrieskar und Brendelsteig, hochalpin, nur für Geübte, Gehzeit ca. 8 Stunden
Anmerkung: Der Weg zum Karwendelhaus verläuft über das Breitgrieskar (spartanische Biwakschachtel auf halber Strecke) Diese Überquerung erfordert sehr gute Kondition und Ausdauer sowie sichere Weg- und Wetterverhältnisse. Sie ist nur trittsicheren und schwindelfreien Geübten mit alpiner Erfahrung vorbehalten. Eine Schlüsselstelle bildet der Anschluss (Gegenanstieg, Bild links) zum Brendelsteig (Abstieg zum Karwendelhaus bzw. Aufstieg zur Birkkarspitze).
Gipfelbesteigungen
- Pleisenspitze (2.567 m) über die Südflanke (rechts oder links der großen Felskante – normal links davon ins Kar hinein), leicht, Gehzeit: 2,5 Stunden (im Winter als Skitour und Schneeschuhtour)
- Die Larchetkarspitze bietet sich wegen ihrer Brüchigkeit ausschließlich im Winter als Skitour an.
Literatur
- Walter Klier: Karwendel alpin. Alpenvereinsführer alpin für Wanderer und Bergsteiger. 15. neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rother, München 2005, ISBN 3-7633-1121-1.
- Robert Demmel: Karwendel. 50 ausgewählte Wanderungen zwischen Isar und Achensee. 6. Auflage. Bergverlag Rother, München 2008, ISBN 978-3-7633-4214-3 (Rother-Wanderführer).
Weblinks
- Wanderung zur Pleisenhütte und evtl. weiter zur Pleisenspitze
- von Mittenwald zur Pleisenhütte, hike & bike
Einzelnachweise
- ↑ Sensationeller Elchfund in der Vorderkarhöhle, Seite 12f. (PDF) abgerufen am 13. August 2010
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