- PowerBASIC
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PowerBASIC ist ein BASIC-Compiler der Firma PowerBASIC Inc., von dem verschiedene Versionen für MS-DOS und Microsoft Windows erhältlich sind. Die Entwicklungswerkzeuge umfassen einen Editor, den eigentlichen Compiler und einen Debugger (Fehlersuchprogramm).
Aktuelle Versionen System Programm Version Windows PowerBASIC for Windows 10.00 PowerBASIC Console Compiler 6.00 PowerForms 2.01 DOS PB/DOS 3.5 Die Compiler erzeugen vergleichsweise schnellen Code, da sie Maschinensprache generieren, wohingegen viele andere BASIC-Compiler P-Code erzeugen, der zur Laufzeit noch interpretiert werden muss – d. h. erst dann Befehl für Befehl in Maschinensprache übersetzt wird. Die EXE-Programme, welche die PowerBASIC-Compiler erzeugen, sind selbstständig lauffähig und benötigen keine Runtime-Module.
Die PowerBASIC-Compiler sind kommerzielle Programme. Kostenlos erhältlich ist nur eine stark eingeschränkte Testversion des DOS-Compilers in der Version 3.20, bei der das Abspeichern und Laden von Programmen unterbunden ist. PowerBasic Inc. entwickelt den PowerBASIC-Compiler bis heute weiter und stellt seine Leistungsfähigkeit und leichte Bedienbarkeit sicher.
Inhaltsverzeichnis
PowerBASIC für DOS
PowerBASIC for DOS Paradigmen: imperativ, prozedural Erscheinungsjahr: 1990 Entwickler: Bob Zale Aktuelle Version: 3.5 () Einflüsse: Borlands TurboBasic, QBasic, Turbo Pascal, C Beeinflusste: PB/DLL, PB/CC, PB/Win Betriebssystem: DOS Lizenz: Kommerziell powerbasic.com/products/pbdos/ Der Compiler stammt ursprünglich von Robert S. Zale aka. Bob Zale, der die Vermarktung der Firma Borland überließ. 1986 erschien das Programm als TurboBASIC-Compiler. Ähnlich wie Turbo Pascal unterstützte es bereits eine strukturierte Programmierung. Der Sprachumfang orientierte sich an Microsofts QuickBASIC, so dass PowerBASIC für DOS weitgehend mit QuickBASIC bzw. QBasic kompatibel ist, nach höchstens geringfügigen Änderungen des Quellcodes kann man daher auch QBasic-Code mit PowerBASIC für DOS kompilieren. Mit dem Erscheinen von Microsofts QuickBasic und dem kostenlosen Interpreter QBasic sah Borland keine Marktchancen mehr und gab das Projekt auf.
Bob Zale löste deshalb 1989 den mit Borland bestehenden Distributionsvertrag auf, weshalb auch das Markenzeichen Turbo ersetzt werden musste und der neue Name PowerBASIC entstand. Mit der Firma Spectra Publishing fand er einen neuen Partner für den weltweiten Vertrieb. Bob Zale hat seitdem den Sprachumfang von PowerBASIC ständig erweitert und sogar die von der Programmiersprache C her bekannten Konstrukte Pointer (Zeiger) und Unions in PowerBASIC eingebaut.
Als Spectra Publishing 1993 in Konkurs ging, gründete Bob Zale in Carmel-by-the-Sea eine eigene Firma namens „PowerBASIC Inc.“, deren Firmensitz sich mittlerweile in Venice (Florida) befindet.
Bis in die frühen 1990er Jahre hatte PowerBASIC einen weiteren erheblichen Nachteil gegenüber QuickBasic. Es gab zwar eine Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) mit Pull-Down-Menüs, jedoch keine Maus-Unterstützung. Diese gab es erst ab 1992 mit der PowerBASIC Version 3.0. In erzeugte Programme ließ sich aber mit entsprechendem Aufwand eine Mausbedienung entweder über Interrupt-Aufrufe einbinden oder über die PowerTOOLS, welche in Deutschland eine Zeitlang Bestandteil des PowerBASIC Pakets waren.
Das neueste PowerBASIC für DOS, die Version 3.50, ist nur mit einer englischen Bedienoberfläche verfügbar. Beim deutschen Importeur Kirschbaum gibt es aber die kaum weniger leistungsfähige Version 3.20 mit einer deutschen Online-Hilfe und 2 deutschen Handbüchern (insgesamt etwa 1000 Seiten).
