- August von Kruse
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August Heinrich Ernst Freiherr von Kruse (* 5. November 1779 in Wiesbaden; † 31. Januar 1848 in Eisenbach) war ein nassauischer General, Militär- und Agarreformer sowie Präsident der Herrenbank (der ersten Kammer) der Landstände des Herzogtums Nassau.
Leben
August von Kruse wurde als einziges Kind des nassau-usingischen Regierungspräsidenten Karl Friedrich von Kruse geboren. Gegen den Willen seines Vaters trat er im Alter von 17 Jahren in den Militärdienst ein. Zunächst diente er sieben Jahre lang im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg und schied im Rang eines Oberleutnants aus. Danach trat er am 1. Juli 1803 als Hauptmann in das nassau-weilburgische Militär ein. Die Streitmacht des Fürstentums bestand zu dieser Zeit aus zwei Kompanien, die Kruse zu einem Bataillon ausbauen sollte. Mit dem Aufgehen Nassau-Weilburgs in das neue Herzogtum Nassau 1806 wurde Kruse im Rang eines Majors Chef der Brigade, die die Truppen Napoléon Bonapartes im Krieg gegen Preußen unterstützten. Dabei nahmen die Nassauer an mehreren kleineren Gefechten teil. Am 1. September kehrte Kruse als Oberstleutnant nach Nassau zurück.
Im Sommer 1808 stellt Kruse das 2. Nassauische Infanterie-Regiment Nr. 88 auf, das auf französischer Seite in die Napoleonische Kriege auf der Iberischen Halbinsel eingriff. Am 13. Oktober 1808 überschritt das Regiment die spanische Grenze. Die Nassauer nahmen unter Kruse an 42 Gefechten teil, darunter die Schlacht von Vitoria am 21. Juni 1813. Am 10. Dezember 1813 wechselte die Einheit auf herzoglichen Befehl bei Bayonne die Seiten und schloss sich den Briten an. Über Großbritannien wurden die Nassauer in die Niederlande verschifft, wo sie gegen die Franzosen und ihre verbliebenen Verbündeten kämpften. In der Schlacht bei Waterloo diente Kruse, inzwischen Generalmajor, im Stab Wellingtons, nachdem er zuvor stets die Truppen im Gefecht geführt hatte. Nachdem die Nassauer an der Siegesparade in Paris teilgenommen hatten, zog August von Kruse am 28. Dezember 1815 an ihrer Spitze in Wiesbaden ein. Zwischenzeitig war er zum Mitglied des herzoglichen Kriegs-Collegiums berufen worden.
Im Rang eines Generalleutnants reformierte Kruse bis 1837 das nassauische Militär. Er gründete eine Militärschule, Versorgungs- sowie Invalidenkassen und stellte erstmals Artillerie- und Pioniereinheiten auf.
1812 wurde die Erhebung in den herzoglich nassauischen Freiherrenstand anerkannt.
1822 erhielt Kruse vom Herzog den Hof zu Hausen bei Eisenbach im Taunus geschenkt. Auf dem 58 Hektar großen Anwesen erprobte er neue Anbaumethoden und machte Viehzucht-Versuche. Seine Erkenntnisse schlugen sich in Fachpublikationen nieder. Er engagierte sich für die Gründung von Landwirtschafts- und Mäßigungsvereinen (gegen den Alkoholmissbrauch). Zudem unterstützte er frühe Formen der Tierschutzbewegung. Kruse und seine Frau, die Freiin Henriette von Dungern (†1873), liegen auf dem Hof zu Hausen begraben.
Literatur
- Karl Schwartz.: Kruse, August Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 258–261.
- Heimatjahrbuch des Landkreises Limburg-Weilburg. 1979.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen 1808-1996, 1996, ISBN 3-7708-1071-6, Seite 229
Weblinks
Commons: August von Kruse – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Koalitionskriege
- Militärperson (Hessen-Nassau)
- Mitglied der ersten Kammer der Landstände des Herzogtums Nassau
- Deutscher
- Geboren 1779
- Gestorben 1848
- Mann
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