- Qanun
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Das Kanun (arabisch قانون, DMG qānūn) ist eine Form der Zither, die im Orient beheimatet ist. Sie wird deshalb auch als Orientalische Zither bezeichnet.
Das Kanun ist seit dem 10. Jahrhundert bekannt. Erste Abbildungen eines Kanun finden sich in Hassan Bar Bahluls († 963) bekanntem Lexikon. Im 13. Jahrhundert soll es das Hauptinstrument der Mauren in Andalusien gewesen sein, die das Instrument als Vorläufer der europäischen Zither nach Europa brachten.
Das trapezförmige Instrument ist aus Holz und mit 63 bis 84 Saiten bespannt. Im Gegensatz zur alpenländischen Zither ist dieses Instrument mit Darm- oder Nylonsaiten, neuerdings auch aus Fluorcarbon, bespannt, die je nach geographischer Region variieren können. Der Steg steht nicht auf einer Holzdecke, sondern auf Pergament (als Trommelfell), ähnlich wie beim Banjo. Dadurch ergibt sich ein charakteristischer Klang. Das Instrument wird liegend auf der Längsseite gegen den Körper gespielt; früher auf dem Boden sitzend und mit den Knien gehalten. Heute sitzt der Musiker auf einem Stuhl, und das Kanun liegt vor ihm auf dem Tisch. Das Kanun wird mit Plektren gezupft, die wie Fingerhüte auf die Zeigefinger gesteckt werden.
Eine von der Kanun rückentwickelte Kastenzither mit halbierter Saitenanzahl ist der im Iran und Nordwestindien gespielte Santur und das Surmandal, ein in Nordindien nur zur Gesangsbegleitung verwendetes Borduninstrument.
Weblinks
- The Kanun. Türk Mûsikîsi Türkisches Kanun
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