- Deutscher Pressedienst
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Deutscher Pressedienst (dpd) hieß eine von der britischen Besatzungsmacht in ihrer Besatzungszone nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete Nachrichtenagentur.
Gründervater war der britische Journalist Sefton Delmer, der eine Villa an der Rothenbaumchaussee in Hamburg requirieren ließ, und mit einem von London nach Hamburg in Marsch gesetzten Stab von Redakteuren und Archivkräften die Nachrichtenagentur German News Service aufbaute. Ihr Sitz war Hamburg. Aus Flensburg, von der Funk-Aufklärungsabteilung der ehemaligen deutschen Seekriegsleitung, holte man eine runde Hundertschaft deutscher Funker und Fernschreiber, Dolmetscher und Hilfskräfte.
Von August bis Dezember 1945 wurden die in Hamburg erarbeiteten GNS-Nachrichten über eine Fernschreibleitung nach London geschrieben und von dort aus mit Richtstrahlern an die seit Juli 1945 zugelassenen Zeitungen in der britischen Besatzungszone gefunkt. Der Nachrichtenstoff des ersten GND-Sendetages bestand aus sieben Meldungen.
Am 1. Januar 1947 wurde als Nachfolger des GNS der Deutsche Pressedienst (dpd) gegründet. Am 30. Mai 1947 wurde der dpd in eine Genossenschaft umgewandelt, deren Genossen die 48 bis dahin lizenzierten Zeitungen der britischen Besatzungszone waren. Vorsitzender des Vorstandes wurde Anton Betz, erster Chefredakteur und Geschäftsführer war Fritz Sänger. Als erste Auslandkorrespondentin des dpd ging Brigitte Krüger im Oktober 1947 nach London.
Der dpd ging am 18. August 1949 (zusammen mit der DENA (US-Besatzungszone) und der Südena (französische Besatzungszone) in der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf.
Literatur
- 40 Jahre dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg 1989
- dpa meldet ... – 50 Jahre Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg 1999
- journalist - das deutsche Medienmagazin – Sonderausgabe 40 Jahre DJV
- K. Schottenloher/J. Binkowski: Flugblatt und Zeitung, 2 Bände, Berlin 1922 (Nachdruck: München 1985)
Kategorien:- Nachrichtenagentur (Deutschland)
- Britische Besatzungszone
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