- Prestin
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53.6004411.80645Koordinaten: 53° 36′ N, 11° 48′ O
Prestin ist ein Ortsteil der Gemeinde Bülow im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Der Ort liegt im Norden des Bülower Gemeindegebiets etwa elf Kilometer östlich von Crivitz. Umgeben ist Prestin vorwiegend von Ackerflächen. Nördlich verläuft der Kuhlbach, der nordwestlich des Ortes in die Warnow mündet. Die Wohnbebauung liegt auf einer Geländehöhe von 45–54 m ü. NHN.
Durch Prestin verläuft die Kreisstraße 11 von Bülow zum Demener Ortsteil Buerbek. Außerdem existiert eine Verbindungsstraße zum Bülower Ortsteil Runow.
Geschichte
Der Ort wurde mit Hencze de Priscentin, mittelbar am 28. Juni 1275 erstmals urkundlich erwähnt[1]. 1348 lautete der Ortsname Preszentyn.[2] Bis 1872 befand sich im Ort das Stammgut der Familie von Pressenthin, die auch Patron der Kirche war.[3] Sie besaß weitere Güter in der Umgebung. Das Gutshaus in Prestin aus dem 18. Jahrhundert wurde 1945 durch ein Feuer zerstört.[4]
Sehenswürdigkeiten
Die Dorfkirche stammt wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert und besteht vorwiegend aus Feldsteinen. Ergänzend wurden an Giebeln, Portalen und Fenstern Ziegel verwendet. Fachwerkgiebel und Strebepfeiler an der Westwand entstanden, nachdem ein Sturm den Turm der Kirche zerstört hatte. Die heute turmlose Kirche besitzt einen nordwestlich der Kirche stehenden hölzernen Glockenstuhl mit Ziegeldach aus dem Jahr 1703 mit zwei Glocken. Der Ostgiebel des Kirchengebäudes besitzt spitzbogige, gotische Blenden. Zur Inneneinrichtung gehören ein Altaraufsatz im Stil der Spätrenaissance aus dem beginnenden 17. Jahrhundert, ein 1856 gestifteter Taufstein und eine kelchförmige Holztaufe aus dem 18. Jahrhundert. Nördlich der Kirche steht die 1808 errichtete Grabkapelle der Familie von Pressenthin.[3] Sie befindet sich nach wie vor in Familienbesitz und wurde um das Jahr 2000 saniert. Auf ihrem Giebel ist das Familienwappen zu sehen.[5]
Unter Denkmalschutz stehen der ehemalige Pfarrhof, der Gutspark mit zwei Grabsteinen, die Kirche mit freistehendem Glockenstuhl und Grabkapelle, das Kriegerdenkmal, das ehemalige Forsthaus, der Speicher, die ehemalige Molkerei und zwei Ställe.[6]
Weblinks
Commons: Prestin – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Meckl. Urk.-Buch II, Nr. 1368
- ↑ Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg in Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. - Bd. 46 (1881), S. 110
- ↑ a b ZEBI e. V./ START e. V. (Hrsg.): Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Parchim. Edition Temmen, Bremen/Rostock 2001, ISBN 3-86108-795-2, S. 110f.
- ↑ Prestin auf gutshaeuser.de
- ↑ Georg Dehio:Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg-Vorpommern, Deutscher Kunstverlag, Neubearbeitung, München/Berlin 2000, ISBN 3-422-03081-6, S. 416
- ↑ Baudenkmalliste des Altkreises Parchim
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