- Polizeiseelsorge
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In der Bundesrepublik gibt es in allen Bundesländern Polizeiseelsorger, die in erster Linie berufsethische Fragen in den Ausbildungsstätten der Polizeien der Länder und der Bundespolizei in Seminaren und persönlichen Einzelgesprächen klären helfen.
Die vielen oft traumatischen Erlebnisse von Polizeibeamten bei der Überbringung von Todesnachrichten nach Verkehrsunfällen oder Körperverletzungen mit Todesfolge belasten die Helfer generell (siehe auch: Notfallseelsorge). Bei der Polizei wird darüber hinaus bei belastenden Einsätzen (Großeinsätze mit starker körperlicher und seelischer Belastung, Suche nach Gewaltopfern, Entführungen, Geiselnahmen etc) in der Regel ein Polizeiseelsorger oder ein ganzes Kriseninterventionsteam im Einsatzraum sein. Auch Opfer von Mobbing und interner Gewalt bedürfen der speziellen Begleitung in schweren Lebensphasen, da viele Informationen Dienstgeheimnisse sind und oft von Außenstehenden nicht verstanden werden oder nicht kommuniziert werden dürfen.
Polizeiseelsorger üben die üblichen priesterlichen (katholisch) oder gemeindlichen (evangelisch) Aufgaben aus, sofern sie ordinierte (kirchlich anerkannte, geweihte) Priester (katholisch) oder Pastoren (mit Aufgabengebiet, Thema) bzw. Pfarrer (mit Pfarrbezirk) sind.
Literatur
- Kurt Grützner; Wolfgang Gröger; Claudia Kiehn; Werner Schiewek (Hg.): Handbuch Polizeiseelsorge, Vandenhoeck & Ruprecht 2006, ISBN 3-525-62385-2
- Michael Arnemann, Kirche und Polizei: Zwischen Gleichschaltung und Selbstbehauptung. Historische Grundlgane und aktuelle Perspektiven für kirchliches HAndeln in staatlichen Organisationen, Münster 2004.
Weblinks
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