Port-Cros-Nationalpark

Port-Cros-Nationalpark

43.0041449829926.39541625976567Koordinaten: 43° 0′ 15″ N, 6° 23′ 43″ O

Blick auf den Hafen von Port-Cros und das darüber liegende Fort du Moulin

Der französische Port-Cros Nationalpark (franz.: Parc National de Port-Cros) wurde am 14. Dezember 1963 von Präsident Pompidou dekretiert. Das Gebiet um die Insel Port-Cros liegt zehn Kilometer vor der französischen Côte d’Azur, östlich von Toulon und Hyères.

Inhaltsverzeichnis

Geographie, Artenreichtum, Naturschutz

Der Nationalpark Port-Cros umfasst die beinah vollständig unter Naturschutz gestellte Insel Port-Cros und die vorgelagerten kleinen Inseln Bagaud, Gabinière und Rascas einschließlich eines 600 m breiten marinen Schutzgürtels um die Küstenlinie, insgesamt 700 Hektar Land und 1288 ha umliegende Wasserflächen. Der Nationalpark ist der erste Nationalpark Europas, der terrestrische und marine Zonen vereint. Seit 1971 steht auch das ein 1000 ha großes Gebiet auf der Nachbarinsel Porquerolles und das dort ansässige staatliche Institut für Meeresbotanik (Conservatoire Botanique National Méditerranéen de Porquerolles) unter der Verwaltung des Nationalparks. Die etwa 30 auf der Insel lebenden ständigen Einwohner sind den strengen Auflagen der Nationalparkverwaltung ebenso unterworfen wie die per Schiff ankommenden Tagesgäste. Das Baden ist an genau drei Stränden erlaubt. Rauchen oder das Mitführen von Hunden ist weitgehend, teils unter Androhung erheblicher Strafen verboten.

Laut dem Botanik-Institut auf Porquerolles gibt es auf Port-Cros circa 530 einheimische Pflanzenarten, darunter einige, die nur auf der Insel vorkommen. Da das Gebiet seit 1890 nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wird, ist sie fast vollständig waldbedeckt, vorwiegend mit Strandkiefern und Erdbeerbäumen.

Die vom Aussterben bedrohte Art der Mittelmeer-Robbe soll im Nationalpark wieder angesiedelt und unter besonderem Schutz revitalisiert werden.

Port-Cros hat große Anziehungskraft für Hobby-Ornithologen. Von den 114 Vogelarten, die in Port-Cros stetig gesichtet werden, brüten 21 auf der Insel, darunter mehrere Falkenarten, Alpensegler, Wiedehopfe, Blaumerlen, Nachtigallen, Provencegrasmücken und Stieglitze.

Es gibt mehrere Gecko-Arten, eine kleine, überwiegend dämmerungsaktive Echsenart. Der "Halbfinger-Gecko" ist auch an der Festlandküste zu finden. Der auf der Insel heimische Europäische Blattfinger-Gecko und der Sardische Scheibenzüngler, eine besonders große Froschart, kommen auf dem französischen Festland nicht vor.

Geschichte

Die Insel, deren Natur und Schönheit Anfang der 1920er Jahre einer US-amerikanischen Investor-Hochhaus-Hotelbebauung zum Opfer zu fallen drohte, wurde um genau das ein für alle Mal auszuschließen von der Voreigentümerfamilie dem französischen Staat überschrieben mit der Auflage, dort einen Nationalpark einzurichten und für alle Zukunft zu unterhalten. In den Jahrzehnten zuvor waren hier regelmäßig renommierte Künstler wie André Gide und Paul Valéry zur Sommerfrische. Der ehemalige, zum Gästehaus umgestaltete Herrensitz, Maison d'Hélène, ist noch heute das einzige zugelassene Hotel, sehr ruhig und für seine Gastronomie bekannt.

Literatur

  • "Symposium on biodiversity and tourism : placing tourism in the landscapes of diversities : a dialogue between nature and culture." (2001 Jan) Insula, Paris (ISSN 1021-0814) ; year 10 no 1.
  • Pierre Merveilleux du Vignaux: "Atlas du parc national de Port-Cros". Parc National de Port-Cros, Hyères 1999. ISBN 2903330107
  • Scientific reports of the Port-Cros National Park / / Parc National de Port-Cros. - Hyères, 1989- (Zeitschrift)
  • Ganzseitige Reportage in der Süddeutschen Zeitung vom 2. August 2005, S. 36

Weblinks


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