- Prestige (Schiff)
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Prestige Schiffsdaten Flagge Bahamas Schiffstyp Tanker Bauwerft Hitachi, Japan Stapellauf 1. Dezember 1975 Indienststellung 1. März 1976 Verbleib Am 19. November 2002 gesunken Schiffsmaße und Besatzung Länge 243,5 m (Lüa)232,0 m (Lpp)Breite 34,4 m Tiefgang max. 14,05 m Vermessung 42.820 BRT Maschine Maschine Zweitakt-Diesel Maschinen-
leistung7.766 kW (10.559 PS) Geschwindigkeit max. 15 kn (28 km/h) Transportkapazitäten Tragfähigkeit 81.589 tdw Sonstiges Registrier-
nummernIMO: 7372141
Die Prestige war ein Öltanker, der im November 2002 im Atlantik vor der Nordwestküste Spaniens sank und eine der bisher größten Umweltkatastrophen der Seefahrt an europäischen Küsten verursachte.
Das Schiff wurde 1976 in Japan in der damals üblichen einwandigen Rumpfform gebaut. Es maß 42.820 Bruttoregistertonnen, 243 m Länge und verfügte über eine Tragfähigkeit von 81.589 t. Das American Bureau of Shipping war für die Klassifizierung des Schiffes verantwortlich (ähnlich dem TÜV bei Kraftfahrzeugen) und befand es für seetauglich. Die Prestige wäre angeblich planmäßig 2005 außer Betrieb genommen worden.
Am 13. November 2002 befand sich die Prestige mit 77.000 t Schweröl beladen auf dem Weg von Lettland, durch die Kadetrinne und den Fehmarnbelt nach Singapur, als sie in einem Sturm vor der spanischen Küste havarierte. Durch ein Leck drang Wasser in zwei auf Steuerbord gelegene Ballasttanks ein, woraufhin das Schiff 24° Schlagseite bekam. Um ein Kentern zu verhindern, wurden zwei Backbord-Ballasttanks geflutet. Dadurch stieg die Belastung auf den Rumpf und ein Durchbrechen drohte. Aus einem 35 m langen Riss lief Öl aus. Zum Schutze der Küsten verweigerten die spanischen Behörden dem Schiff einen Hafen anzulaufen. Stattdessen sollte es auf hohe See gebracht werden.
Am 19. November zerbrach der Rumpf schließlich und das Schiff sank. Die Besatzung wurde zuvor gerettet. Insgesamt 64.000 t Schweröl liefen aus und verpesteten 2.900 km der französischen und spanischen Küste. 250.000 Seevögel starben.
Das Wrack liegt noch heute 166 Seemeilen vor der spanischen Küste in 3.600 m Tiefe. Die meisten Lecks wurden mit Unterwasser-Robotern abgedichtet, es traten täglich noch rund 20 l Öl aus. Die im Wrack verbliebenen 13.000 t Öl sollten noch geborgen werden. Die rund 100 Millionen Euro teure Aktion wurde am 12. September 2004 erfolgreich abgeschlossen.
Die spanische Regierung hat die Klassifikationsgesellschaft American Bureau of Shipping (ABS) auf einen Schadensersatz in Höhe von einer Milliarde US-Dollar (etwa 756 Millionen Euro) verklagt. Vor einem US-Gericht wurden allerdings Gutachten vorgelegt, laut denen die wahrscheinliche Ursache für die Havarie eine sogenannte Monsterwelle gewesen sei.
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