- Priapos
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Priapos (griechisch Πρίαπος, latinisiert Priapus), Sohn des Dionysos und der Aphrodite, war in der griechischen Mythologie ein Gott der Fruchtbarkeit und erschien als Beschützer von Vieh (Schafen und Ziegen), Bienen, Fischen und Früchten.
Sein römisches Pendant ist Mutunus Tutunus.
Ein zunächst lokaler Kult (Lampsakos, Dardanellen) verbreitete sich dann über die griechische, bald über die römische Welt: Man opferte ihm die ersten Erträge von Feld und Garten. Priapos' Statuen, ausgestattet mit einem gewaltigen, erigierten Glied (Phallus), meist aus Holz und rot bemalt, sollten in Obst- und Weingärten als Glücksbringer eine reichhaltige Ernte garantieren, wie eine Vogelscheuche wirken oder Diebe verschrecken.
Gedichte, die den Gott zum Inhalt haben, nennt man Priapeen. In der römischen Dichtung bekannt wurde die Satire I,8 von Horaz. Zwei Priapusfragmente werden fälschlicherweise Catull zugeschrieben, auch die beiden Priapeen des Tibull stammen nicht aus dessen Hand.
Siehe auch
- Priapismus, eine nach Priapos benannte krankhafte Dauererektion.
Literatur
- Hans Herter: Priapos. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 1130–1131.
- Hans Herter: Priapos. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XXII,2, Stuttgart 1954, Sp. 1914–1942.
- Hans Herter: De Priapo. De Gruyter, Berlin 1932.
- Otto Jessen: Priapos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 2967–2990 (Digitalisat).
- Wolf-Rüdiger Megow: Priapos. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VIII, Zürich/München 1997, S. 1028–1044.
Weblinks
Commons: Priapus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Priapos im Theoi Project (engl.)
Kategorien:- Griechische Gottheit
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