August Ponschab

August Ponschab
August Ponschab

August Ponschab (* 4. Juli 1869 bei Ingolstadt; † 20. Januar 1944 ebendort) war ein deutscher Politiker (Zentrum; BVP).

Leben und Wirken

Ponschab wurde als Sohn eines Brauereibesitzers geboren. Von 1875 bis 1879 besuchte er die Knabenschule in Ingolstadt und von 1885 bis 1886 die Brauereischule in Augsburg. Anschließend übernahm er die Brauerei und das Gut des Vaters bei Ingolstadt. Ponschab heiratete zweimal, 1894 und 1899, und überlebte beide Frauen.

Im deutschen Kaiserreich engagierte Ponschab sich in der katholisch geprägten Zentrumspartei. Für diese wurde er 1912 für den Wahlkreis Oberbayern (Ingolstadt-Pfaffenhofen-Freising) in den Reichstag gewählt, dem er zunächst bis zum Zusammenbruch der Monarchie im November 1918 angehörte.[1]

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges verließ Ponschab die Zentrumspartei und wechselte in die Ende 1918 neugegründete Bayerische Volkspartei (BVP). Im Juni 1920 wurde er für diese als Kandidat für den Wahlkreis 27 (Oberbayern-Schwaben) in den Reichstag gewählt, dem er bis zum Mai 1924 angehörte.

In seiner Ingolstädter Heimat amtierte Ponschab zeitweise als zweiter Bürgermeister; nach der „Machtergreifung“ musste er auf Druck der NSDAP am 25. März 1933 zurücktreten. Nach Auskunft von Familienangehörigen zerstörte er bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sein Radiogerät und lebte fortan völlig zurückgezogen.[2]

Heute erinnern in Ingoldstadt eine nach ihm benannte Straße und ein nach ihm benanntes Studentenwohnheim an sein Leben.

Einzelnachweise

  1. Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1912. Heft 2. Berlin: Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, 1913, S. 95 (Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250)
  2. Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933−1945. Droste-Verlag, Düsseldorf 1991, ISBN 3-7700-5162-9, S. 440f.

Weblinks



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ponschab — ist der Familienname folgender Personen: August Ponschab (1869–1944), deutscher Politiker (Zentrum; BVP) Georg Ponschab (1823−1890), deutscher Bierbrauer, Landwirt und Mitglied des Deutschen Reichstags Reiner Ponschab (* 1943), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Pok–Pon — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Reichstagswahl 1912 — Reichstagswahl 1912 …   Deutsch Wikipedia

  • Politics of Manchukuo — Manchukuo Politicians. Front row, from left: Yu Zhishan (于芷山), Minister of military affairs; Xie Jieshi (谢介石), Ambassador to Japan; Xi Qia, Chief of imperial household agency; Zhang Jinghui, Prime Minister; Zang Shiyi, President of the senate; Lü …   Wikipedia

  • Liste Ingolstädter Straßennamen — Die Liste Ingolstädter Straßennamen führt Bedeutungen und Umstände der Namensgebung der Straßen in Ingolstadt auf. Aktuell gültige Straßenbezeichnungen sind in Fettschrift angegeben, nach Umbenennung oder Überbauung nicht mehr gültige… …   Deutsch Wikipedia

  • Reit im Winkl — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Benedikt Braunmüller — OSB, Taufname Anton (* 12. März 1825 in Rötz/Oberpfalz; † 12. Juni 1898 in München) war Historiker, Benediktiner und Abt im bayerischen …   Deutsch Wikipedia

  • Braunmüller — Dr. Benedikt Braunmüller OSB, Taufname Anton (* 12. März 1825 in Rötz/Oberpfalz; † 12. Juni 1898 in München), war Historiker, Benediktiner und Abt im bayerischen Kloster Metten. Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Werke (Auswahl) …   Deutsch Wikipedia

  • Die Hausfrau — Titelblatt der Probenummer der Zeitschrift Die Hausfrau vom September 1877 Die Hausfrau war eine österreichische Frauenzeitschrift, die zwischen 1877 und 1884 in Wien veröffentlicht wurde. Die Probenummer der Zeitschrift erschien am 8. September… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”