Raab Karcher

Raab Karcher
Saint-Gobain Building Distribution Deutschland GmbH
Raab Karcher Logo.svg
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1848
Sitz Frankfurt am Main
Leitung Udo H. Brandt
(Vorsitzender der Geschäftsführung)
Mitarbeiter 6.000 (2007)
Umsatz 1,8 Mrd. Euro (2007)
Branche Baustoffe
Website www.raabkarcher.de

Raab Karcher, seit Juli 2008 Saint-Gobain Building Distribution Deutschland, ist ein Handelsunternehmen für Baustoffe mit Sitz in Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Friedrich Carl Raab
Carl Heinrich Karcher

Die Gesellschafter Carl Raab und Carl Heinrich Karcher gründeten im Jahre 1848 in Falck (Region Lothringen, Département Moselle) die Firma Raab Karcher. Der Hufschmied und Landwirt Carl Raab (* 1772 in Weilerbach, † 1854 in Kaiserslautern) lebte in Kaiserslautern, in der nach ihm benannten Raabengasse.[1] Ein weiterer Mitbegründer war Ernst Huber (* 1815 Kaiserslautern, † 1885 ebenda). Das ursprüngliche (Speditions-)Geschäft mit Kohle wurde später um weitere Produkte wie Holz, Baustoffe, Heizöle, chemische und andere Produkte erweitert. Daraus ging Raab, Karcher & Cie, Essen, hervor.

1848 Gründung der Reederei Raab Karcher GmbH in Duisburg-Ruhrort.

1905 übernahm die Gelsenkirchener Bergwerks-AG die Mehrheit der Raab Karcher AG.[2]

1964 erwirtschaftet die Raab Karcher GmbH einen Umsatz von 1,078 Milliarden DM.[3]

1990 übernahm Raab Karcher die Firma ista. 1996 wurde die Raab Karcher Kohle GmbH von der Ruhrkohle Handel GmbH (einer Tochtergesellschaft der Ruhrkohle Beteiligungs-GmbH, die wiederum eine Tochter der RAG Aktiengesellschaft ist) gekauft. 1993 und 1994 erzielte sie mit 1209 und rund 700 Mitarbeiter einen Umsatz von 1,59 und 1,29 Mrd. DM. Davon entfielen etwa 90 % auf Deutschland.

Im Juli 1997 erwarb die Raab Karcher AG für 630 Mio. US-Dollar den US-Spezialdistributor Wyle Electronics.[4] Ab 1998 war die Firma im Rahmen der Handelsgesellschaft Stinnes AG, die ein Bestandteil des Konzerns VEBA ist, tätig. 1998 wurden die Raab Karcher AG und die VEBA Immobilien AG zur Viterra AG zusammengeführt.

Raab Karcher Sicherheit (RKS), mit 10.500 Beschäftigten (davon in Berlin: 2.200) im Bereich Sicherheit, Facility- und Immobilien Management (30-prozentige Beteiligung an Müller International) wurden zur Raab Karcher AG Veba Immobilien-Management zusammengefasst. Die neu gegründete Tochtergesellschaft Raab Karcher Sicherheit Privat GmbH wollte bis 1999 rund 30.000 Privatkunden an ihre Alarmaufschaltungen binden.

Im Jahr 2000 verkaufte Stinnes den Raab Karcher Baustoffhandel an die französische Compagnie de Saint-Gobain. Darin waren Beteiligungen von Raab Karcher in den Niederlanden, Polen, Tschechien und Ungarn eingeschlossen. Raab Karcher hatte zuletzt mit 7.600 Mitarbeitern einen Umsatz von 4,5 Mrd. DM und ein Betriebsergebnis von beinahe 35 Mio. DM erwirtschaftet. In Holland, Ungarn und Tschechien sind sie auch unter dem Namen Raab Karcher vertreten, in Polen unter dem Namen Saint-Gobain Dystrybucja Budowlana und in der Slowakei unter a-Keramika.

Seit Juli 2008 firmiert die Raab Karcher GmbH unter dem Dach der Compagnie de Saint-Gobain als Saint-Gobain Building Distribution Deutschland GmbH.[5]

Kennzahlen

2006/07 Mitarbeiter Standorte Umsatz
Deutschland 5000 217 1,8 Mrd €
Tschechien 800 65 140 Mio €
Ungarn 450 40 83 Mio €
Polen 720 43 106 Mio €
Slowakei 130 15 15 Mio €

Literatur

  • Rüdiger Ganslandt (Autor), Andreas Dahms (Gesamtkoordination), Raab Karcher AG (Hrsg.): Raab Karcher – Wachstum und Wandel in 150 Jahren. Bertelsmann, Gütersloh 1998.
  • Fritz Pudor: Wachstum in 110 Jahren. Raab Karcher 1848–1958. West-Verlag, Essen 1958.
  • August Heinrichsbauer, Hans Gattenhof: Festschrift zur 100-Jahres-Feier von Raab Karcher. Eine Darstellung der Geschichte der Gesellschaft. West-Verlag, Essen, Kettwig 1948.
  • Front und Heimat. Werkschrift der Betriebsgemeinschaft Raab Karcher GmbH. Düsseldorf (erschienen 1941 bis 1943).
  • Raab Karcher in Bild und Wort, Heft 1. Verlag Carl Schünemann, Bremen 1953.
  • Raab Karcher in Bild und Wort, Heft 2. Druck A. Bagel, Düsseldorf 1955.
  • Raab Karcher in Bild und Wort, Heft 3. Herausgegeben zum 120jährigen Bestehen, Druck: A. Sutter, Essen 1955.

Quellen

  1. Heinz Friedel: Namen Kaiserslauterer Straßen und Plätze: Ein Stück Stadtgeschichte. Koch, Kaiserslautern 1989.
  2. Bergbau-Archiv Museum Bochum auf archive.nrw.de abgerufen 6. April 2007
  3. M. Kruk in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 28. August 1965.
  4. Firmengeschichte der Wyle Electronics auf fundinguniverse.com abgerufen 6. April 2007
  5. Raab Karcher Baustoffe GmbH wird zu Saint-Gobain Building Distribution Deutschland GmbH. Pressemeldung vom 1. Juli 2008.

Weblinks


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