Porsche PFM 3200

Porsche PFM 3200
Porsche PFM 3200

Der Porsche PFM 3200 ist ein 6-Zylinder-Flugmotor mit bis zu 162 kW (220 PS) Startleistung und einer Nennleistung von 156 kW (212 PS), den Porsche für einmotorige Flugzeuge mit einem Höchstabfluggewicht von 2 Tonnen in Serie herstellte. Umgerüstet wurden hauptsächlich Flugzeuge der Hersteller Robin, Mooney und Cessna.

Der PFM 3200 wurde ab 1981 entwickelt und sollte die technisch stark veralteten Motoren von Lycoming und Continental Motors amerikanischer Bauart ersetzen, deren Konstruktion fast unverändert auf die 40er und 50er Jahre zurückgeht. Seine besonderen Vorteile waren:

  • geringe Schallemissionen
  • höherer Wirkungsgrad
  • je nach Ausführung Betrieb mit günstigem MoGas anstelle des teuren AvGas
  • Verglichen mit anderen Flugmotoren sehr einfache Bedienung durch die Einhebelbedienung für Gas, Propellerverstellung und Gemischregulierung durch eine Einspritzung (Bosch K-Jetronic) und Kennfeldzündung von Magneti Marelli.

Die Zuverlässigkeit des Motors demonstrierte Porsche bereits 1985 mit einem Flug um die Welt mit einer einmotorigen Mooney 201 mit dem Kennzeichen D-EAFE. Die Piloten waren Michael Schultz und Hans Kampik. Der Flug begann am 10. Juli 1985 am Flugplatz Donaueschingen-Villingen und endete am 16. Januar 1986 wieder in Donaueschingen. Es wurden ca. 100.000 Kilometer in 600 Flugstunden zurückgelegt. Dabei wurden 300 Starts und Landungen absolviert. Der weiteste Nonstop-Flug betrug dabei 4200 km von Hilo (Hawaii) nach Mojave (Kalifornien) und dauerte 15 h 20 min.

Trotz der technischer Vorteile konnte sich der PFM 3200 nicht am Markt durchsetzen da in den USA der Flugzeugmarkt Mitte der 1980er Jahre wegen eines Urteils zur Produkthaftung praktisch zum Erliegen kam. Eine Umrüstung gebrauchter Flugzeuge war in Anbetracht der niedrigen Kraftstoffkosten in den USA unattraktiv.

Zudem bemühten sich die Konkurrenten, die Nachteile des elektronischen Zündsystems anstelle der von ihnen verwendeten Magnetzündung in der Öffentlichkeit herauszustellen. Porsches Zündsystem war auf eine funktionierende Lichtmaschine angewiesen, fiel diese aus, konnte etwa eine Stunde mit Batteriestrom weitergeflogen werden. Die konventionelle Magnetzündung funktioniert hingegen auch ohne externe Stromzufuhr. Daher wurde der PFM 3200 1990 nach drei Jahren vom Markt genommen.

Nach Einstellung der Produktion verursachte der PFM 3200 für Porsche hohe Kosten, da in den USA die Sicherung einer langfristigen Wartung und Ersatzteil-Verfügbarkeit teilweise gesetzlich vorgeschrieben ist. Daher entschloss sich der Konzern 2005, noch bestehende Restbestände an Porsche-Motoren durch gesponserten Umbau auf andere Motoren oder notfalls durch Aufkauf gesamter Flugzeuge aus dem Verkehr zu ziehen.[1]

Auch verschiedene Luftschiff-Typen verfügen über Porsche-Motoren (z.B. SkyShip 500, Sentinel 1000 mit dem Motortyp Porsche 930).

Literatur

  • Robin Blech, Janice Lowe: Porsche: the warm-up lap is over. In: Flight International. 4. April 1987, ISSN 0015-3710, S. 21–23 (PDF-Datei).

Einzelnachweise

  1. Millionenverluste bei Porsche? (5. März 2005)

Weblinks


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