Tanotamun

Tanotamun
Namen von Tanotamun
Horusname
G5
V29 mr
t
Srxtail2.svg
Wah-merut
W3ḥ-mr.wt
(Mit) beständiger Beliebtheit
Thronname
Hiero Ca1.svg
ra E10 kA
Hiero Ca2.svg
Ba-ka-Re
B3-k3-Rˁ
Mächtig ist der Ka des Re
Eigenname
Hiero Ca1.svg
i mn
n
N17
n
wA ti
Hiero Ca2.svg
Tanotamun
(Tanot Amun)
Tnwt Jmn
... Amun

Tanotamun (auch Tanutamun oder Tanwetamani) war der sechste und letzte Pharao der 25. Dynastie. Er regierte von 664 bis 657 v. Chr.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Die Abstammung von Tanotamun ist ungeklärt, er wird aber gewöhnlich als Sohn des Schebitko (von seiner vermutlichen Gemahlin Qalheta) betrachtet. Der assyrische Feldzugsbericht des Rassamzylinders sieht in ihm den "Sohn des Schabaka". Die Gemahlinnen Tanontamuns sind Pijearti und vielleicht auch Malaqaje.

Regentschaft

Tanotamun bestieg nach dem Tod seines Vorgängers Taharqa den Thron (möglicherweise kurze Mitregentschaft?) und wurde in Napata am 4. Katarakt zum Pharao gekrönt. Wie seine Vorgänger, die der ägyptischen Tradition ergebenen Herrscher der 25. Dynastie, opferte er in Elephantine dem Chnum und in Theben dem Amun-Re.

Kopf des Amun mit dem Namen des Tanotamun auf dem Rückenpfeiler

Rückeroberungen

Das wichtigste Dokument seiner Politik ist die sog. Traumstele des Tanotamun, deren Text von der im Traum befohlenen Rückeroberung des Nordens und den darauf folgenden Ereignissen berichtet. Demnach eroberte er Memphis und das Delta zurück, wobei der dem assyrischen Reich loyale Necho I. getötet wurde. Die übrigen Fürsten unterwarfen sich Tanotamun.

Allerdings war der Erfolg nur von kurzer Dauer, denn das assyrische Heer unter Führung der Generäle von Assurbanipal stellten 663 v. Chr. den alten Zustand wieder her. Das Ziel der assyrischen Ägyptenpolitik, die Beendigung der Kuschitenherrschaft, wurde umgesetzt und Theben geplündert, aber nicht zerstört. Bis zur Rückeroberung durch Psammetich I. 655 v. Chr. blieb das Delta unter assyrischer Herrschaft.

Oberägypten wurde faktisch von dem immer noch amtierenden Bürgermeister von Theben Montuemhat und der Gottesgemahlin Schepenupet II. regiert, während Tanotamun noch bis 656 v. Chr. formell anerkannt war und nach ihm datiert wird.

Bautätigkeit

Unter seiner Regentschaft gab es nur wenig Bautätigkeit. Seine Pyramide, die heute vollkommen abgetragen ist, und die darunter befindliche ausgemalte Grabkammer ließ er in der Nekropole El-Kurru anlegen.

Die Zeit danach

Erst 655 v. Chr. erfolgte mit der Einsetzung der Nitokris I. zur Gottesgemahlin durch Psammetich I. die Wende. Über das weitere Schicksal von Tanotamun und die Dauer seiner Anerkennung in Nubien ist nichts bekannt. In Nubien folgte ihm Atlanersa auf dem Thron.

Literatur

  • Dows Dunham, The Royal Cemeteries of Kush I, El Kurru, Harvard University Press, Cambridge, Massachusetts 1950, S. 60 (zur Pyramide)
  • Francis Breyer, Tanutamani. Die Traumstele und ihr Umfeld, Harrassowitz in Kommission, Wiesbaden 2003, ISBN 3-447-04786-0
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen, Artemis & Winkler, München 1997, ISBN 3-7608-1102-7

Weblinks

 Commons: Tanotamun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Vorgänger Amt Nachfolger
Necho I. Pharao von Ägypten
664 bis 663 v. Chr.
Psammetich I.
Vorgänger Amt Nachfolger
Necho I. Pharao von Oberägypten
663 bis 657 v. Chr.
Psammetich I.


Vorgänger Amt Nachfolger
Taharqa König von Nubien
664 bis 657 v. Chr.
Atlanersa

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