- August Vochtel
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August Vochtel (* 19. September 1894; † 1977) war Lokführer der Betriebsvereinigung der Südwestdeutschen Eisenbahnen. In dieser Funktion rettete er 1948 rund 700 Menschen bei einem Zugbrand im Tunnel, wofür er mehrfach geehrt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Der Unfall
August Vochtel war am 22. November 1948 Lokführer des Schnellzuges D 21 von Trier nach Koblenz mit einem Zugteil für die französische Besatzungsmacht, bespannt mit der französischen Dampflok SNCF 150Z2059, ehemals DRB-Baureihe 50.
Bei der Fahrt durch den Kaiser-Wilhelm-Tunnel gab es eine Kohlenstaubverpuffung im Führerhaus, das daraufhin in Brand geriet. Während der Heizer verletzt absprang, versuchte August Vochtel zunächst erfolglos durch das Führerhausfenster an das Bremsventil zu kommen. Schließlich kletterte er trotz lebensgefährlicher Brandverletzungen am Kessel entlang zur vorderen Pufferbohle und öffnete dort so vorsichtig den Bremshahn, dass er den Zug außerhalb des Tunnels in Cochem zum Stehen bringen konnte. Ohne seinen Einsatz wäre der Zug mit katastrophalen Folgen für die rund 700 im Zug befindlichen Fahrgäste spätestens bei der nächsten Kurve entgleist.
Ehrungen
August Vochtel wurde nach dem Unfall aufgrund seiner schweren bleibenden Verletzungen pensioniert. Die französische Besatzungsmacht zeichnete ihn für die Heldentat aus.
Am 23. Dezember 1952 verlieh ihm Bundespräsident Theodor Heuss das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Vochtels Heldentat wurde mehrfach in Kurzgeschichten und Schulbüchern verarbeitet.
Literatur
- Eisenbahn-Journal Februar 2007
- Lokmagazin Nr. 195/1995 S. 508–513
- Alfons Friderichs: Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell, Trier 2004, ISBN 3-89890-084-3
- Alwin Mortzfeld und Kurt Siebrandt: Es geht um Minuten, Verlag Ensslin & Laiblin 1952
- Gymnasial-Lesebuch „Lebensgut“ der Klassen Sexta, Quinta oder Quarta (NRW)
Weblinks
- Geschichte des Kaiser-Wilhelm-Tunnels (html, abgerufen am 6. Februar 2011)
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