Postgeschichte von Bad Harzburg

Postgeschichte von Bad Harzburg

Dieser Artikel beschreibt die Postgeschichte von Bad Harzburg und der eingemeindeten Orte.

Postgeschichte von Bad Harzburg

Frühe Poststempel von Harzburg

In Harzburg ist am 1. April 1819 eine Post-Expedition eingerichtet worden[1], Expedient war der Kreisamtmann Mittendorf (1819). Ein Abschlag des ersten Einzeiler-Stempel ist auf einem Brief von 1821 gefunden worden.

Im Adressbuch von 1833 wird für Harzburg eine Post-Expedition angegeben. Nun ist der Justizamtmann J. C. C. Mittendorf (1833–1838) gefolgt von C. W. H. Klügel, (1838–1848) der Postexpedient.

Seit 1844 wird ein Zweikreissehnenstempel verwendet, bei dem das Datum handschriftlich einzutragen war. 1849 wird ein ähnlicher Stempel, diesmal mit eingesetztem Datum und Stundenangabe eingeführt. Der 1862 beschaffte Zweikreisstempel mit Datum, Jahr und Uhrzeit war bis zur Aufhebung der braunschweigischen Post 1867 im Gebrauch. Der abgebildete Dreizeiler ist kein Poststempel, immerhin taucht der Fahrbillet-Stempel der Eisenbahn mit Nummer, Tag, Monat und Uhrzeit auf Briefen auf. Zur Entwertung der Postwertzeichen verwendete man den Rostgitterstempel mit der Nummer „19“.

1848 ist die Post in eine Postverwaltung umgewandelt worden. Der Postsekretär August Tölke (1848–1859) war im Amt als 1855 die Post in Harzburg zum Bahn- und Postamt umfirmiert wurde. Weitere Postmeister waren Adolph Damköhler (1860–1866) und H. Dommes, (1866–1874). Als Post-Expedienten wurden Otto Hoebel I (1861–1865), Martin Paul (1866) und Adolph Damköhler (1859–1865) genannt.

Im Norddeutschen Postbezirk (1868) änderte sich die Bezeichnung in Postamt. H. Dommes war weiter im Amt. 1875 wird die Post als Postverwaltung bezeichneten, nun war Albert Miehe, er war von 1869 bis 1874 als Postsekretär in Harzburg, als Postmeister (1875–1903) im Amt. Schon ein Jahr später (1876) wurde die Postverwaltung umgewandelt in ein Postamt II. Klasse.

Seit 1904 hatte Bad Harzburg ein Postamt I. Klasse. Von nun an war Postdirektor die offizielle Dienstbezeichnung für Johannes Kasch, 1904 noch provisorisch und dann ab 1905 bis 1914 amtlich. Für 1915 enthält das Adressbuch keine Angaben über den Nachfolger bis Paul Gimler das Amt übernimmt (1916).

Neben der Postanstalt gab es seit 1843 die Station für die Pferdepost. Posthalter waren Christoph Wellner (1843), Heinrich Haesewieter (1843), Heinrich Wellner (1854–1866), W. Wellner (1869–1874), W. Wellner (der Sohn?) (1878–1890), A. Wellner (1891–1897), Eduard Schmidt (1898–1904), Bertold Wellner (1905-09) und Friedrich Ewers (1910-16). Die Postillione Heinrich Wiedebein und Wilhelm Reese aus Harzburg erhielten 1844 das „einfache Ehrenzeichen”. Das zweifache Ehrenzeichen und ein Geschenk von 10 Thl. erhielt Heinrich Wiedebein wenig später.

In Bündheim war Ende 1840 eine Extrapost-Station eingerichtet worden. Für 1885 wird der Posthalter Heinrich Wellner genannt. Eine Post-Agentur bestand seit 1886, Postagent waren Franz Isensee (1886–1895), Carl Schaper (1896–1897), Karl Klinker (1898–1901), Wilhelm Hoormann (1902–1905), und Heinrich Gereke (1906–16).

In Schlewecke bestand zwischen 1893 und 1903 ebenfalls eine Post-Agentur, Postagenten waren Dietrich Himstedt (1893–1894) und Louis Heyke (1895–1916).

Harlingerode erhielt 1880 seine Post-Agentur, hier waren Theodor Kröhl (1880–1888), Richard Michelmann (1889–1901) und Karl Kramer (1902–1916) Postagent.

Literatur

  • Hans-Joachim Anderson: Die Bezeichnung der Poststempelformen. 2. Auflage. Poststempelgilde e.V., Soest 1996. 
  • Henri Bade: 333 Jahre Braunschweigische Post: 1535–1867. Pfankuch, Braunschweig 1960 (Hierher stammen auch die Stempelabbildungen)). 
  • Werner Steven: Inhaltsübersicht der postalisch relevanten braunschweigischen Circulare, Gesetze und Verordnungen von 1807 bis 1867. 2. Auflage. Arbeitsgemeinschaft Hannover und Braunschweig im Briefmarken-Club Hannover von 1886, Hannover 2004 (Rundbrief Nr. 58). 
  • Werner Steven: Verzeichnis der Postanstalten und deren Personal im Bereich des Herzogtums Braunschweig, 1811–1916. In: Postgeschichtliche Blätter Hannover/Braunschweig. Nr. 13, Gesellschaft für Deutsche Postgeschichte, Bezirksgruppe Hannover-Braunschweig, Hannover 1992, ISSN 0343-0561. 

Einzelnachweise

  1. Nach Wilhelm Schrader, dem Kenner der braunschweigischen Postgeschichte

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