Pöppendorfer Ringwall

Pöppendorfer Ringwall
Der Pöppendorfer Ringwall von Süden

Der Pöppendorfer Ringwall ist ein Burgwall nahe dem Dorf Pöppendorf, einem Teil des Lübecker Ortsteils Kücknitz in Schleswig-Holstein. Er ist einer der besterhaltenen und ansehnlichsten Burgwälle in Ost-Holstein. Darüber hinaus gilt er als Schulbeispiel für slawische Burgwälle.

Der Ringwall wurde auf einer kleinen Anhöhe errichtet, die im Nordosten von einer feuchten Niederung umgeben ist. Er hat einen Durchmesser von etwa 100 m und eine Höhe von 8-12 m über der Umgebung sowie 3-6 m über dem Innenraum. Die Höhe des Ringwalls ist im Nordosten in Richtung der feuchten Niederung niedriger ist als im Südwesten. Nach Nordosten ist auch das Tor ausgerichtet.

Der Ringwall wurde im 8. Jahrhundert durch die Wagrier errichtet und um das Jahr 1000 aufgegeben. Die im Innenraum und bei der westlichen Wallabtragung aufgelesene Keramik ist mittelslawisch. Der Wall wird zur Zeit des Bestehens von Alt Lübeck bzw. beim Einsetzen der Chronistik des 11. und 12. Jahrhunderts nicht mehr genutzt worden sein. Mit ihm sind nach K. Hucke die auf dem „Pöppendorfer Hals" gelegenen slawischen Hügelgräber in Verbindung zu bringen.

Die dem Ringwall zugehörige Siedlung befand sich im Südwesten neben dem Ringwall. Unter der Keramik wurden typische tiefstichverzierte Scherben aus der Jungsteinzeit erkannt. Dadurch erhielt die Vermutung, dass unter dem Wallinneren eine Megalithanlage verborgen sei Nahrung. Für diese Annahme sprechen große Findlinge, die in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts bei Probestichen vorgefunden wurden.

Der Burgwall steht unter Denkmalschutz. In der Nähe befindet sich das Pöppendorfer Großsteingrab.

Literatur

  • Olaf Klose (Hrsg.): Schleswig-Holstein und Hamburg. 2. verbesserte Auflage. Kröner, Stuttgart 1964, (Handbuch der historischen Stätten Deutschlands 1), (Kröners Taschenausgabe 271).

Quellen

Weblinks

 Wikisource: Der Pöppendorfer Ring (Sage) – Quellen und Volltexte
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