- August Kruse
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August Kruse (* 1941 in Saratow an der Wolga) ist ein lutherischer Prediger und war Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten (ELKUSFO) mit Sitz in Omsk und ist seit 2009 Erzbischof der ELKRAS.
Leben und Wirken
Seine frühe Kindheit verlebte August Kruse in der Gegend von Abakan in Sibirien, wohin seine Familie zwangsweise umgesiedelt worden war. Im Jahre 1949 kam er nach Krasnoturjinsk, wo seine Familie sich ein neues Zuhause schaffte und er auch heute noch wohnt.
Drei Jahre lang leistete Kruse den Armeedienst und nahm danach eine Arbeit im Aluminiumwerk in Krasnoturjinsk auf. In diesem Werk arbeitete er 28 Jahre lang und ging dann aufgrund der gesundheitsschädlichen Tätigkeit bereits mit 50 Jahren in Rente.
Schon seit Ende seiner Armeezeit hatte August Kruse engen Kontakt zur lutherischen Gemeinde in Krasnoturjinsk, die damals allerdings noch im Untergrund arbeitete. Erst 1990 war es möglich, dass alle lutherischen Gemeinden der Stadt zusammen Weihnachten feierten.
August Kruse wurde verantwortlicher Leiter einer lutherischen Gemeinde in Krasnoturjinsk. Hierzu waren seine Deutschkenntnisse, die er sich mit Hilfe seiner Familie selbst erworben hatte, sehr förderlich, auch wenn heute die sibirische Kirche sich in einem unumkehrbaren Wechsel vom Deutschen zum Russischen befindet.
Vom damaligen Bischof Nikolaus Schneider wurde Kruse zum Prediger ordiniert, mit allen Befugnissen eines Pfarrers. Bereits 1993 wurde er Propst im Ural und Stellvertreter des Bischofs. Heute nimmt er das Bischofsamt seiner sibirischen Heimatkirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten, selber wahr.
Im September 2009 wurde Kruse als Nachfolger von Edmund Ratz zum Erzbischof der ELKRAS gewählt und in sein Amt eingeführt. Seit der Wiedergründung dieser Kirche ist er damit ihr vierter leitender Bischof. Sein Nachfolger im Bischofsamt der ELKUSFO ist seit Oktober 2010 Otto Schaude.
Literatur
- Martin-Luther-Bund, DNK/LWB (Hg.), Lutherischer Dienst, Heft 4, 2006
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