- Pride of America
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Pride of America Allgemeines Klasse: "America"-Klasse (individuell) Schiffseigner: Pride of America Ship Holding Inc. Betreiber: NCL America Inc. Registrierung: Honolulu, Vereinigte Staaten Identifikation: IMO: 9209221, MMSI: 200286710, Rufzeichen: WNBE Bauwerft: Litton Ingalls Shipbuilding Inc. (Pascagoula), USA
Lloyd Werft Bremerhaven GmbH (Bremerhaven), DeutschlandBaukosten: ca. 300 Mio. Euro[1] Ablieferung: 6. Juni 2005[2] Status: in Dienst (seit Juni 2005) Abmessungen, Gewichte und Kapazitäten[3] Länge: 280,59 m (920 Fuß) Breite: 32,20 m (105 Fuß) Tiefgang: 8 m (26 Fuß) Vermessung: 80.439 BRZ Decks: 15 Passagierdecks Besatzung: 900 Passagiere: 2.138 Raumverhältnis: 37,6 BRZ/Passagier Maschinendaten Energie-
versorgung:gesamt 50.400 kW (ca. 68.520 PS)
6x Wärtsilä 8L46, je 8.400 kW (ca. 11.420 PS)[4]Antrieb: gesamt 25 MW (ca. 34.000 PS)
2x Rolls-Royce/Alstom "Mermaid" (beide steuerbar), je 12,5 MW (ca. 17.000 PS)[5], FestpropellerGeschwindigkeit: ca. 22 Knoten Die Pride of America (dt. Stolz von Amerika) ist ein Kreuzfahrtschiff der Reederei Norwegian Cruise Line. Sie ist das erste Kreuzfahrtschiff seit über 50 Jahren, das unter US-amerikanischer Flagge fährt. Ihr Heimathafen ist Honolulu auf der Insel Oʻahu.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Geschichte der Pride of America, deren Bau wie bei keinem anderen modernen Kreuzfahrtschiff von Pannen und Rückschlägen überschattet wurde, begann im März 1999, als der Reiseveranstalter American Classic Voyages (AMCV) einen Vertrag mit der Werft Litton Ingalls Shipbuilding Inc. schloss. Unter dem Namen Project America sollten zwei Kreuzfahrtschiffe gebaut werden, die hauptsächlich im Seegebiet um Hawaii zum Einsatz kommen. Die Gesellschaft plante mit Investitionen von über 1 Milliarde US-$.[6]
Bau und Indienststellung
Die Kiellegung des Project America mit der Baunummer 7671 fand am 10. Oktober 2000 auf der Werft Litton Ingalls Shipbuilding Inc. statt. Während sich das Schiff im Rohbau befand, beantragte der Auftraggeber am 19. Oktober 2001 die Insolvenz nach "Chapter 11" des US-amerikanischen Insolvenzrechts. Als Grund wurde unter anderem Nachfrageeinbruch für Kreuzfahrten nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 angegeben.
Im Jahr 2002 erwarb die Reederei Norwegian Cruise Line den zu etwa 40 % fertiggestellten Rohbau und beauftragte die Lloyd Werft in Bremerhaven, das Schiff um etwa 25 Meter zu verlängern und schließlich als Pride of America fertigzustellen. Baumaterialien, die sich noch bei Litton Ingalls Shipbuilding Inc. befanden, wurden teilweise in Containern nach Bremerhaven gebracht. Zwischen dem 5. November und dem 13. Dezember erfolgte die Überführung nach Bremerhaven. Im Juli 2003 wurde der im Trockendock liegende Rumpf auseinandergeschnitten und die neue Sektion eingebaut. Nach Abschluss der Arbeiten folgte im November 2003 die Verlegung des Schiffes an den Ausrüstungskai.