Heute repräsentiert PowerBASIC für DOS einen Sektor der Programmentwicklung, der seit Mitte der 1990er Jahre, insbesondere aufgrund des Siegeszuges grafischer Benutzeroberflächen, immer weniger gefragt ist und sich inzwischen nur noch auf spezialisierte Anwendungen abseits des Massenmarktes beschränkt. Gleichwohl lässt sich PowerBASIC für DOS auch unter Windows weitgehend problemlos einsetzen, zum einen unter „echtem“ Microsoft-DOS 7.1 (wie es Microsoft Windows 98 zugrundelag), zum anderen in den DOS-Emulationen („Eingabeaufforderungen“) der neueren Windows-Versionen Windows 2000 und Windows XP. Aufgrund seines geringen Speicherplatzbedarfs und seiner Unabhängigkeit von der Windows-Registry eignet sich PowerBASIC für DOS dabei vor allem für den portablen Einsatz, z. B. zu Reparaturzwecken von einem USB-Stick aus. Einziges wesentliches Hindernis dabei ist, dass PowerBASIC für DOS nur mit 8.3-Dateinamen umzugehen versteht, man also ggf. zunächst einmal mit Hilfe des Befehls
dir "Langname" /x
die aktuelle 8.3-Entsprechung des Langnamens der zu bearbeitenden Datei bestimmen muss, bevor diese selbst mit PowerBASIC für DOS geöffnet und bearbeitet werden kann.FirstBasic beruht auf PowerBASIC für DOS 2.10 und ist eine kostengünstige Einsteigerversion, die ebenfalls einen echten Compiler beinhaltet.
PowerBASIC für Windows
Seit einigen Jahren liegt der Schwerpunkt der PowerBASIC-Entwicklung auf der Weiterentwicklung der PowerBASIC-Compiler für 32-Bit-Windows. Es gibt zwei PowerBASIC-Varianten für Windows: PowerBASIC für Windows (abgekürzt „PB/Win“; früherer Name: PowerBASIC DLL, abgekürzt „PB/DLL“) und PowerBASIC Console (abgekürzt „PB/CC“ = PowerBASIC Console Compiler).
PowerBASIC für Windows (PB/Win)
PowerBASIC for Windows Paradigmen: imperativ, prozedural Entwickler: Bob Zale Aktuelle Version: 10.00 () Einflüsse: PowerBASIC for DOS, Turbo Pascal, C Betriebssystem: 32-Bit-Windows, 64-Bit-Windows Lizenz: Kommerziell powerbasic.com/products/pbdll32/ PB/Win, das früher, bis Mitte 2002 PB/DLL hieß, ist eine moderne, leicht erlernbare Programmiersprache für Windows-Systeme, mit der man Anwendungen programmieren kann, die eine Grafische Benutzeroberfläche haben (Menüs, Dialogboxen u. dgl.). Der PB/Win-Compiler erzeugt Programme, die direkt vom Prozessor ausgeführt werden, sie bedürfen keiner vorherigen Interpretation, das Compilat ist kein Zwischencode, sondern native Code, daher kann Pb/Win sehr schnelle und kleine EXE-Dateien erzeugen, die zudem, falls gewünscht, alleine, ganz ohne DLL- oder OCX-Laufzeitbibliotheken arbeiten können. Seit der Version 7.0 ermöglicht PB/Win Makros, d. h. die Definition von wiederholbaren Quellprogrammteilen, prinzipiell ähnlich wie es aus der Programmiersprache C bekannt ist.
Über die Include-Datei WINAPI.INC können Pb/Win-Programme auf alle Windows-Funktionen direkt zugreifen. Laufzeitbibliotheken werden dazu nicht benötigt. PB/Win besitzt darüber hinaus einen eingebauten 32-Bit-Inline-Assembler.
Außerdem ist PB/Win zum Erstellen sehr schlanker und schneller Laufzeitbibliotheken (DLLs) geeignet, auf die auch jede andere Programmiersprache zugreifen kann, die mit standardgemäßen DLLs funktioniert – daher der alte Name PB/DLL. PB/DLL erschien erstmalig 1996 zunächst als 16-Bit-Version für Windows 3.1x.
