- Pringles
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Pringles ist der Markenname für ein Nahrungsmittel, das aus Kartoffelpüreepulver und zahlreichen weiteren Zutaten industriell hergestellt wird. Es gab rechtliche Streitigkeiten um die Verwendung des Begriffes Kartoffelchips, den die Herstellerfirma Procter & Gamble verlor. Zusammen mit Produkten anderer Hersteller gehören Pringles zur Gruppe der Stapelchips, während die herstellereigene Bezeichnung „Knabbergebäck“ lautet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Produktes
Das Produkt wurde, nach Vorarbeiten von Fredric Baur Ende der 1950er Jahre, Mitte der 1960er Jahre bei dem US-amerikanischen Unternehmen Procter & Gamble von Alexander Liepa entwickelt. Das Unternehmen brachte das Produkt 1968 erstmals auf Testmärkte; 1971 wurde es auf dem gesamten amerikanischen Markt unter dem Namen „Pringle's Newfangled Potato Chips“ eingeführt. Der Ursprung des Markennamens ist ungewiss. Einer Version zufolge wurde er vom Namen der Straße Pringle Drive in Cincinnati abgeleitet. Einer anderen Theorie zufolge geht er vielmehr auf den Namen des Erfinders Mark Pringle zurück, der bereits 1942 eine Apparatur zur Herstellung gleichmäßig geformter Kartoffelchips patentierte.[1] Der Originalwerbeslogan lautet: „Once you pop, you can't stop.“ Davon ist der deutsche Slogan „Einmal gepoppt, nie mehr gestoppt“ abgeleitet. Heutzutage werden Pringles in den Vereinigten Staaten, Kanada, Russland, der Volksrepublik China, Japan, der Türkei, der Europäischen Union, Brasilien und der Schweiz angeboten.
2011 wurde Pringles von Procter & Gamble an das US-amerikanische Unternehmen Diamond Foods verkauft.[2] Da die Bezahlung für Pringels in Aktien erfolgt ist, besitzt Procter & Gamble mit 57 % der Anteile Diamond Foods nun die Mehrheit am Unternehmen.[3]
Die Produktion für den außeramerikanischen Markt erfolgt im belgischen Mechelen.
In Deutschland werden derzeit folgende Sorten angeboten: „Original“, „Sour Cream & Onion“, „Cheese & Onion“, „Paprika“, „Texas Barbecue Sauce“, „Hot & Spicy“, „Ketchup“ und „Salt & Pepper“. Inzwischen gibt es unter dem Namen Pringles Xtreme die drei Sorten „Flamin' Chilli Sauce“, „Fiery Wasabi“ und „Exploding Cheese & Chilli“. Als limitierte Versionen gab und gibt es in unregelmäßigen Abständen besondere Geschmacksrichtungen, zum Beispiel „Pizza“, „Latin Pepper“, „Peperoni“ oder „Tomato & Mozzarella“. Auch im Sortiment sind die fettreduzierten Varianten Light Aromas in den drei Geschmacksrichtungen „Spicy Thai“, „Greek Style Cheese“ und „Red Pepper“. Zusätzlich gibt es inzwischen auch die Sorten „Original“ und „Sour Cream & Onion“ in einer schaufelartig geformten Dippers-Version und verschiedene fertige Dips zum dippen. Dazu kommen sich um Stapelchips drehende Produkte wie z. B. eine wiederverwendbare kleine Plastikdose in exakter Pringles-Form sowie die neuen Mini Pringles. Diese werden nicht in der typischen Dose verkauft und sind nur halb so groß wie die normalen Chips.
Ende September des Jahres 2006 reduzierte der Hersteller bei gleichbleibendem Preis die Füllmenge von 200 auf 170 Gramm pro Packung und geriet so z. B. seitens der Verbraucherzentrale Hamburg in die Kritik, versteckte Preiserhöhungen zu betreiben. Procter & Gamble begründet die verdeckte Preiserhöhung damit, dass höherwertige Inhaltsstoffe verwendet würden und die neuen Pringles eine geringere Dichte hätten und daher bei gleicher Füllhöhe das Gewicht sinke. Seit 2009 wurde bei den Pringles Classic wiederholt reduziert (von 170 g auf 165 g). Seit Anfang März 2010 wirbt der Hersteller mit einer Anzahl von 90 Chips pro Dose. Auf der Verpackung sind weiterhin 165 g vermerkt.
