- Příhody lišky bystroušky
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Werkdaten Titel: Das schlaue Füchslein Originaltitel: Příhody lišky bystroušky Form: Durchkomponierte Form Originalsprache: tschechisch Musik: Leoš Janáček Libretto: Leoš Janáček Literarische Vorlage: Rudolf Těsnohlídek: „Abenteuer des Füchsleins Schlaukopf“ Uraufführung: 6. November 1924 Ort der Uraufführung: Brünn Spieldauer: ca. 1½ Stunden Das schlaue Füchslein (im Original Příhody lišky bystroušky) ist eine Oper in 3 Akten (9 Bildern) des tschechischen Komponisten Leoš Janáček. Die Oper entstand in den Jahren 1921 bis 1923. Das Libretto verfasste der Komponist basierend auf einer Novelle von Rudolf Těsnohlídek. Die deutsche, vom Original in der Handlung bisweilen abweichende Textfassung schuf Max Brod.
Inhaltsverzeichnis
Personen
- Die Menschen:
- Die Tiere:
- Füchslein Schlaukopf (Sopran)
- Fuchs (Sopran)
- Das junge Füchslein Schlaukopf (Kinderstimme, Sopran)
- Dackel (Mezzosopran)
- Hahn (Sopran)
- Schopfhenne (Sopran)
- Grille, Heuschreck, Frosch, Fliege (Kinderstimmen)
- Dachs* (Bass)
- Eule (Alt)
- Eichelhäher (Sopran)
- Chor: Stimmen des Waldes, Dorfbewohner, Hennen, Tiere des Waldes, Fuchskinder
- Ballett: Libelle, Igel, Eichhörnchen, kleine Fliegen, allerlei Waldtiere
* Doppelbesetzung: Pfarrer und Dachs sollen von dem gleichen Sänger dargestellt werden
Handlung
- Ort der Handlung
- Waldlandschaft. Im Hintergrund eine Dachshöhle – Hof der Seeförsterei – Vor der Dachshöhle – Paseks Gastwirtschaft. Das Honoratiorenzimmer. Nebenan die Schenkstube – Wald, links ein Weg bergauf mit Zaun. Hinter dem Zaun eine vollerblühte Sonnenblume − Füchsleins Höhle − Am Waldrand − Gastwirtschaft Pasek. Im Garten bei der Kegelbahn − Wie im 1. Bild
Das Werk schildert vordergründig das Schicksal einer vom Förster eingefangenen Füchsin, die auf dem Hof heranwächst, dann aber in den Wald entflieht. Während der gesamten Opernhandlung laufen jedoch, in der Art einer Fabel, Schicksale der Tier- und Menschenwelt parallel bzw. greifen ineinander. Das – inzwischen Mutter gewordene – Füchslein fällt schließlich einem Wilderer zum Opfer.
Rezeptionsgeschichte
Die erste außertschechische Aufführung fand 1927 in Mainz statt. Deutsche Theater griffen auch in der Folge zunächst stets auf eine Bearbeitung von Max Brod zurück, die manche inhaltlichen Änderungen enthält. 1961 erstellte Walter Felsenstein eine Neuübersetzung, die sich enger an das Original anlehnt. Max Brod bezeichnete die Oper als „Traum von der Ewigkeit der Natur und Liebeslust“.
Die Oper gilt als eine der originellsten Schöpfungen Janáčeks. Der Komponist äußerte mehrfach selbst, dass dieses sein bestes Werk sei. Die Orchesterbehandlung ist lyrischer und weniger „expressionistisch“ als in anderen Werken aus Janáčeks später Schaffensphase. Neben Anklängen an den Impressionismus sind Anregungen aus der mährischen Folklore deutlich spürbar. Intervallische Keimzelle der verwendeten Themen und Motive bildet häufig eine große Sekunde, Janaceks charakteristischer Personalstil folgt auch hier seiner „Theorie der Sprechmelodie“.
Literatur
- Kurt Honolka: Leos Janácek, sein Leben, sein Werk, seine Zeit. Belser, Stuttgart 1982, ISBN 3-7630-9027-4
- Rudolf Kloiber, Wulf Konold; Robert Maschka: Handbuch der Oper. 9. Auflage. Bärenreiter, Kassel 2002, ISBN 3761816057
- Kurt Pahlen: Oper der Welt. 4. Auflage. Gondrom, Bayreuth 1987, ISBN 3-8112-0972-8
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