Als am 14. Januar 2004, kurz vor der Fertigstellung, der Orkan Kyrill Norddeutschland überquerte, geriet die noch am Ausrüstungskai der Werft liegende Pride of America in eine leichte Schräglage. Durch Montageöffnungen an der dem Kai zugewandten Steuerbordseite drang Wasser ein, so dass die Schlagseite immer größer wurde. Der darauffolgende massive Wassereinbruch flutete die vier unteren Decks einschließlich des Maschinenraums und das Schiff sackte auf den Grund des Hafenbeckens. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 14 Werftarbeiter an Bord, die jedoch unverletzt blieben. Da das Schiff nicht wie vereinbart im April fertiggestellt werden konnte, musste die Lloyd Werft Anfang Februar 2004 Insolvenz anmelden.[1] Dennoch vereinbarten Reederei und Werft das Schiff zu heben, instand zu setzen und fertigzustellen. Die Bergungsarbeiten begannen am 13. Februar 2004. Mit Hilfe von Pumpen, mehreren Schleppern und einem Bergungsponton konnte das Schiff gehoben werden. Durch die Havarie waren Maschinen- und Antriebsanlage schwer beschädigt und die elektrischen Anlagen in den unteren Decks nahezu vollständig zerstört worden.[7] Beide Propellergondeln mussten ersetzt werden, die Dieselmotoren wurden vollständig zerlegt und nach einer Generalüberholung wieder eingebaut.[4] Die Bergung und die Beseitigung der Schäden nahmen mehrere Monate in Anspruch und kosteten die Versicherer insgesamt rund 225 Millionen US-$.[8]
Nachdem die Testfahrten Mitte Mai 2005 erfolgreich abgeschlossen wurden, konnte die Pride of America schließlich am 6. Juni 2005 - zwei Jahre später als ursprünglich geplant - an die Reederei Norwegian Cruise Line übergeben werden. Nachdem die Präsentation des Schiffes aus verschiedenen Gründen abgesagt wurde, begann unmittelbar nach der Übergabe die Überführung nach New York.[9] Die Redaktion einer Fachzeitschrift honorierte die Leistungen der Werft indem sie die Pride of America als "Schiff des Jahres 2005" auszeichnete.
Am 17. Juni 2005 wurde die Pride of America von der damaligen US-Arbeitsministerin Elaine Chao getauft.[10] Anschließend verließ das Schiff den Hafen mit Kurs auf Hawaii, von wo sie im Juli 2005 zu ihrer ersten Kreuzfahrt auslief.
Einsatz
Die Pride of America wurde ausschließlich für den Einsatz in amerikanischen Gewässern konzipiert und ist ganzjährig im Seegebiet um Hawaii unterwegs. Die Besatzung besteht durchweg aus amerikanischen Staatsbürgern.
Zwischen dem 26. April bis 10. Mai 2008 wurde die Pride of America im Trockendock von BAE Systems Hawaii Shipyards in Pearl Harbor für 4,1 Mio. US-$ umfangreich renoviert.
Maschinenanlage und Antrieb
Die dieselelektrische Maschinenanlage der Pride of America besteht aus sechs 8-Zylinder-4-Takt-Turbodiesel-Reihenmotoren der Baureihe 46 des finnischen Herstellers Wärtsilä. Diese Motoren treiben Generatoren an, die das gesamte Schiff mit elektrischer Energie versorgen. Der Antrieb erfolgt über zwei unter dem Heck angeordnete Propellergondeln des Typs Rolls-Royce/Alstom "Mermaid" (dt. Meerjungfrau), mit denen das Schiff eine Geschwindigkeit von ca. 22 Knoten erreicht.
Trivia
- An Bord der Pride of America sind rund 10.000 Lautsprecher installiert. Die Technik zur Steuerung und Optimierung der Klangqualität wurde von der deutschen Firma Pan Acoustics in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Unternehmen ACS (Acoustic Control Systems) entwickelt.[11]
Weblinks
Commons: Pride of America – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internet-Präsenz der Reederei Norwegian Cruise Line (deutsch)
- Internet-Präsenz der Bauwerft Lloyd Werft GmbH (deutsch)
- Internet-Präsenz des Dieselmotoren-Herstellers Wärtsilä Corp. (englisch)
- Internet-Präsenz des Antriebssystem-Herstellers Rolls Royce plc (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b Gekenterte "Pride of America" löst Insolvenz aus, aufgerufen am 21. November 2009
- ↑ Informationen der Werft über das Schiff
- ↑ Schiffsdaten auf Det Norske Veritas, aufgerufen am 21. November 2009
- ↑ a b Die "Pride" schwimmt wieder, aufgerufen am 21. November 2009
- ↑ References in Cruise Ships - Converteam, aufgerufen am 18. Februar 2011
- ↑ Bericht über die Insolvenz von American Classic Voyages Co
- ↑ Bericht über die Havarie, aufgerufen am 21. November 2009
- ↑ Bericht über den Versicherungsfall "Pride of America", aufgerufen am 21. November 2009
- ↑ Bericht auf Spiegel online: Sorgenkind auf See, aufgerufen am 21. November 2009
- ↑ Pride of America christened in NYC, aufgerufen am 22. November 2009
- ↑ 10 000 Lautsprecher: Klangkonzept für Kreuzfahrtriesen "Pride of America", aufgerufen am 11. Dezember 2009
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