- Pyramiden von al-Kurru
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Die Pyramiden und Grabanlagen südlich des heutigen Dorfes al-Kurru (auch el-Kurru) in Sudan sind der älteste Teil des Friedhofes um die nubische Stadt Napata. Der Friedhof liegt etwa 10 Kilometer südlich von deren Zentrum am Berg Barkal, auf der westlichen Seite des Nil. Hier befinden sich auch Reste einer antiken Stadt, die von dem Archäologen George A. Reisner, der die hiesigen Pyramiden ausgrub, entdeckt wurden. Das Alter der Siedlung ist jedoch unbekannt.
Die ältesten Gräber werden auf 860 v. Chr. datiert, also noch in die Zeit vor der Gründung des Reiches von Kusch in Nubien. Nicht alle ausgegrabenen Grabanlagen sind Pyramiden. Aus frühen, einfachen Grabhügeln, in denen die ersten Fürsten bestattet wurden, entwickelten sich Mastaba: gemauerte Steinblöcke über der eigentlichen Grabkammer. Diese Grabanlagen blieben bisher alle namenlos. Die erste ost-west-orientierte Pyramide stammt von König Pije (747–716). Nahe seiner Grabpyramide wurden die Lieblingspferde des Königs in separaten Schachtgräbern stehend und mit dem Kopf nach Süden beigesetzt. Insgesamt wurden 24 Pferdegräber gefunden. Ab König Atlanersa (653–643), der sich in Nuri beerdigen ließ, wurde der Friedhof in al-Kurru aufgegeben.
In der Mitte des Ausgrabungsgeländes ist eine Pyramide in halb abgetragenem Zustand zu sehen. Sie ist umgeben von mehreren flachen Erdhügeln und Einstiegsöffnungen, die in schmale, fugenlos gemauerte Gewölbekammern führen. Die Gräber von König Tanotamun (664–655) und seiner Mutter Qalhata sind verschlossen, da sie gut erhaltene Wandmalereien und Hieroglyphenschrift enthalten.
Die Pyramiden von al-Kurru stehen seit 2003 gemeinsam mit anderen Bauten der historischen Stadt Napata und weiteren in der Region auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbe.
Inhaltsverzeichnis
Liste der Grabanlagen von al-Kurru
(tum steht für Tumulus - Hügelgrab)
Name König Kommentar Ku Tum 1 unbekannt Ku Tum 2 unbekannt Ku Tum 4 unbekannt Ku Tum 5 unbekannt Ku Tum 6 unbekannt Ku 1 unbekannt Ku 2 Königin Name unbekannt Ku 3 Königin Naparye Gemahlin des Taharqa Ku 4 Königin Chensa Gemahlin des Pije Ku 5 Königin Qalhata Gemahlin des Schebitko Ku 6 Königin Arty Ku 7 Königin Name unbekannt Ku 8 Kaschta Zuordnung unsicher Ku 9 unbekannt Ku 10 unbekannt Ku 11 unbekannt Ku 12 unbekannt Ku 13 unbekannt Ku 14 unbekannt Ku 15 Schabaka Ku 16 Tanotamun In den Grabkammer befinden sich noch gut erhaltene Wandmalereien Ku 17 Pije Die älteste Pyramide Ku 18 Schebitko Ku 19 ? (keine Pyramide) Ku 20-23 ? (keine Pyramiden) Ku 51 Königin Name unbekannt Ku 52 Königin Neferukaschta Mastaba Ku 53 unbekannt Ku 54 unbekannt Ku 55 unbekannt Ku 61 Königin Zuordnung unsicher, vielleicht Mastaba Ku 62 Königin Zuordnung unsicher, vielleicht Mastaba Ku 71 Königin Name unbekannt Ku 72 Königin Name unbekannt Siehe auch
Literatur
- Dows Dunham, The Royal Cemeteries of Kush I, El Kurru, Harvard University Press, Cambridge, Massachusetts 1950
Weblinks
- Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
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