Pressedienst

Pressedienst

Ein Pressedienst ist ein regelmäßiger Informationsdienst für die Presse. Er wird von Nachrichtenagenturen angeboten und ist kostenpflichtig; die Kosten hängen von Auflagenzahlen bzw. Reichweite des jeweiligen Mediums ab. Bekannte Nachrichtenagenturen mit großer Themenbandbreite in Deutschland sind dpa und DAPD.

Inhaltsverzeichnis

Nachrichtenagenturen

Bekannte Nachrichtenagenturen in Deutschland mit großer Themenbandbreite sind dpa und DAPD. Das Themensetting orientiert sich dabei an den klassischen Ressorts der Tages- und Wochenzeitungen sowie deren Beilagenredaktionen. Beliefert werden jedoch auch Radio- oder Fernsehredaktionen sowie Medien des Online-Journalismus.

Über einen Pressedienst verbreitete Beiträge werden in den redaktionellen Teil des jeweiligen Mediums integriert.

PR-Instrument

Auch nichtjournalistische Organisationen publizieren - meist kostenlose - Pressedienste im Sinne der eigenen Öffentlichkeitsarbeit. Ein Pressedienst ist in diesem Fall ein Kommunikationsinstrument im Rahmen der Pressearbeit. Verschiedene Dienstleister der Medienbranche haben sich auf die Vermittlung und Vermarktung von Pressediensten unter der Berücksichtigung journalistischer Kriterien spezialisiert.

Auch ein solcher Dienst ist vorwiegend kostenpflichtig. Die Kosten eines Artikels orientieren sich in erster Linie an Laufzeit und Format des Beitrags sowie an Auflage bzw. Reichweite des entsprechenden Mediums [1].

Zentrale Aufgabe der Kommunikationspolitik hinsichtlich der verbraucherorientierten Pressearbeit ist in diesem Fall die Vermittlung eines konsistenten Bildes von einem Unternehmen und dessen Produkten oder Dienstleistungen. Häufig werden deshalb beim Pressedienst Ratgeberthemen mit erklärungsbedürftigen Produkten oder Dienstleistungen umschrieben [2].

Der Deutsche Presserat fordert, „dass redaktionelle Veröffentlichungen nicht durch private oder geschäftliche Interessen Dritter oder durch persönliche wirtschaftliche Interessen der Journalisten beeinflusst werden“ dürfen. Verleger und Redakteure haben „eine klare Trennung zwischen redaktionellem Text und Veröffentlichungen zu werblichen Zwecken“ vorzunehmen [3]. Hier ist von der Abgrenzung zum Materndienst die Rede.

Literatur

  • Aberle, Siegfried / Baume, Andreas: Öffentlichkeitsarbeit. Ein Ratgeber für Klein- und Mittelunternehmen. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2002; ISBN 3423508574
  • Becker, Jochen: Marketing-Konzeption. Grundlagen des ziel-strategischen und operativen Marketing-Managements. München: Vahlen 2009; ISBN 3800636948
  • Bruhn, Manfred: Kommunikationspolitik, Systematischer Einsatz der Kommunikation für Unternehmen. München: Vahlen 2010; ISBN 3800637804
  • Drenkelforth, Roland: Schreiben für die Zeitung. Lokaljournalismus und Pressearbeit in der Praxis. Zürich: Orell Füssli 2005; ISBN 3280051533
  • Immerschitt, Wolfgang: Crossmediale Pressearbeit. Unternehmensbotschaften über klassische und neue Kanäle gekonnt platziert. Wiesbaden: Gabler 2010; ISBN 3834917486
  • Koppelmann, Udo: Produktmarketing. Entscheidungsgrundlagen für Produktmanager. Heidelberg: Springer 2008; ISBN 3540671471
  • Schulz-Bruhdoel, Norbert / Fürstenau, Katja: Die PR- und Pressefibel. Zielgerichtete Medienarbeit. Das Praxisbuch für Ein- und Aufsteiger. Frankfurt: Frankfurter Allgemeine Buch 2010; ISBN 3899811704
  • Schwiesau, Dietz / Ohler, Josef: Die Nachricht in Presse, Radio, Fernsehen, Nachrichtenagentur und Internet. Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis. München: List Journalistische Praxis 2003; ISBN 3471783091
  • Stolpmann, Markus: Online-Marketingmix. Kunden finden, Kunden binden im E-Business. Bonn: Galileo Press 2001; ISBN 3934358721
  • Wilke, Jürgen: Von der Agentur zur Redaktion. Wie Nachrichten gemacht, bewertet und verwendet werden. Köln: Böhlau 2000; ISBN 3412096997

Quellen

  1. „Mediennutzung: gestern – heute – morgen“: Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA 2008); http://www.awa-online.de/praesentationen/awa08_Mediennutzung.pdf
  2. „Wandel des Journalismus“: Studie des Instituts für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster; http://fachmedien.net/2009/07/studie-wandel-des-journalismus/
  3. „Leser kann Werbung nicht erkennen“: Dokumentation des Presserats; http://www.presserat.info/inhalt/dokumentation/pressemitteilungen/pm/article/leser-kann-werbung-nicht-erkennen.html

Siehe auch


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