- Polesien
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Polesien (weißruss. Палессе/Paleśsie, ukr. Полісся/Polissia, russ. Полесье/Polesje, poln. Polesie, lit. Polesė, dt. auch Polessien) ist eine historische Landschaft in Weißrussland, der Ukraine und Polen. Es ist ein Streifen Tiefland zwischen den Flussgebieten des Bug und Prypjat. Nicht zu verwechseln ist Polesien mit dem ähnlich klingenden Podlasien.
Die wichtigsten Städte sind Brest und Pinsk, wichtigste Flüsse sind der Prypjat (weißruss. Prypjaz) und die Horyn. Landschaftlich ist das Gebiet eine weit ausgedehnte, waldreiche Flussniederung; es dominieren vor allem südlich des Prypjat die riesigen Prypjatsümpfe. Es gibt vornehmlich Holzwirtschaft. Mit etwa 90.000 km² Fläche sind die Prypjatsümpfe das größte Sumpfgebiet Europas. Während der Schneeschmelze verwandeln der Prypjat und seine Nebenflüsse die Niederung in eine Wildnis aus Seen, Sümpfen und Waldinseln.
Seit dem Frühmittelalter war Polesien Teil der Kiewer Rus. Nach dem Mongolensturm von 1241 fiel das Gebiet unter den Einfluss des Großfürstentums Litauen und wurde im Zuge der Lubliner Union von 1569 Teil von Polen-Litauen. Nach der Dritten Teilung Polens 1795 gehörte Polesien zum Russischen Reich.
Zwischen 1920 und 1939 kam der Gebietsteil westlich der Horyn wieder zu Polen, der östliche zur Sowjetunion. Es wurde in Polen eine Woiwodschaft Polesien mit der Hauptstadt Brest errichtet. In den 1930ern gelang es der polnischen Regierung, einen großen Teil der Sümpfe trockenzulegen.
Siehe auch
Kategorien:- Geographie (Weißrussland)
- Geographie (Ukraine)
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