Potidaea

Potidaea
Nea Potidea
Νέα Ποτίδαια
Nea Potidea (Griechenland)
DEC
Basisdaten
Staat: Griechenland
Verwaltungsregion: Zentralmakedonien
Präfektur: Chalkidiki
Gemeinde: Moudania
Geographische Koordinaten: 40° 12′ N, 23° 20′ O40.19833333333323.3255555555567Koordinaten: 40° 12′ N, 23° 20′ O
Höhe ü. d. M.: 20 m
Ortsgebiet
Fläche: 17,767
Einwohner: 1.411 (2001[1])
Bevölkerungsdichte: 79,83[1]

Nea Potidea griechisch Νέα Ποτίδαια (f. sg.); alternative und zugleich antike Bezeichnung Potidaia oder Poteidaia griechisch Ποτίδαια, latein.: Potidaea) ist ein Ort auf der griechischen Halbsinsel Chalkidiki. Er liegt an der engsten Stelle zum Ubergang (Isthmus) auf die Halbinsel, der an dieser Stelle nur 1 km breit ist. Unmittelbar nördlich des Ortes verläuft von West nach Ost der Kanal von Potidea.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Antikes Potidea

Potidea wurde um das Jahr 600 v. Chr. von Siedlern aus Korinth gegründet. Die Kolonie lebte hauptsächlich vom Handel mit dem benachbarten Reich Makedonien. Dadurch erreicht sie großen Wohlstand und 550 v. Chr. wird sogar eine Münzstätte gebaut. 479 v. Chr. wurde die Stadt durch einen Tsunami vor den Persern gerettet.[2] [3]

Potidaia spielte eine wichtige Rolle in der frühen Phase des Peloponnesischen Krieges: Die Stadt war Mitglied des Attischen Seebundes und pflegte zugleich gute Beziehungen zur Mutterstadt Korinth. Da zwischen Athen und Korinth, einem Bündnispartner Spartas, ein zunehmender Gegensatz bestand, verlangte Athen von Potidaia, dass es seine korinthischen Beamten ausweisen und seine Mauern schleifen solle. Potidaia lehnte diese Eingriffe in seine Autonomierechte ab und erklärte seine Loslösung vom Attischen Bund. Daraufhin zogen die Athener gegen die Stadt und belagerten sie. Nach zwei Jahren gelang den Athenern im Jahr 430 v. Chr. die Einnahme der Stadt, die sie bis 404 v. Chr. halten konnten.

Ab 363 v. Chr. war die Stadt wieder im Besitz der Athener. Sie geriet dann aber in das Blickfeld der Expansionsbestrebungen der Makedonen unter ihrem König Philipp II., dem 356 v. Chr. die Eroberung Potidaias gelang. Er ließ die Stadt zerstören und das Gebiet der Stadt Olynthos zusprechen.

Luftaufnahme des Isthmus von Kassandra und des Kanals von Potidea.

Kassandreia

An der Stelle des alten Potidaia ließ dann der makedonische König Kassander 316 v. Chr. eine neue Stadt erbauen, die er nach sich Kassandreia nannte. In der darauffolgenden Zeit wuchs dort Schiffsindustrie, die zu neuem Wohlstand in der Stadt führte. Nach der Schlacht von Pydna 167 v. Chr. wurde sie von den Römern besetzt. Nach der Eroberung durch die Türken 1430 wird die Stadt verlassen und verfällt.

Nea Potidea

1922 siedelten sich Flüchtlinge aus Ostthrakien auf dem Gebiet der Stadt Kassandreia an. Diese gruben 1931 den Kanal, so wie er heute verläuft. Der Ort besitzt seit 2002 zwei Brücken über den Kanal und einen kleinen Fischerhafen. Er wird durch eine 80 km lange autobahnähnliche Schnellstraße (Verlängerung Nationalstraße 67) an Thessaloniki angebunden. Das Kastell aus der römischen Zeit ist noch erhalten geblieben und auch von der Stadtmauer ist noch ein kleiner Rest übriggeblieben.

Quellen

  • Andreas Neumeier: Chalkidiki, ISBN 3-89953-256-2
  1. a b Angaben des griechischen Amts für Statistik nach Volkszählung 2001
  2. Herodot: "The Histories", 8.129
  3. Smid, T. C.: "'Tsunamis' in Greek Literature", Greece & Rome, 2nd Ser., Bd. 17, Nr. 1 (Apr., 1970), S. 100-104 (102f.)

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