Protoschwenckia

Protoschwenckia
Protoschwenckia mandonii
Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Nachtschattengewächse
(Solanaceae)
Gattung: Protoschwenckia
Art: Protoschwenckia mandonii
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Protoschwenckia
Soler.
Wissenschaftlicher Name der Art
Protoschwenckia mandonii
Soler.

Protoschwenckia mandonii ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae), die in den Anden einerseits in Bolivien, andererseits auf der gegenüberliegenden Seite des Gebirges in Brasilien vorkommt. Sie ist die einzige Art der Gattung Protoschwenckia.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Protoschwenckia mandonii sind kleine, 0,4 bis 0,8 m, selten auch bis 1,0 m hohe Sträucher, die üppig verzweigt sind. Die Behaarung der Pflanze besteht aus zwei- bis neunzelligen, nichtdrüsigen Trichomen, sowie drüsigen Trichomen mit einzelligen, zweizelligen oder vielzelligen Köpfen. Nur gelegentlich treten auch verzweigte Trichome auf. Die Kutikula der drüsigen Trichome ist glatt, die der anderen warzig. Die Zellen der Sprossrinde, des Marks und des Mesophylls besitzen keine Drusen (sternartige Kristalle), enthalten aber kleinere nadelförmige oder prismatische Kristallsandteilchen. In den Zellen des Marks sind auch Steinzellen zu finden. Die Sprossrinde besitzt eine stärkehaltige Scheide ohne Caspary-Streifen, das innere Phloem ist faserig.

Die Laubblätter sind eiförmig-langgestreckt, an der Basis herzförmig, nach vorn zugespitzt. Die Blattspreite hat eine Länge von 0,95 bis 3 cm und eine Breite von 0,3 bis 1,6 cm. Die Blattstiele haben eine Länge von meist 5 bis 8 mm, Extremwerte reichen von 2 bis 13 mm.

Blütenstände und Blüten

Die Blütenstände sind doldenrispig, die Blütenstandstiele haben eine Länge von 2,5 bis 4,5 mm, selten auch nur bis zu 1,3 mm. Kelch und Krone der Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Der Kelch ist insgesamt 3,5 bis 5 mm lang, die fünf Kelchzähne sind von gleicher Gestalt, einnervig, dreieckig-langgestreckt geformt und zugespitzt. Die Kelchröhre ist etwa 2,5 bis 3 mal länger als die Kelchzähne. Die gelbe Krone ist röhrenförmig, 6,5 bis 9 mm, selten auch bis 10 mm lang, die Kronzipfel sind lang zugespitzt, nach innen gefaltet oder leicht eingerollt, vier bis fünf mal länger als breit. Die Kronröhre ist etwas mehr als 1,5 mal länger als die Kronlappen. Die Knospendeckung ist eingefaltet valvat, neigt aber leicht zur contorten Knospendeckung.

Die Fortpflanzungsorgane der Blüte sind komplett in der Krone verdeckt. Die vier Staubblätter kommen in zwei leicht unterschiedlichen Formen vor, die sich nur durch den etwas höheren Ansatzpunkt der zwei lateralen Staubblätter unterscheiden. Die Staubfäden sind fadenartig pfriemförmig und im unteren Drittel der Kronröhre fixiert. Vom Punkt der Fixierung abwärts sind sie filzig behaart. Die Staubfäden sind etwa 1,5 mal länger als die Staubbeutel. Diese sind dorsal (rückseitig) fixiert, sind etwa 1,2 bis 1,3 mm lang, die beiden Theken stehen im unteren Drittel frei voneinander. Der Pollen besitzt drei Keimfalten (tricolpat), nur in Ausnahmefällen vier Keimfalten (tetracolpat). Der Fruchtknoten besitzt viele Samenanlagen. Die Nektarien sind dick kissenförmig ausgeprägt. Der Griffel ist mit 2 mm sehr kurz und nur leicht länger als der Fruchtknoten. Die Narbe ist scheibenförmig-köpfchenförmig eingedrückt.

Früchte und Samen

Die Früchte sind Kapseln, die mit 3 bis 5 mm in etwa genauso lang oder fast genauso lang, wie der sich um die Frucht schließende Kelch sind. Sie springen scheidewandspaltig-fachspaltig auf, sind nach dem Aufspringen umgekehrt konisch geformt und besitzen zwei gegabelte Kapselklappen. Die Früchte enthalten etwa 22 Samen, die fast 1 mm lang und fast nierenförmig sind. Die Samenoberfläche ist netzartig, das Embryo ist leicht gebogen, die Länge der Kotyledonen entspricht einem Viertel des gesamten Embryos. Das Endosperm ist reichlich ausgeprägt.

Vorkommen

Die Art kommt in den Departamentos La Paz und Cochabamba in den bolivianischen Anden und auf der gegenüberliegenden Seite des Gebirges im brasilianischen Mato Grosso vor.

Literatur

  • Armando T. Hunziker: The Genera of Solanaceae. A.R.G. Gantner Verlag K.G., Ruggell, Liechtenstein 2001. ISBN 3-904144-77-4.

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