PB/Win hat eine recht komfortable Entwicklungsumgebung (IDE), die außer dem Compiler einen Editor mit einer farblichen Hervorhebung der Sprachelemente (Syntax-Coloring), einen Debugger, sowie eine Hilfefunktion zusammenfasst. Der Debugger bietet eine komfortable Trace-Funktion, die das Aufzeichnen aller wichtigen Dateninhalte und Codeadressen während des Programmablaufs ermöglicht.
PowerBASIC Forms
Mit dem gesondert zu erwerbenden Programm PowerBASIC Forms kann man grafische Bedienoberlächen für PB/Win-Programme schnell und verhältnismäßig leicht, nämlich über ein GUI (graphical user interface), erstellen. PowerBASIC-Forms erzeugt den für die gewünschte Bedienoberfläche benötigten PowerBASIC-Code. Damit ermöglicht es PowerBASIC Inc. Programmentwicklern eine grafische Bedienoberfläche für ihre Pb/Win-Programme schneller als vordem zu erstellen, ohne dass sie über VisualBasic oder ähnliche Fremdprodukte verfügen und diese benutzen müssen.
PowerBASIC Console (PB/CC)
PowerBASIC Console Compiler Paradigmen: imperativ, prozedural Entwickler: Bob Zale Aktuelle Version: 6.00 () Einflüsse: PowerBASIC for DOS, Turbo Pascal, C Betriebssystem: 32-Bit-Windows, 64-Bit-Windows Lizenz: Kommerziell powerbasic.com/products/pbcc/ PB/CC, der PowerBASIC Console Compiler ist für rein textbasierte Anwendungen gedacht bzw. für Stapelverarbeitungen und Programme mit fast gar keinen Bildschirmausgaben; seit der Version 4 allerdings umfasst die Sprache auch einen ganzen Satz von Grafikbefehlen. Darüber hinaus gibt es seit längerem auch für PB/CC einige Bibliotheken und Add-Ons, mit deren Hilfe die Programmierung grafisch ansprechender Anwendungen möglich ist bzw. der Zugriff auf das Windows-API (Application Programming Interface).
Die mit PB/CC erstellten Programme sehen zwar wie DOS-Programme aus, aber es sind 32-Bit-Windows-Programme mit vollem Zugriff auf alle Windows-Systemfunktionen. Beispielsweise können bis 2 GB Arbeitsspeicher adressiert werden, lange Dateinamen sind möglich und alle von Windows über Treiber unterstützten Geräte wie Drucker, Modems und Netzwerke (inklusive dem Internet) lassen sich ansprechen.
PB/CC ist sehr schnell und ideal für alle Anwendungen, die keine grafische Bedienoberfläche benötigen, zum Beispiel für CGI-Programme (interaktive Web-Anwendungen), kaufmännische Kalkulationen, jegliche mathematische Berechnungen, Datenbank-Zugriffe, halbautomatische Textfilterung, komplexere Batchprogramme oder verwandte Anwendungen.
Anwendung
PB/Win und PB/CC sind auf die Erstellung betriebswirtschaftlicher Anwendungen unter Windows angelegt, weniger geeignet sind sie zur Spiele-Programmierung und zur Erstellung von Multimedia-Anwendungen, welche ohne zusätzliche Programmbibliotheken nicht umsetzbar wären. Für die Spieleprogrammierung sind Blitz Basic oder PureBasic, beide multiplattformfähig (mit ihren integrierten DirectX-Schnittstellen) bzw. DarkBASIC für Windows besser geeignet.
Weblinks
- Offizielle Webseite des Herstellers »PowerBASIC Inc.«
- Offizielle Onlinedokumentation des Compilers PB/CC Flash benötigt.
- www.pbhq.de Thomas Gohels PowerBASIC-Seite
- Deutschsprachige PowerBASIC-Site des PB-Importeurs »Kirschbaum Software GmbH«
- Offizielle PBDX, DirectX & PowerBasic-Seite
Newsgroups
- alt.lang.powerbasic
- lt.lang.basic
- comp.lang.basic.powerbasic
- comp.lang.basic.misc
- comp.lang.basic.visual.3rdparty – Diskussionsplattform unter anderem für PB/DLL
- news.pbhq.de – Mirror von einigen PowerBASIC Webforen
Chat
- irc.pbhq.de – IRC-Server für PowerBASIC Anwender und Entwickler
Siehe auch
Kategorien:- Programmiersprache Basic
- DOS-Software
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