Nährwert
Die 165-Gramm-Packung der Sorte „Paprika“ enthält 52,8 Gramm Fett. Zusammen mit den anderen Inhaltsstoffen hat sie einen Energiewert von 3550,8 kJ (851,4 kcal) und im Vergleich einen besonders hohen Fettanteil.
Inhaltsstoffe
Für die Sorte „Paprika“: Kartoffelpüreepulver, pflanzliches Öl, pflanzliches Fett, Maismehl, Weizenstärke, Maltodextrin, Emulgator: E 471, Dextrose, Salz, Hefepulver, Reismehl, Weizenmehl Geschmacksverstärker: Mononatriumglutamat, Dinatriumguanylat und Dinatriuminosinat, Zwiebelpulver, Paprikapulver, Farbstoff: Paprikaextrakt, Knoblauchpulver, Aroma.
Die Stapelchips von Pringles fielen durch eine hohe Belastung mit krebserregendem Acrylamid auf. Bei Tests der Organisation foodwatch im Jahr 2006 enthielt die Sorte „Paprika“ der Marke Pringles rund zehnmal soviel Acrylamid wie der Testsieger. Bei einem weiteren Test von foodwatch im Jahr 2007 war Pringles erneut Testverlierer.[4] Die Acrylamid-Werte hatten sich im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht erhöht und lagen um den Faktor 34 über denen eines vergleichbaren Produkts. Nach einer von foodwatch organisierten Protestaktion wurde der Acrylamidgehalt 2008 von 1600 Mikrogramm pro Kilogramm auf 490 reduziert.[5]
Trivia
- Die Meinung, dass sich die zylinderförmigen Pringles-Verpackungen als Funkverstärker/Yagi-Antenne für Wireless LAN verwenden lassen, ist ein Irrglaube, wie Untersuchungen der Zeitschrift c't (2003, Heft 9) gezeigt haben. Dies liegt an dem zu kleinen Verhältnis von Durchmesser der Dose zu Wellenlänge der Strahlung von 2,4 GHz. Gute Ergebnisse ließen sich im selben Test mit Konservendosen erzielen.[6]
- Der Chemiker und Verpackungstechniker Fredric J. Baur, der am 4. Mai 2008 mit 89 Jahren in Cincinnati verstarb, hatte 1970 ein Patent auf die Pringles-Dose erhalten. Er war so stolz auf seine Erfindung, dass ein Teil seiner Asche auf seinen Wunsch neben der Urne in einer Pringles-Dose beerdigt wurde. Der Rest seiner Asche wurde in einer normalen Urne neben der Chips-Dose bestattet, eine weitere Urne erhielt einer seiner Enkel.[7][8]
- Die Verpackung besteht im Gegensatz zu herkömmlichen Stapelchipsverpackungen nicht aus Kunststofffolie, sondern aus Pappe und einer dünnen Schicht Aluminium, einem Boden aus Metall und einem Kunststoffdeckel. Diese Kombination hat eine schlechtere Umweltbilanz.
- Das Magazin Markt des WDR Fernsehens wies nach, dass die Füllmenge der Verpackung von 2006 bis 2010 von 200 auf 165 g sank, während der Preis von 1,59 € um 40 Cent auf 1,99 € stieg.[9]
Einzelnachweise
- ↑ Alexis Madrigal: The Pringle as Technology. theatlantic.com, 6. April 2011.
- ↑ Ftd:Procter & Gamble wird schlanker
- ↑ http://finanzen.sueddeutsche.de/aktien/news_news?secu=419%20730063&dpa_news_id=10015254
- ↑ foodwatch Acrylamidtest 2007
- ↑ foodwatch - Aktion "Pringles-Chips ohne Krebsgefahr" beendet
- ↑ Heise
- ↑ Associated Press
- ↑ Ashes of man who designed Pringles packaging buried in crisp can
- ↑ http://www.wdr.de/tv/servicezeit/sendungsbeitraege/2010/kw47/1123/02_mogelpackung_verpackung.jsp
Weblinks
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